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Home-Office-Arbeiter arbeiten mehr und unbezahlt
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Konkret: Väter machen 3,5 zusätzliche unbezahlte Überstunden von zuhause aus, aber sie kümmern sich weniger um die Kids als ihre Kollegen, die im Büro arbeiten. Frauen dagegen arbeiten im Home Office für ihre Companys unbezahlt eine Stunde mehr pro Woche als ihre Kolleginnen im Unternehmen. http://www.spiegel.de/karriere/flexible-arbeitszeiten-und-homeoffice-belasten-eltern-zusaetzlich-a-1255914.html#ref=nl-spiegeldaily
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Im Klartext: Home Office ist nur ein guter Deal für die Unternehmen – jedenfalls nach dieser Studie. Und dass sich Home-Office-Kollegen viel seltener für eine Beförderung empfehlen als diejenigen, die Präsenz zeigen – auch das ist sowieso klar.
Mehr noch: Home offices haben in erster Linie Nachteile. Die Betroffenen sind ruckzuck außen vor und raus aus dem sozialen Firmen-Leben. Ziemlich schnell vereinsamen sie zuhause einerseits und stehen andererseits unter verschärfter Ergebnis-Beobachtung. Weil ihnen die Firma eben doch am Ende unterstellt, zu wenig zu leisten.
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Wer mit Home-Office-Kollegen Zeit vertut, hat selbst schuld
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Tatsächlich ist die Lage komplex und vertrackt. Es geht nämlich auch um die Kollegen, die immer noch in der Firma arbeiten sind und den Kontakt aufrecht erhalten mit den Heimarbeitern. Wer sich mit den Home-Office-Kollegen befasst, verliert selbst nur wertvolle Arbeitszeit – ohne selbst etwas davon zu haben. Im Handumdrehen und unverschuldet werden sie zu einer Art Lästigkeitsfaktor. Das wäre vor 25 Jahren vielleicht noch angegangen.Vor all den effizienzgetrimmten Entlassungsrunden. Und seit die Personaldecken extrem ausgedünnt und die Effizienz jedes einzelnen maximiert wurde, ist für die zeitraubende Betreuung von Kollegen im Home Office einfach kein Zeitkontingent im Firmenorganigramm mehr vorgesehen.
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Mobbing-Strategie Home-Office
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Kein Wunder also, dass sich Home Offices für viele Mitarbeiter keineswegs als Vorteil darstellen. Zumal: wer wird schon gerne isoliert von seinen Kollegen? Die meisten Menschen schätzen ihre Kollegen durchaus. Und kein Wunder, dass clevere Arbeitgeber diese Tatsache als Druckmittel auszunutzen versuchen. Als gut getarnte Mobbing-Strategie: Arbeiten sie doch von zuhause aus, ist doch für Sie,die Family und die Umwelt viel besser – gemeint ist aber ganz anderes: Wenn Sie sicherst mal Schritt für Schritt von der Firma entfernen…fällt auch der Abschied bald leichter.
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Ungefähr wie Versetzungen an missliebige Orte oder unpassende Abteilungen, um eigentlich ganz andere Ziele (und keinesfalls im Sinne von Familien oder Umwelt) zu erreichen. Ziele, die nicht legitim sind oder gar un-anständig.
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So wie im Fall des Ingenieurs aus Berlin, den seine Firma an einen Telearbeitsplatz nach Hause verbannen wollte – um ihn tatsächlich weich zu kochen?
https://www.berlin.de/gerichte/arbeitsgericht/presse/pressemitteilungen/2018/pressemitteilung.768053.php
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Der Hintergrund war im entschiedenen Fall, dass ein Unternehmen Restrukturierungen durchgeführt und den Betrieb des Ingenieurs kurzerhand geschlossen hatte. Seine Versetzung ins Home Office war also offenbar eher eine Kaltstellung als eine Maßnahme zur Familienförderung oder zur Schonung der Umwelt durch Vermeidung von Autofahrten.
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Besonders perfide? Weichkochen und Mitarbeiter abzuservieren darzustellen als quasi wohltätige Home-Office-Versetzung? Das könnte schon sein.
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Jedenfalls zeigt es, wie man Segnungen auch als Waffe nutzen kann – nicht jeder hält einen Arbeitsprozess vor Gericht durch, die allerwenigsten bekommen von einem deutschen Richter ein richtiges Urteil und damit ihr gutes Recht. Das freut die Unternehmen, denn für die geht´s letztlich fast immer nur um die eine Frage: wie viel es kostet, sich durchzusetzen gegen Arbeitnehmer.
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Der neue Blogger-Relevanz-Index 2018
Ich finde es sehr wichtig, den Arbeitnehmern die Heimarbeit zu ermöglichen. Vielen bleibt so extremer Stress erspart, wenn man damit Kinder, Eltern oder Tiere besser betreuen kann und sich seine Arbeit einteilen kann. Zudem fällt der ganze Stress und Wegezeit der Arbeitsfahrt erspart, was viel mehr Freizeit bedeutet. Für mich kommt nur Heimarbeit in Frage.