Buchauszug Eva Engelken: „Trans*innen? Nein, danke!: Warum wir Frauen einzigartig sind und bleiben“
Hinweis: Hier stehen Infos zum geplanten Selbstbestimmungsgesetz, um dessen Folgen es in Engelkens Buch geht.

Eva Engelken (Foto: Privat)
Transformant
Svenja und Nina haben die Schnauze voll. Seit einigen Wochen hat die Grundschule genderinklusive Waschräume, was bedeutet, dass auf den Mädchentoiletten die nicht näher erläuterte Abkürzung FLINTA steht und auf den Jungstoiletten weiterhin eine Männerfigur. Seitdem kommen immer wieder Schüler aus der nebenan liegenden Schule rüber und glotzen über die Trennwände zu den Mädchen rein. Als sich Svenja beschwert, bekommt sie einen Brief von der Betreuungslehrerin, in dem steht: „Unsere FLINTA-Toiletten sind offen für alle Menschen, die in unserer binären Gesellschaft bisher ausgegrenzt waren. Schüler, die sich als nonbinär oder trans darunter subsumieren, haben selbstverständlich das Recht, sie zu betreten.“
Als sich Svenjas Mutter an die ältere Vertrauenslehrerin wendet, was man gegen die penetranten Jungen machen könne, sagt diese leise: „Ich gebe Svenja den Schlüssel zur Lehrerinnentoilette, aber sagen Sie es nicht weiter, das widerspricht der Schulordnung.“ Am 30. Juni 2022 stellt die Regierung die „Eckpunkte“ eines sogenannten „Selbstbestimmungsgesetzes“ vor, am 1. Juli titelt die BILD-Zeitung „Jeder kann sich sein Geschlecht aussuchen“. Schon 14-Jährige sollen es dürfen – mit Zustimmung der Eltern. Wenn die Eltern Nein sagen, kann das Familiengericht dem Jugendlichen die Erlaubnis geben. Bei der Bundespressekonferenz hat der Bundesjustizminister betont, dass jeder die Freiheit haben müsse, so zu leben, wie er wolle. Im Bundestag sitzt seit der Bundestagswahl 2021 ein Mann in Minirock und blonder Perücke und erklärt bei jeder Gelegenheit, wie sehr es ihn diskriminiere, dass er nicht so leben könne, wie er wolle.
Wessen Selbstbestimmung wird hier geschützt? Und ist das wirklich so gut, wie alle behaupten? Die Grüne Partei hat sich seit Langem den Minderheitenschutz und die Akzeptanz von Vielfalt auf die Fahnen geschrieben. Für dieses Anliegen haben viele Menschen Verständnis. Der Personalchef eines Konzerns sagte mir, „es ist die große Herausforderung unserer Zeit, zu ermöglichen, dass sich jeder in seiner Eigenart und Einzigartigkeit gesehen fühlt“.
Diesem Anliegen widmet sich auch eine neue Bewegung, die im linksliberalen Gesellschafts- und Parteienspektrum offene Türen eingerannt hat: die Identitätspolitik und im engeren Sinne die Queerbewegung. Sie möchte jedem, der sich in seiner Andersartigkeit nicht gesehen fühlt oder diskriminiert wird, zu Anerkennung durch die Gemeinschaft, kurz Inklusion, verhelfen. Der Oberbegriff für ein breites Spektrum von Menschen, die in irgendeiner Weise vom Durchschnitt abweichen, lautet Queer. Dass sich in unserer zersplitterten Gesellschaft so viele Menschen ausgegrenzt fühlen, macht die Queerbewegung unwiderstehlich sexy. Die Grüne Partei mit ihrer Jugendorganisation Grüne Jugend hat sich ihr bereitwillig in die Arme geworfen und die schwulen- und lesbenpolitischen Sprecher durch queerpolitische Sprecher ersetzt. Das Bundesfamilienministerium und der neue Queerbeauftragte machen Queerpolitik, und selbst der vermeintlich überholte Feminismus ist zu einem alle Ausgegrenzten umfassenden Queerfeminismus geworden.
