Was im Home Office nervt

„Anders als im Ausland haben deutsche Unternehmen immer noch Mißtrauen gegenüber Home Offices“, berichtet Stefan Koop, Personalberater und Partner bei Amrop Delta. Die Führungskräfte haben offenbar das Gefühl, sie hätten nicht genug Kontrolle über ihre Mitarbeiter, wenn jene von zuhause aus arbeiten. Die Endkontrolle im Sinne einer Addition der Leistungen des Einzelnen – und einem möglichen Vergleich mit dem Output der Mitarbeiter im Büro genügt ihnen da anscheinend nicht. Oder ist es einfach das größere Machtgefühl, wenn jemand alle seine Mitarbeiter um sich versammelt weiß ?

Jedenfalls hat der Bürodienstleister Regus über 24 000 Berufstätige im September 2012 weltweit befragt: Was sind die größten Herausforderungen beim Home Working ? Die Umfrage wurde vom Meinungsforscher MindMetre durchgeführt und heraus kam:

– 73 Prozent der Heimarbeiter werden abgelenkt von Kindern und dem Rest der Familie

– 26 Prozent der Heimarbeiter vermissen den zugriff auf Geschäftsdaten und -unterlagen

– 26 Prozent der Heimarbeiter werden gestört von Geräuschen wie Wasch- oder Geschirrspülmaschine oder Türklingeln

–  25 Prozent der Heimarbeiter beklagen fehlendes Equipment wie Drucker, Kopierer oder Fax und

– 25 Prozent der Heimarbeiter stört ihre zu langsame Internetverbindung.

Keine Konzentration?

Zwar stöhnen somit viele Home-Office-Mitarbeiter über mangelnde Konzentrationsmöglichkeiten, aber die dürften verglichen mit den Kollegen im Büro nicht erheblich sein: Die Großraumbüros sind prädestiniert für Ablenkung. Ob man will oder nicht bekommt man in Großraumbüros laufend die geräusche von den Umsitzenden mit und wird durch deren Gespräche von der eigenen Arbeit abgelenkt, dabei gestört – was ohnehin für die fehlerhäufigkeit fatal ist.

Ein Vergleich über die Fehlerhäufigkeit in Großraumbüros im Vergleich zu Einzel- oder Doppelbüros wäre hochinteressant. Oder ob Großraumbüro-Bewohner langsam sind oder weniger Output haben – im Vergleich zu Großraumbüro-Kollegen sowie Home-Office-Kollegen.

Ein Umfrageergebnis ist ein Fall für das Gesundheitsmanagement: 20 Prozent der deutschen Befragten „klagen über Haltungsschäden, verursacht durch schlechte Sitzgelegenheiten in ihren oft improvisierten Büros. Das kann im schlimmsten Fall zu chronischen Schmerzen führen“, laut Regus-Studie. Aber dem Problem kann ein Unternehmen ja leicht beikommen.

Arbeitet det Mensch zuhause- freut sich der Hund

 

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Alle Kommentare [2]

  1. Are there studies published that ask more positive questions. What are the advantages of working from home? Moreover some of the complaints, like you pointed out, have more to do with improvised offices than with home offices that are designed as such.
    Women seem to compromise more and work from home more often, could this have something to do with the kinds of complaints that come up in the survey? Laundry… smells… doorbells. Most men I know can work through a screaming baby so a doorbell is probably no problem.
    I like the article though because this is exactly the kind of life I am contemplating.
    Many warm regards,
    Miriam.

  2. Was bei HomeOffice nervt? Eigentlich nichts. Aber, trozdem, doch – und wie. Ich muss ruhig sein, Ich wohne leider darüber und soll nicht immer mit meiner Musik stööööören! „.