59 Prozent der Unternehmen erfüllen ihre Pflicht zur Arbeitszeiterfassung
Der Europäische Gerichtshof verlangt es schon vor vier Jahren und die Spanier setzen es zügig in nur drei Monaten um. Landesweit. Damals erging das Urteil gegen die Deutsche Bank in Spanien.
Ganz anders das Bild in Deutschland: Hier kam dann das Bundesarbeitsgericht erst im vergangenem Sommer darauf, dass die Arbeitszeiten der Mitarbeiter erfasst werden müssen. Drei Jahre später. Aber immerhin: Und zwar ab sofort, so lautete die Ansage.
So auf die Tube drücken wie die Spanier mögen deutsche jedoch Unternehmen nicht, zumindest 41 Prozent, einer Umfrage des Branchenverbands Bitcom zufolge.
Umgekehrt haben 59 Prozent der Unternehmen bereits Arbeitszeiterfassung. Glaubt man den Arbeitgeberkanzleien, halten sich gerade die großen Unternehmen wie die Dax-Konzerne hierzulande schon seit dem EU-Urteil freiwillig daran und haben Arbeitszeiterfassung eingeführt.

(Foto: C.Tödtmann)
Insgesamt hat ein Drittel (33 Prozent) der Unternehmen die Arbeitszeit seiner Angestellten schon vor der Bundesarbeitsgerichts-Entscheidung erfasst, ein Viertel (26 Prozent) haben danach damit angefangen.
28 Prozent der Unternehmen machen noch keine Arbeitszeiterfassung, wollen aber dieses Jahr damit beginnen.
Zwölf Prozent planen zwar die Arbeitszeit zu erfassen, wissen aber noch nicht, ab wann.
Von denjenigen Unternehmen, die die Arbeitszeit derzeit erfassen, nutzen die meisten ein elektronisches System, das am Computer (28 Prozent) oder per Smartphone-App (17 Prozent) bedient wird.
Ein Viertel der Unternehmen (25 Prozent) arbeitet mit Stempel- oder Stechuhr, je ein Fünftel mit einem stationäres Zeiterfassungssystem, das mit Karte, Chip, Transponder oder Fingerabdruck funktioniert (22 Prozent) oder mit Excel-Tabellen (20 Prozent). 16 Prozent verwenden handschriftliche Stundenzettel – die zwar altmodisch wirken mögen, aber oft am schnellsten gehen, ohne Strom auskommen und vor Abstürzen oder Hackern und vor änderen Manipulationen sicher sind.
Bitkom: „Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 603 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. “


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