Er würde gerne mal einen Tag lang Astronaut sein, antwortete Neil Weiand im „Handelsblatt“-Promi-Fragebogen. Dass er sich selbst als Chef als „respektvoll gegenüber anderen“ beschreiben würde und dass seine Mitarbeiter ihm „britischen Humor, Charme, Höflichkeit und Charisma“ attestieren. Und dazu passt, was ihn in Harnisch bringt: „Fehlende Manieren und Intoleranz“. Selbst die Marotte des Grandsigneurs, das Adressfeld von E-Mails mehrfach zu prüfen, ist am Ende des Tages positiv.
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PMN-Awards: Ehrung als Managing Partner des Jahres 2013 für Neil Weiand von Allen & Overy. Links PMN-Gründerin Claudia Schieblon, rechts Dieter Philipp von Philipp & Dr.Kreth Versicherungen.
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Kurz und gut: Allen & Overy war gut beraten, den (mindestens) Zwei-Meter-Mann Weiand an die Spitze zu stellen. Zumal er dabei auch noch erfolgreich ist: Es sei beeindruckend, welche Partner von Wettbewerbern zu seiner Sozietät wechselten und wie er aus der einstigen 16-Mann-Kanzlei von 1996 einen Full-Service-Anbieter gemacht hat. Mit 175 Anwälten in Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Mannheim und München und 113 Millionen Euro Umsatz im Geschäftsjahr 2011/12 laut Wikipedia.
Dafür bekam Weiand von der Jury der PMN-Awards die Auszeichnung als Managing Partner des Jahres, verliehen wurde der Award für „herausragende Projekte aus dem Management und den Business Service Bereichen“ sowohl ihm als auch Juristen anderer Kanzleien in fünf weiteren Disziplinen vergangenen Donnerstag in Frankfurt in der Villa Kennedy (siehe unten). „Die Kriterien: Die Projekte müssen innovativ sein, einen Benchmark für die Kanzleibranche setzen und zum Geschäftserfolg der Kanzlei beitragen.“
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Die Berliner Variete´-Künstlertruppe „Die Aristokraten“ wundern sich ein wenig, dass die Anwälteszene als Publikum „doch etwas zurückgenommen“ sei.
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Nur drei der Award-Gewinner zeigten anschließend, dass sie das Thema Marketing verstanden hatten, indem sie Presseerklärungen verschickten: Die Kanzlei Luther (in Deutschland 86 Millionen Euro Umsatz mit 257 Anwälten). Sie war ausgezeichnet worden für ihr Re-Branding mit dem Claim „Alles auf den Punkt.Luther.“
Nur warum die Kölner ihren quadratischen Luther-Punkt im Logo hinter dem Namen als „eckigen Punkt“ bezeichnen, ist dann doch etwas verblüffend. Hätte ich bis dahin doch mit einem Punkt etwas ausschließlich Rundes verbunden.
Die andere Sozietät, die ihren Award nicht schamhaft verschwieg, sondern vernünftigerweise auch mitteilt war Linklaters. Die Frankfurter verstecken ihre Junganwälte nicht vor Mandanten und hinter Aktenbergen, sondern führen sie – im Gegenteil – mit den Junganwälten ihrer Unternehmensmandanten zusammen. Damit sie von Anfang an „langfristige, vertrauensvolle und belastbare Netzwerke für die Zukunft aufbauen“ und gemeinsam älter werden und Karriere machen.
Schlußendlich meldete sich auch noch KPMG mit seinem Buch-Projekt zum fünfjährigen Bestehen. http://www.kpmg-law.de/20360.htm .
Hier die Liste aller Award-Empfänger:
Kategorie Branding: 1. Platz: Luther
Projekt: Re-Branding „Auf den Punkt“
Kategorie Business Development: 1. Platz: Linklaters
- Projekt: YoungLinks
- Platz: Gaßner Groth Siederer & Collegen
Projekt: Seminarreihe „Kommunale Abfallwirtschaft“ - Platz: DLA Piper UK LLP
Projekt: WIN – What In-House Lawyers Need
Kategorie Kommunikation: 1. Platz: Heuking Kühn Lüer Heussen Wojtek
- Projekt: Web-Apps für verschiedene Praxisgruppen
- Platz: Schultze & Braun GmbH
Projekt: SchubrApp für Insolvenzrecht - Platz: KPMG Rechtsanwaltsgesellschaft mbH
Projekt: Buch „Alles, was recht ist“
Kategorie Personalmarketing: 1. Platz: Bird & Bird
- Projekt: Bewerbertag „Auf den Punkt“
- Platz: Buse Heberer Fromm
Projekt: Buse Awards
Kategorie Personalförderung: 1.Platz: Baker & McKenzie
- Projekt: Professional Development Framework“
- Platz: Linklaters LLP
Projekt: Linklaters CareerHouse