Warum nicht einfach ein, zwei Vorstandsposten mehr schaffen für Frauen? Ergo und Rewe machen´s jetzt vor

Frauenquote: Einfach einen Stuhl mehr an den Tisch stellen

Gleich zwei namhafte Unternehmen melden heute, dass sie ihren Vorstand vergößern und – wie zufällig – eine Frau hineinholen: Ergo-Group befördert Lena  Lindemann und Rewe Group Daniela Büchel. Endlich.

Denn auf eine Frage habe ich von Headhuntern nie in den vergangenen Jahren nie eine Antwort bekommen – nur ratloses Achselzucken: „Warum schaffen die Unternehmen nicht einfach einen oder zwei oder drei zusätzliche Vorstandsposten für Frauen?“ Man kann doch einfach einen Stuhl mehr an den Tisch stellen?

Dass es an qualifizierten Frauen keineswegs mangelt, ist lange schon klar. Zumal die Kandidatinnen zur Not aus dem Ausland geholt werden können – wo ihnen ganz offensichtlich nicht so viele Steine in den Weg gelegt wurde auf dem Weg nach oben. So kam´s ja auch, dass heute so viele Vorstandsfrauen aus dem Ausland abgeworben wurden.

 

Die armen übergangenen Männer

Dann kommt nicht die ganze Quengelei mit angeblich nun übergangenen Männern – wo diese Frage zu den Frauen während jahrzehntelangen Männerquoten von locker 95 Prozent nie gestellt wurde.

 

Lustige Ausreden von erwachsenen Männern

Auch die Hinweise, man müsse erst abwarten bis ein männlicher Vorstand seinen Posten quittiert oder sein Vertrag ausliefe, ehe man eine Frau in den Vorstand hineinlassen könne – reine Augenwischerei und faule Ausreden.

Hätten die Konzerne gleich Anstand bewiesen und Frauen ins Vorstands-Boot geholt, als die Frauendiskussion in Deutschland losging, hätten sie gleich eine bessere Figur abgegeben und wären nicht immer wieder in den beschämenden Listen von Fidar oder Allbright immer wieder vorgeführt worden als rückständig und bockig. Man hätte sich ein Beispiel an den Briten und deren Haltung zum Thema Frauengleichstellung nehmen können: Die sind stolz auf ihre weiblichen Manager.

 

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Die Mär von den vielen Naturwissenschaftlern in Vorständen

Unbegreiflich war soviel Starrsinn die ganze Zeit, denn weder an Verfügbarkeit noch Kompetenz mangelte es, wie sämtliche Headhunter immer wieder versicherten. Frauen machen schon seit mehreren Jahrzehnten oft ein besseres Abitur als Männer und die Schutzbehauptung, es gebe zu wenige, die Naturwissenschaften studiert hätten, war ebenso eine Ausrede. Denn klar ist auch: Die Vorstände der großen Unternehmen sind mehr zur Hälfte bevölkert von BWL- und VWL-Absolventen.

 

Bei Ergo Group kommt Lena Lindemann als Nummer sechs dazu, sie war bis 2019 Rechtsanwältin bei Clifford Chance: https://www.ergo.com/de/Unternehmen/Management/ERGO-Group-AG:

Lena Lindemann (Foto: Ergo / PR)

 

Daniela Büchel wird Nummer sieben im Vorstand der Rewe-Group: https://www.presseportal.de/pm/52007/5172798 

Daniela Büchel (Foto: Rewe/PR)

 

 

 

 

 

 

 

 

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