Das immer länger werdende Kürzel LGBTIQAA+ schließt alle Queeros ein. Darunter Menschen mit Behinderungen oder uneindeutig ausgeprägten Genitalien („inter“), Menschen mit einer sexuellen Orientierung, die sich auf das eigene Geschlecht richtet („lesbian, gay, bisexual“), Männer, die von der Vorstellung erregt werden, selbst eine Frau oder gar ein kleines Mädchen zu sein („trans“), lesbische Frauen, die ihr Lesbischsein als Mann („Transmann“) ausleben, Jugendliche, die sich noch nicht in ihrem Körper und ihrer Sexualität gefunden haben („agender“, „genderfluid“ oder „questioning“).
Auf den ersten Blick wirkt das Ganze brillant. Der große Rundumschlag für alle, die bisher ausgegrenzt waren, und die jetzt endlich dazugehören. Es gibt nur ein Problem. Eine Bewegung, die allen den gleichen Schutz verschaffen will, wirkt wie ein Fischzüchter, der Haie, Piranhas, Thunfische und Enten ins gleiche Becken setzt. Er verschafft den Haien und Piranhas eine leckere Mahlzeit auf Kosten der Thunfische und Enten. Genau denselben Effekt hat es, wenn man allen Menschen gestattet, nach ihrem Gusto den Geschlechtseintrag zu wählen. Es gibt jede Menge Kollateralschäden.
Kollateralschaden 1:
Das biologische Geschlecht gilt als transfeindlich
Seit 700 Millionen Jahren ist die sexuelle Fortpflanzung durch das weibliche und männliche Geschlecht ein Erfolgsmodell. Die Arten, die sich per Neukombination ihrer Chromosomensätze reproduzieren, sind den Arten überlegen, die sich einfach nur klonen. Das gilt für Seeanemonen oder Clownfische ebenso wie für Singvögel und Menschen. Essenziell ist es, dass sich Männchen und Weibchen als solche erkennen, schließlich müssen sie wissen, mit wem sie sich paaren können. Das macht die Behauptung der Transaktivisten, man könne das Geschlecht seines Gegenübers nur erkennen, wenn man ihm in die Hose guckt, ein wenig lachhaft.
Diese naturwissenschaftlich anerkannten Tatsachen bei einem Vortrag zu erläutern, ist weder revolutionär noch ein menschenfeindlicher Akt. Trotzdem bezichtigten Aktivisten die Diplombiologin Marie-Luise Vollbrecht der „Menschen- und Transfeindlichkeit“, als sie am 30. Juni bei der Langen Nacht der Wissenschaften der Humboldt-Universität Berlin über das Geschlecht einen Vortrag halten wollte, der Titel lautete „Geschlecht ist nicht gleich (Ge)schlecht. Sex, Gender und warum es in der Biologie nur zwei Geschlechter gibt“.
Sie kündigten eine Gegendemo an und bauten solch einen Druck auf, dass die Uni den Vortrag wegen „Sicherheitsbedenken“ absagte. Warum halten Aktivisten es für transfeindlich, zu erläutern, warum es nur zwei feststehende und klar erkennbare Geschlechter gibt? Weil der Kern der Genderideologie darin besteht, Frauen und die geschlechtliche Fortpflanzung für überholt zu erklären, weshalb sie die Begriffe Geschlecht und Frau neu definieren. Geschlecht ist nicht mehr das an unveränderbare biologische anatomische Tatsachen geknüpfte Merkmal, sondern eine Kopfgeburt. Jeder hat das Geschlecht, das er individuell empfindet. Wer denkt sich so etwas aus?
Schauen wir uns noch mal die autogynophilen und homosexuellen Crossdresser an. Sie gibt es, wie gesagt, schon lange. Doch im ausgehenden zwanzigsten Jahrhundert entstand das Internet und die Nachfrage nach allen möglichen sexuellen Spielarten, auch nach Prostitution und Pornografie, stieg. Das änderte auch das Selbstverständnis der Crossdresser, so die australische Frauenrechtlerin und Professorin Sheila Jeffreys. Es reicht ihnen nicht mehr, als Frau aufzutreten, seit den 90er-Jahren wollen sie von der Außenwelt als Frauen anerkannt werden und beginnen, den Begriff „Transgender“ zu verwenden.
