Der Employee Appreciation Day in den USA und Kanada. Einmal im Jahr – zusätzlich – sagen: „Danke für den Einsatz“

Kennen Sie den Employee Appreciation Day? In USA und Kanada ist dieser Tag – und zwar heute. Er ist immer am 6. März und dafür da, um Arbeitgeber ausdrücklich daran zu erinnern: Mitarbeiter gehören gewertschätzt. Man dankt ihnen für ihren Einsatz und ihre Arbeit.

Ich weiß, die Leute bekommen doch ihren Lohn am Monatsende, das muss doch reichen. Das ist eher die Haltung, die im rauen deutschen Unternehmensalltag vorherrscht. Wer´s nicht glaubt, dem empfehle ich die jährlichen Ergebnisse der Gallup-Studie – im Volltextsuche-Feld hier im Management-Blog nur Gallup eingeben, reicht). Die sind Profis in dem Thema seit vielen Jahren und schaffen´s inzwischen damit in die TV-Nachrichten zur Prime Time.

Interessant ist, dass der Personaldienstleister Robert Half bei einer Befragung deutscher Chefs ein ganz und gar anderes Ergebnis bekommt: „So geben 99 Prozent der befragten Führungskräfte in der Arbeitsmarktstudie von Robert Half an, sich aktiv für eine bessere Arbeitskultur einzusetzen.“

Ich vermute, es liegt an der altbekannten Problematik, dass Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung bei Vorgesetzten eklatant auseinander klaffen. Sehen sie selbst sich als Bettvorleger, fürchten sich Mitarbeiter ganz tatsächlich oft vor einem Tiger. So fühlen die sich nämlich oft eher auf der anderen Seite.

 

Kleines Beispiel aus dem Arbeitsalltag in einem mittelständischen Unternehmen gefällig: „Ich habe Sie doch viermal gelobt“, hieß die Antwort eines Abteilungsleiters an seinen Mitarbeiter. Das war nach 30 Einzelprojekten in acht Monaten. Kurz nachgerechnet: alle 7,5 Wochen ein Lob, das will gut eingeteilt sein. Also genauer noch, das Zehren davon. Und das im New-Work-Zeitalter mit Duz-Kultur und allem Chichi.

Dem betreffenden Mitarbeiter würde ein Zusatzlob am 6. März vermutlich echt gut tun. Allen anderen Menschen aber auch. Zumal Lob das Instrument ist, das die Unternehmen nichts kostet, kein Budget sprengt, nicht genehmigungspflichtig in der Hierarchie ist und einem Lobenden auch kein Zacken aus der Krone bricht. Nicht umsonst rät Dienstleister Robert Half nun ausdrücklich: „Der 6. März bietet für Chefs demnach auch hierzulande einen idealen Anlass, Danke zu sagen.“

Und er listet auch gleich auf, welche anderen Motivationsinstrumente oder Maßnahmen für die Unternehmenskultur wie verbreitet seien nach Auskunft der befragten Führungskräfte – aber dummerweise Geld kosten: Die Förderung von Kommunikation und Kollaboration im Team (45 Prozent), der Einsatz neuer Technologien (44 Prozent) oder das Angebot von Mentoren-, Trainings- und Entwicklungsprogrammen (40 Prozent).

Falls also die Firmenkasse leer ist oder der Unternehmensinhaber einen Igel in der Tasche hat, rät Sven Hennige, Personalprofi bei Robert Half zu diesen „kostengünstigen Wegen“ – die für viele Mitarbeiter auch sicher ganz attraktiv sind – und genau genommen oft „gute Kinderstube“ sein sollten:

„1. Geben Sie positives Feedback

Sven Hennige (Foto: RobertHalf)

Nehmen Sie sich Zeit, unmittelbares Lob auszusprechen. Der Effekt verpufft, wenn Sie erst drei Wochen nach einem gelungenen Projektabschluss Ihre Anerkennung zeigen.

2. Bieten Sie zusätzlichen Urlaub an
Deutsche verreisen gern. Bieten Sie zusätzliche Urlaubstage an. 65 Prozent der Büroangestellten in Deutschland sind sogar bereit, einen Teil ihres Gehalts für mehr Urlaub zu opfern.

3. Veranstalten Sie kleine Feiern im Büro
Erfolge feiern sich am besten gemeinsam! Laden Sie zum gemeinsamen Mittagessen ein oder sorgen Sie in Meetings für das entsprechende Catering.

4. Zeichnen Sie Ihre Mitarbeiter aus
Gibt es Programme in Ihrem Unternehmen, die Mitarbeiter auszeichnen? Bei Robert Half beispielsweise können Chefs herausragende Mitarbeiter für ein internes Auszeichnungsprogramm nominieren. Die Gewinner erhalten einen finanziellen Bonus.

5. Denken Sie an Geburtstage, Jubiläen und andere Feiertage
Ein Blumengruß oder eine kleine Schokolade zum Geburtstag oder einem anderen Jubiläum verfehlen die Wirkung nicht. Sie zeigen damit, wie wichtig Ihnen der Mitarbeiter auch als Person ist.“

 

„Über die Robert-Half-Studie: Die Arbeitsmarktstudie wird jährlich in 13 Ländern durchgeführt: Australien, Belgien, Brasilien, Chile, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Hongkong, Neuseeland, Niederlande, Schweiz, Singapur und Vereinigte Arabische Emirate. Im Rahmen einer repräsentativen Befragung wurden im Oktober 2019 durch das Marktforschungsinstitut Rigour Research 5.165 Personalverantwortliche zu Arbeitsmarktthemen befragt, 702 davon in Deutschland.“

 

 

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