Mitarbeiter am Limit: Zu viele Überstunden, Erschöpfung und gestörtes Privatleben, belegt eine Statista-Umfrage

Deutsche Beschäftigte sind am Limit: Fast jeder Zweite denkt wegen Überlastung an
Kündigung, zeigt eine repräsentative Umfrage des Marktforschers Statista im August 2025 unter 1.500 Berufstätigen. Der Berufsalltag jedes Vierten (26 Prozent) ist stark von Zeitdruck und ständiger Erreichbarkeit geprägt.

Die Überlastung hat Folgen: 63 Prozent der Beschäftigten fühlen sich am Ende ihres Arbeitstages erschöpft oder gestresst wegen des allgemeinen Drucks auf der Arbeit (46 Prozent), weil die Vereinbarkeit von Beruf und Familie leidet
(28 Prozent) sowie zu viele Themen und Projekte (27 Prozent), die sie gleichzeitig jonglieren müssen.

 

(Foto: C.Tödtmann)

Deshalb spielen 44 Prozent der deutschen Arbeitnehmer mit dem Gedanken, innerhalb der nächsten zwölf Monate ihren Job zu kündigen, so die Umfrage. Unter den 18- bis 24-Jährigen ist es sogar mehr als jeder Zweite (54 Prozent).

Warum? Wegen der hohen Arbeitsbelastung, die knapp jeder zweite zu hoch findet. 43 Prozent leisten mehrmals pro Woche Überstunden, mehr als jeder Zehnte davon täglich.

Die Umfrage weiter: Zwar akzeptieren 56 Prozent der Arbeitnehmer Überstunden, wenn sie fair geregelt sind, doch die Folgen seien deutlich spürbar. Fast jeder dritte Befragte (30 Prozent) beklagt, dass sich regelmäßige Überstunden negativ auf die Leistungsfähigkeit auswirken: 63 Prozent der Betroffenen berichten von schnellerer Erschöpfung, 58 Prozent haben negative Auswirkungen auf ihr Privatleben, 56 Prozent fühlen sich oft ausgebrannt, und 39 Prozent schlafen schlechter – bei Männern fast jeder Zweite (44 Prozent), so die Statista-Umfrage

Wer nicht an Jobwechsel denkt, aber die Arbeitsbelastung zu hoch findet (48 Prozent) reagiert anders: Nur 29 Prozent der Befragten sprechen über ihre Auslastung aktiv im Team. Ausweichstrategien sind: 14 Prozent nahmen kurzfristig Urlaub, zwölf Prozent meldeten sich krank, knapp jeder Zehnte (neun Prozent) täuschte eine höhere Auslastung vor.

 

 

„Die Überstunden, die hohe Belastung und steigende Kündigungsbereitschaft hängen eng zusammen. Für Arbeitgeber ist dies ein klarer Weckruf mit Handlungsappell”, meint Personalexpertin Annika in der Beek von Statista.

Annika in der Beek (Foto: PR/Statista)

Kernursache dürfte die immer weiter gestiegene Arbeitsmenge bei immer weniger Mitarbeitern sein. Wenn der Einzelne durch stetige Arbeitsverdichtung immer mehr Aufgaben und Verantwortlichkeiten bekommt, aber dessen Einwände überhört werden, sind die Hoffnungen auf Besserung in einer anderen Firma der normale Reflex.

Ob es da dann besser aussieht, ist natürlich die ganz andere Frage.

 

 

 

 

 

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