Hinzu kam: die Medizin hatte Fortschritte gemacht, mit Silikonbusen und Nasen-OPs konnten sich Männer ihrer Fantasievorstellung immer mehr annähern, während ihre männlichen Genitalien intakt blieben. Bis zu diesem Zeitpunkt gibt es in Europa nur in Schweden und Deutschland Ausnahmebestimmungen für Menschen, die juristisch ihren Geschlechtseintrag gemäß ihrer Vorstellung ändern möchten. In Deutschland stehen sie in dem seit 1981 gültigen Transsexuellengesetz. Für keine andere Wunschvorstellung gibt es eine solche Regelung, niemand kann zum Beispiel in ein anderes Lebensalter wechseln, egal wie sehr man am Ist-Zustand leidet. Weder kann man sich vorzeitig ins Rentenalter katapultieren noch wieder ein Kindergartenkind werden.
Dem Gesetzgeber war klar, dass ein Verwischen der Geschlechter Probleme bereiten würde, und errichtete hohe Hürden für die, die aus einer Wunschvorstellung eine Legalfiktion machen und sie in die amtlichen Dokumente eintragen lassen wollten. Die Antragsteller mussten „Transsexualität“ nachweisen – dazu gehörte, dass sie sich dauerhaft dem anderen Geschlecht zugehörig fühlten und an ihrem Geschlecht litten („Gender Dysphoria“). Außerdem mussten sie sich körperangleichenden Maßnahmen und Operationen unterziehen und unfruchtbar sein. Anfang des neuen Jahrtausends tauchte eine neue Generation auf und verlangte, das bloße Empfinden eines Fantasiegeschlechts zur Grundlage eines Geschlechtseintrags zu machen.
Vor allem verlangten sie, ihr Auftreten und Verhalten gesetzlich zu schützen, ohne dafür irgendetwas nachweisen zu müssen. Die Mehrheit von ihnen war männlich. Großbritannien war 2004 das erste Land der Welt, das mit dem Gesetz zur Anerkennung des Geschlechts (Gender Recognition Act – GRA) sogenannte transsexuelle Menschen auch ohne medizinische Behandlung gesetzlich als Personen des anderen Geschlechts anerkennt. Sie müssen sich lediglich eine Bescheinigung über die Anerkennung des Geschlechts ausstellen lassen – von einem aus Juristen und Ärzten zusammengesetzten Gremium. Woran macht das Gremium seine Entscheidung fest? Daran, dass die Person mehr als zwei Jahre in ihrem Wunschgeschlecht gelebt hat – in dem Sinne, dass sie sich äußerlich dem Wunschgeschlecht angenähert hat –, einem Brief ihres Hausarztes und einer Gebühr von 140 Britischen Pfund.
Doch selbst solch eine Bescheinigung ist den Transgenderaktivisten noch zu viel Aufwand. Zwei Jahre nach der Verabschiedung des englischen GRA verfassen Aktivisten und Juristen im indonesischen Yogyakarta 29 Leitregeln für die „Anerkennung“ von LGBT-Personen, also von Schwulen, Lesben und „Transgender“-Menschen, die sich als einem Wunschgeschlecht oder keinem Geschlecht zugehörig identifizieren Die Yogyakarta-Prinzipien fordern, dass die selbst definierte Geschlechtsidentität einer Person rechtlich anerkannt wird, ohne dass körperliche oder sonstige Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Das ist die sogenannte geschlechtliche Selbstidentifikation, kurz Self-ID genannt, die die Ampelregierung auf Betreiben der Queerbewegung mit einem „Selbstbestimmungsgesetz“ auch in deutsches Recht umsetzen will.
Würde das „Selbstbestimmungsgesetz“ in Deutschland Gesetz, könnte sich Daniel aus Kapitel 2 mit einem simplen Gang zum Standesamt zur Frau erklären. Seine Frau Livia würde dadurch zu einer Lesbe, die eine gleichgeschlechtliche Ehe führt, und die drei Kinder hätten von jetzt auf gleich zwei Mütter. Linda aus Kapitel 3 könnte gegen den Willen ihrer Mutter beim Familiengericht den Namen zu Liam und den Personenstand zu männlich ändern lassen. Anschließend könnte sie als transgeschlechtliche Person einen Anspruch auf Erstattung der Kosten für körperverändernde Maßnahmen bei den Krankenkassen geltend machen.
