Marie-Elisabeth Schaeffler-Thumann, Großaktionärin von Continental, bringt ihren Hund täglich mit ins Büro, offenbarte sie mal den „Bunten“. Und wenn sie mal selbst auf Dienstreisen gehe, käme der Hund auch ohne sie ins Büro. Welcher Bürohund kann da schon von sich behaupten?
Als der Beitrag in der „Bunten“ vor mehreren Jahren erschien, war Schaeffler noch eine Ausnahme. Doch inzwischen hat sich einiges getan, auch dank des Bundesverbands Bürohund. Zum Internationalen Bürohundtag 2020 hat der Verband erneut eine Umfrage gestartet und die unten stehenden Antworten bekommen.
Fazit: Bürohunde werden immer mehr akzeptiert. Doch Unternehmen verstehen es nicht, die Karte auszuspielen: Sei es, um begehrte Fachkräfte mit diesem Benefit zu locken – schon in der Stellenanzeige. Geschweige denn, auf Hunde-Erlaubnisse statt Gehaltserhöhungen zu setzen. Denn soviel ist jedem zweiten Befragten die Erlaubnis, den Hund mitzubringen, wert: so viel wie eine Gehaltserhöhung.
Klar ist aber auch: Wenn die Fluchtburgen der vielen Angestellten in der Coronakrise zu Dauerzuständen – sprich echten Home-offices – werden, hat sich der Vorteil mit dem Bürohund auch erledigt. Denn so manches Unternehmen liebäugelt schon mit der Idee, Gewerberaummiete zu sparen und den Mitarbeitern lieber dauerhaft die Miete ihres Büros in der Privatwohnung zu finanzieren. Dann kann es dem Arbeitgeber ohnehin egal sein, wie viele Hunde in so einem Home-office sind.

„WirtschaftsWoche“-Redaktionshund Corgi George begrüßt täglich vehement Kollegin Petra – die eigentlich überzeugte Katzenfreundin ist, aber für George eine Ausnahme macht
Den Hund mitbringen zu dürfen ins Büro ist – knapp – noch wichtiger als im Home-Office arbeiten zu können…
Fast jeder zweite würde auf eine Gehaltserhöhung verzichten, wenn er dafür seinen Hund mit ins Büro bringen darf – warum Unternehmen und Vorgesetzte diese Tatsache nicht berücksichtigen, ist ein Rätsel.
Unternehmen, die Bürohunde erlauben, haben einen günstigeren Krankenstand als die Bürohunde-Verbietenden….
Unternehmen mit Bürohunden können auf loyalere Mitarbeiter zählen, in Krisenzeiten wie bei der Coronakrise ein echtes Asset…
Nicht mal jede fünfte Personalabteilung ist so clever, in Stellenazeigen auf Hundefreundlichkeit hinzuweisen…
Die überwältigende Mehrheit der Befragten freut sich über – wohlerzogene – Bürohunde, nur zehn Prozent haben von vornherein eine Anti-Haltung.
Bürohunde-Beiträge sind häufig ein wenig gefärbt in die eine oder andere Richtung. Daher habe ich als Personal-Manager den Versuch gestartet, eine ganzheitliche Betrachtung (mit Blickwinkel Recruiting und Employer Branding) zu verfassen.
Möglicherweise ist das ja eine spannende Leseergänzung:
https://persoblogger.de/2020/06/22/buerohund-im-employer-branding-eine-ganzheitliche-betrachtung/