Kollateralschaden 2:
Frauenförderung wird obsolet
Das deutsche Grundgesetz schreibt in Artikel 3 explizit vor, dass der Gesetzgeber auf die Beseitigung bestehender Ungleichheiten zwischen Mann und Frau hinwirken müsse. Die Frauenrechtskonvention CEDAW fordert dasselbe auf völkerrechtlicher Ebene. Wenn sich jeder Mann beim Standesamt zur Frau erklären kann – oder gar, wie von den Transorganisationen gefordert, der Geschlechtseintrag ganz abgeschafft wird –, werden Frauenförderung und Frauenbeauftragte überflüssig. Wenn der Geschlechtseintrag ganz abgeschafft würde, gäbe es rechtlich keine Männer und keine Frauen mehr und also keine Möglichkeit mehr, Frauen als Frauen zu fördern.
Mit der Self-ID kann jeder Mann mit der Erklärung, er sei ab jetzt eine Frau, die Frauenförderung in Anspruch nehmen. Das Gleiche gilt für Frauen vorbehaltene Stellen in Behörden, Ministerien oder Organisationen. Unternehmen können gesetzlich vorgegebene Frauenquoten erfüllen, indem sie sich als Frauen identifizierende Männer dort hinsetzen. So geschehen in einem Kommunalparlament in Mexiko.
Kollateralschaden 3:
Lesben werden bedroht
Lesben sind Lesben, weil sie auf Frauen stehen, doch seit die Queerbewegung das L eingesaugt hat, tummeln sich Männer, die sich Vanessa, Jenny und Anastasia nennen – die Namen klingen oft nach Vorabendserie –, in Lesben-Dating-Apps und Outing-Gruppen. Mit der Allgegenwart von Trans und Queer schaffen sie es, junge Lesben glauben zu lassen, das Problem läge bei ihnen, wenn sie mit bartstoppeligen „Translesben“ nichts anfangen können. Einige Lesben flüchten sich regelrecht in eine Transidentität als „agender“ oder „Transmann“, einige nennen sich folgsam „queer“ und unterdrücken ihr Unwohlsein.
Und einige ziehen sich wie früher in den Untergrund zurück. Doch zunehmend zeigen Lesben öffentlich Flagge, auch wenn sie dafür, wie beim Dyke March in Köln 2022 von Männern in den Schwitzkasten genommen werden. Darunter sind blutjunge Frauen, aber auch ganz alte, wie die fast 80-jährige Franziska aus Bremen, die von sich sagt, sie hätte nicht geglaubt, noch einmal um lesbische Sichtbarkeit kämpfen zu müssen.
Eva Engelken: „Trans*innen? Nein, danke!: Warum wir Frauen einzigartig sind und bleiben“ 168 Seiten, 19,90 Euro, Orgshop
Kollateralschaden 4:
Männer stehlen Frauen die Medaillen
Ein Beispiel aus Pennsylvania, USA. Eine Mutter traut ihren Augen nicht. Was ist das für eine Schwimmerin, gegen die ihre Tochter in der nächsten Saison antreten wird? Ihre Schwimmzeiten sind rekordverdächtig. Den Namen hat sie nie zuvor bei den Ivy-League-Schwimmerinnen gehört, obgleich sie ihre Tochter schon lange beim Training der NCAA begleitet, dem Verband der College-Meisterschaften. Die Mutter braucht nicht lange, um herauszufinden, dass „Lia Thomas“ über 1,90 groß ist und als Will Thomas die NCAA-Qualifikation nicht schaffte. Als Lia hingegen sahnt er im März 2022 sämtliche Medaillen ab, die Studentinnen müssen damit klarkommen sowie damit, dass sich ein Mann in ihrer Umkleide umzieht.
Ein weiteres Beispiel aus den USA. Fallon Fox arbeitete vier Jahre für die Navy, ehe er als „Transgender Wrestlerin“ Frauen in die Knie zwang. Auf YouTube kann man ihm zusehen, wie er die hoffnungslos unterlegene Allanna Jones drei Runden lang misshandelt und ihr am Ende mit dem Knie den Hals zudrückt. Wären die Ringrichter nicht dazwischengegangen, wäre Allana Jones vielleicht genauso erstickt wie der Schwarze George Floyd, dessen Ermordung durch ein Polizistenknie auf seinem Hals die Black-Lives-Matter-Bewegung auslöste. Das zuzulassen, ist keine Diversität, das ist Krieg gegen Frauen.
Drittes Beispiel. Auch der 29-jährige Skateboarder Rici Tres, Vater von drei Kindern, der als Richard Batres bei der Navy arbeitete, erfüllt sich im Juni 2022 seinen Siegtraum auf Kosten der erst 13-jährigen Skateboarderin Shiloh Catori. Ray Blanchard sagt über Männer, die im Frauensport antreten, er und andere Mediziner hätten bei autogynophilen Männern einen Hang zum Exhibitionismus festgestellt. Das mag ein Grund sein.
Ein weiterer Grund dürfte sein, dass die Sportförderung, die Preisgelder und Marketingverträge an Siege geknüpft sind, die die Männer den Frauen jetzt legal wegnehmen dürfen. Eine Rückkehr zur Fairness erklärte mittlerweile der Weltschwimmverband FINA, indem er Transgendersportler, die die männliche Pubertät durchlaufen hätten, vom Frauensport ausschloss. Man würde das Einrichten einer Wettkampfsparte für Transgendersportler prüfen.
In Deutschland nimmt der Trans-Train indessen gerade erst Fahrt auf. Im Juni verfügte der Deutsche Fußballbund für den Frauenamateurfußball, dass Menschen, die sich als trans oder nonbinär identifizieren oder sich im Prozess der Geschlechtsangleichung befänden, auswählen dürften, ob sie im Männerteam oder Frauenteam antreten möchten. Zur Erinnerung: Erst 1970 strich der DFB das Vereinsverbot für den Frauenfußball. 2022 strich er die Fairness.
Kollateralschaden 5:
Spanner und Straftäter in Frauenräumen
Ich hoffe, Sie waren noch nie in der Lage, in einem Frauenhaus Zuflucht vor einem gewalttägigen Partner suchen zu müssen. Was würden Sie sagen, wenn die Person, die Sie aufnimmt, behauptet, eine Frau zu sein und von Ihnen verlangt, sie entgegen Ihrer Wahrnehmung als Frau zu bezeichnen?
Was würden Sie als Mutter einer zehnjährigen Tochter tun, wenn Sie mitbekämen, dass sich männliche Betreuer im Schullandheim als nonbinär identifiziert hätten, um im selben Schlafzimmer wie Ihre Tochter und deren Freundinnen zu schlafen? So passiert in Kalifornien.
Was würden Sie als Tochter tun, wenn Ihnen Ihre wegen einer OP im Krankenhaus liegende Mutter zitternd berichtet, sie sei vergewaltigt worden? So geschehen in London. Das Krankenhaus behauptete, es sei keine Vergewaltigung geschehen, schließlich hätte überhaupt kein Mann in der Abteilung gelegen.
Anhand von Überwachungskameras kam heraus, dass ein sich als Frau definierender Mann die Frau vergewaltigt hatte. Das war möglich, weil der britische NHS (National Health Service) Patienten entsprechend ihrer geschlechtlichen Selbstidentifikation zuordnet. Transaktivisten sagen gerne: „Wenn Männer vergewaltigen wollen, machen sie das auch ohne vorher zum Standesamt zu gehen und ihren Geschlechtseintrag ändern zu lassen.“ Die Antwort darauf lautet: „Es lädt zum Missbrauch ein, wenn sie hereinspazieren können, ohne dass es ihnen jemand verbieten darf, da sie ja nach der Self-ID eine Frau sein könnten.“
Hier sind wir bei der Pseudovielfalt der Queeraktivisten. Wenn man Ungleiches, nämlich Männer und Frauen, um jeden Preis gleich behandelt und die kräftemäßigen Unterschiede leugnet, verletzt man die Schwächeren, also im Zweifelsfall die Frau. Identifiziert sich eine Frau als Mann in die Männerdusche, kann das auch sehr unangenehm für die Männer sein, was schlimm genug ist. Wenn sich Männer als Frau in den Frauenknast hineinidentifizieren, gefährdet das die körperliche Unversehrtheit der Frau. Transaktivisten sagen oft: „Das ist doch hypothetisch“ oder: „Das sind doch Einzelfälle“ oder: „Transfrauen sind Frauen“. Stellen Sie sich vor, man würde Ihnen sagen: „Du musst ab sofort deine Haustür offen stehen lassen“, und wenn Sie protestieren, würde man sagen: „Da passiert doch nichts, und wenn, ist das höchstens ein einzelner Einbrecher.“
Tatsache ist: Die Frauenbewegung hat mühsam Frauenschutzräume erkämpft. Frauenhäuser. Separate Vollzugsanstalten für Frauen. Frauentoiletten. Frauen- und Lesbenzentren, in denen sich Frauen ohne Männer versammeln können. Das wollen Sie alles für Männer öffnen? Sind Sicherheit und Würde von Frauen so viel weniger wert als die Gefühle der betroffenen Männer? Bemerkenswerterweise distanzierte sich einer der Verfasser der Yogyakarta-Prinzipien, ein schwuler Menschenrechtsaktivist namens Professor Robert Wintemute, später von den Prinzipien.
Er sagte: „Damals herrschte das Gefühl vor, dass Transgender-Personen gelitten hätten und nun endlich Anerkennung bekämen, die Auswirkungen von nicht-operativen Eingriffen und Selbstidentifizierung waren uns 2006 noch nicht bewusst. Soweit ich mich erinnere, hat niemand darüber nachgedacht, dass Männer mit intakten Genitalien Zugang zu Frauenräumen erhalten könnten.“ Robert Wintemute hat vielleicht nicht darüber nachgedacht. Ich glaube, die Transgenderaktivisten schon.
Kollateralschaden 6:
Straftäter kommen davon
Self-ID öffnet zahlreiche Schlupflöcher für Straftäter und Betrüger. Menschenhändler, die ihre Opfer unauffällig verschieben wollen, können mit dem Personenstands- und Namenswechsel ihre Spuren verwischen. Auch Pädokriminelle mit einem ellenlangen Vorstrafenregister können sich mit dem Geschlechtswechsel eine neue Vita verschaffen und sich erneut an Kinder heranmachen.
Übrigens sind Pädophile, die sich auch „Minor Attracted Person“, kurz MAP, nennen, bereits dabei, unter den Schirm der Queerbewegung zu schlüpfen, mit ihrer MAP-Flagge nahmen sie am Christopher-Street-Day (CSD) 2022 teil. Ihre Forderung: Das P für pädophil soll in das Buchstabenkürzel LGBTIQA aufgenommen und sie wegen ihrer sexuellen Identität durch Artikel 3 Grundgesetz geschützt werden. Würden sie damit erfolgreich, wäre es verfassungswidrig, sie mitsamt ihrer missbräuchlichen Neigung von Kindern fernzuhalten.
Last but not least können Betrüger und Unterhaltsschuldner untertauchen. Dass die Behörden wegen des Offenbarungsverbots den vorigen Namen und Personenstand nicht offenbaren dürfen, erschwert die Ermittlungen zusätzlich.
Weiterer Kollateralschaden:
Die Statistik, ob Medizin-, Einkommens- oder Kriminalstatistik, wird verfälscht.
Die Rentenstatistik von Frauen wird manipuliert, wenn gut verdienende Männer als Frauen erfasst werden, das Gleiche gilt für betriebliche Statistiken oder Unfallversicherungen. Und wie sieht es mit der in Deutschland nur ausgesetzten Wehrpflicht aus? Kann ein Mann sich ihr entziehen, indem er sich zur Frau erklärt?
10 Fragen zu den Risiken und Nebenwirkungen von Self-ID Wir müssen Fragen stellen. Die Organisation Fairplay für Frauen hat 10 Fragen aufgelistet, mit denen Sie die Verantwortlichen konfrontieren können, so lange, bis Sie eine Antwort erhalten:
- Wie soll verhindert werden, dass Self-ID missbraucht wird?
- Wieso wird angenommen, dass sich das männliche Gewaltverhalten ändern würde, sobald eine männliche Person das weibliche Geschlecht proklamiert?
- Wieso können keine Studien vorgelegt werden, die die Behauptungen, etwa dass Männer mit einer Transidentität keine Gefahr für Frauen darstellen würden, belegen könnten?
- Wieso wird nicht offengelegt, welche und wessen Interessen vertreten werden?
- Wie soll verhindert werden, dass Statistiken verfälscht werden?
- Mit welcher Begründung soll die Abänderung des juristischen Geschlechtseintrages zu einem de facto nicht vorliegenden Geschlecht irgendwem helfen? Der juristische Geschlechtseintrag ist auf dem Personalausweis nicht vermerkt und daher bei einer Personenkontrolle nicht ersichtlich. Welche Studien liegen dazu vor?
- Wie soll Inklusion, vor allem von religiösen Schülerinnen und Schülern, im Sportunterricht gewährleistet werden, wenn Jungs in die Mädchenumkleide/-dusche und Mädchen in die Jungsumkleide/-dusche dürfen? Wieso wird das Schamgefühl vieler Menschen bei unfreiwilliger Entblößung vor Menschen des je anderen Geschlechts nicht ernst genommen?
- Ist männlicher Exhibitionismus nach Gesetzeseinführung noch strafbar? § 183 Absatz 1 Strafgesetzbuch zufolge kann diese Straftat nur von einem „Mann“ verübt werden. Was ist, wenn dieser Mann nun einen „weiblichen“ Geschlechtseintrag hat?
- Wie wird Schutz vor sexueller Gewalt gewährleistet? Wie soll verhindert werden, dass gewalttätige Straftäter sich in Frauengefängnisse verlegen lassen können und dort weitere Straftaten an Frauen verüben?
- Wie sollen faire Sportwettbewerbe für Frauen gewährleistet werden, wenn jeder Mann sich rechtlich zur „Frau“ umdefinieren kann und in Frauenkategorien antritt? Es reichen drei männliche Teilnehmer pro Wettkampf, um Frauen von ihren eigenen Siegertreppchen zu verdrängen.
Anstelle der zehn Fragen können Sie auch eine einzige Frage stellen: „Wieso haben die Wünsche von Männern Priorität gegenüber den realen Schutzbedürfnissen von Frauen und Kindern, insbesondere Mädchen?“ Viel Erfolg dabei!
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Um den Lesefluss nicht zu behindern, wird in Management-Blog-Texten nur die männliche Form genannt, aber immer sind die weibliche und andere Formen gleichermaßen mit gemeint.
Furchtbar, was sie da für Hass produzieren. Menschen, die sich für Trans und Nicht-binäre einsetzen sollen Frauen also ignorieren. Das selbe was sie über die Non-Binary Kontroverse produzieren, wurde Jahrhundertelang oder sehr viel Länger von Männern über Frauen produziert. Zum Glück gab es mutige und laute Frauen, die was in Bewegung gesetzt haben. Leider gibt es nicht so viele Nicht-Binäre Personen und philosophisch gibt es nicht binär auch immer nur im Kontrast zu Binär. Deswegen ist aber umso mehr eine Unterstützung notwendig aus allen Gesellschafts-(Geschlechts)bereichen. Wir lassen uns durch ihre Angstreaktion nicht unterkriegen. In feministischer Tradition versuchen wir Sexismus zu bekämpfen anstatt einen Kampf im allgemein vorherrschenden Sexismus auszutragen.
Wer überall sieht, was ersie sehen will, wird eines Tages in einem Traum aufwachen. Hoffentlich wird es für Sie kein Alptraum! Wir aber gehen nirgendwo hin, auch wenn es gesellschaftlich immer Probleme gibt, welche immer den wenigen, schwachen und anderen auf die Stirn gestempelt werden.
11. Warum sind die Ängste von Frauen, die sexuelle Belästigung, sexuellen Missbrauch oder Vergewaltigungen erlebt haben weniger wichtig als die Gefühle von Transfrauen, die Frauenumkleidekabinen und Toiletten verwenden wollen?
12. Die Mehrheit inhaftierter Frauen hat männliche Gewalt erlebt und die bloße Anwesenheit eines biologischen Mannes erzeugt bei manchen Ängste. Wie wird dem Rechnung getragen?
13. Wie wird sichergestellt, dass Männer, in gemischtgeschlechtlichen Toiletten dort keine versteckten Kameras anbringen können und wer ist haftbar im Falle dessen, dass Männer dies doch tun?
14. Wieso werden Studienergebnisse ignoriert, die zB belegen, dass Transmänner auch nach medizinischer (!) Transition weiterhin typisch männliches Verbrechensverhalten an den Tag legen? Quelle: https://committees.parliament.uk/writtenevidence/18973/pdf/
15. Durch welche Analysen und Prozesse wurde sichergestellt, dass durch die Ausweitung der Rechte von Transmenschen andere schützenswerte Minderheiten (zB religiöse Gruppen) oder Mehrheiten (zB Frauen) keine Nachteile erfahren?