Diversity-Tag 2014: Commerzbank, Daimler und DHL starten Charme-Offensiven – warum bleibt Ergo in der PR-Deckung?

Zum Diversity-Tag haben sich ausser der Charta der Vielfalt die Commerzbank, Daimler und die Deutsche Post DHL per Pressemitteilung zu Worte gemeldet – doch das schönste Bild gab, in Düsseldorf jedenfalls, die Ergo-Versicherung mit ihrem Turm im Düsseldorfer Norden ab:

 

Dversity-Tag bei Ergo am 3. Juni 2014

Diversity-Tag bei Ergo am 3. Juni 2014

 

Daimler vermeldete „zahlreiche Aktionen am 2. Deutschen Diversity Tag“ :

Am 2. Deutschen Diversity Tag zeigt auch Daimlers Carsharing-Anbieter car2go Flagge und schickt 25 aufwendig gestylte „Diversity smarts“ in Stuttgart, Köln, Düsseldorf, Berlin und Hamburg auf die Straßen. Sie werden im regulären car2go Betrieb eingesetzt.
Zudem drehen Auszubildende der Mercedes-Benz Werke Rastatt, Untertürkheim, Sindelfingen und weiterer Standorte zweiminütige Kurzfilme zum Thema Vielfalt. Mitarbeiter können im Intranet und an Informationsständen in den Werken mit ihrer Unterschrift ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung für die Vielfalt im Unternehmen setzen. Bereits im Vorfeld des Tages haben sich nahezu 2.000 Mitarbeiter der deutschen Standorte an dieser Aktion beteiligt.“
Und auch zum Thema Frauen in Führungspositionen legt sich Daimler fest – wenn auch sehr, sehr langfristig – aber immerhin:
 
„Daimler ist seit 2006 Mitglied und einer der vier Mitgründer des Vereins. Das Unternehmen setzt sich für alle Aspekte des Themas Vielfalt ein. Dazu gehören Internationalität, Generationen und Geschlecht. Bei der Förderung von Frauen in Führungspositionen hat sich Daimler bereits 2006 das Ziel gesetzt, bis 2020 leitende Führungspositionen zu 20 Prozent mit Frauen zu besetzen. Mit aktuell 13 Prozent liegt das Unternehmen auf Kurs.“

 

Diversity-Tag bei der Ergo-Versicherung in Düsseldorf

Diversity-Tag bei der Ergo-Versicherung in Düsseldorf

Auch die Commerzbank – als einer der ersten Unterzeichner der Charta für Vielfalt im Jahre 2013 – ist zufrieden mit den eigenen Fortschritte beim Thema Diversity und schreibt: „Commerzbank kommt beim Thema Diversity gut voran“

– Anteil Frauen in Führungspositionen konzernweit auf 27,4 Prozent gestiegen (Vorjahrsvergleich 25,7 Prozent)
– Anteil Väter in Elternzeit 15,8 Prozent als All-time-high.
„Wir sind überzeugt, dass die Vielfalt unserer Mitarbeiter ein Gewinn ist. Deshalb fördern wir die Potenziale unserer Mitarbeiter unabhängig von Merkmalen wie Alter, Geschlecht oder Herkunft. Damit sind wir auch für die Zukunft gut aufgestellt“, so Martin Fischedick, Bereichsvorstand Personal bei der Commerzbank.
Und zum Hintergrund:
„Was Ende der 80er-Jahre in der Commerzbank mit ersten Seminaren über „Frauen im modernen Banking“ begann, umfasst heute verschiedene Handlungsfelder, unter anderem die „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, „Sexuelle Orientierung“ und „Unterstützung der Mitarbeiternetzwerke“. Insgesamt engagieren sich aktuell rund 1.000 Mitarbeiter in Netzwerken der Bank. „ARCO“ ist mit rund 480 Mitgliedern das größte unternehmensinterne LGBT-(Lesbian-Gay-Bisexual-und-Trans-)Netzwerk in Deutsch­land. Das Frauennetzwerk „Courage“ hat mittlerweile Ableger an acht inländischen und fünf ausländischen Standorten und unterstützt damit auch einen globalen Diversity-Management-Ansatz.“
Und weil die Charta auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gleich mit covern will, heißt es weiter: „In den 42 Commerzbank-Kinderbetreuungseinrichtungen wurden bundesweit rund 330 Kinder vom Baby- bis zum Hortalter betreut. Und die Kindernotfallbetreuung haben im Jahr 2013 über 1.500 Kinder besucht. Die Frankfurter Zentrale bietet ab diesem Frühjahr zudem Mitarbeitern, die Angehörige pflegen, dauerhaft verschiedene unterstützende Pflegeleistungen an. 2013 wurde das Netzwerk „Pflege“ gegründet.
„Fokus Väter ist seit 2004 in Frankfurt, inzwischen aber auch in Hamburg und künftig auch in Berlin tätig. Dabei gewinnt das Thema „Väter und Beruf“ für die Commerzbank zunehmend an Bedeutung: „Immer mehr unserer Mit­arbeiter möchten ihre Vaterrolle aktiv leben. Uns ist wichtig, dass auch Väter Beruf und Familie gut vereinbaren können“, so Fischedick. Neben der Elternzeit sind Kinderbetreuung und Teilzeitmodelle bei der Commerzbank daher immer Angebote für beide Elternteile.
 
 
Der Diversity-Tag wurde 2013 vom gemeinnützigen Verein „Charta der Vielfalt e. V.“ ins Leben gerufen. Die Commerzbank ist einer der ersten Unterzeichner der „Charta der Vielfalt der Unternehmen in Deutschland“. Damit setzt die Bank ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung für die Vielfalt ihrer Beschäftigten, Kunden sowie Geschäftspartner.
 
Infos zum Thema Diversity bei der Commerzbank: http://www.commerzbank.de/diversity.
 
 
Schließlich meldete sich auch die Deutsche Post DHL – ebenfalls als Charta-Unterzeichnerin – zu Worte mit einer Beschäftigungsquote von Behinderten deutlich über dem Durchschnitt und weist ihren Führungskräften ausdrücklich eine „Schlüsselrolle“ zu:
„Zu den wichtigsten Themen und Aktionsfeldern des Diversity-Managements bei Deutsche Post DHL gehören beispielsweise die Toleranz und Akzeptanz von unterschiedlicher sexueller Orientierung, Frauen in Führungspositionen, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder das gleichberechtigte Arbeiten für Menschen mit Behinderungen. So waren 2013 zum Beispiel 14.170 Menschen mit Behinderungen bei Deutsche Post DHL beschäftigt – eine Beschäftigungsquote, die deutlich über der vergleichbaren Quote der privaten Wirtschaft in Deutschland liegt.
Auch Rainbownet, das Netzwerk für lesbische, schwule, bi- und transsexuelle Beschäftigte im Konzern, wird kontinuierlich ausgeweitet: Zur Förderung einer offenen Unternehmenskultur werden in ganz Deutschland Seminare mit Auszubildenden von Deutsche Post DHL durchgeführt, um auch junge Menschen für das Thema Homo- und Transphobie zu sensibilisieren.
Insgesamt ist es das Ziel des Diversity-Managements, die Personalprozesse und -strukturen so auszurichten, dass einerseits die Belegschaft die Vielfalt des Unternehmens widerspiegelt, und andererseits alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Wertschätzung erfahren und motiviert sind, ihr Potenzial zum Nutzen des Unternehmens einzubringen.
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Bei der Umsetzung des Diversity-Managements im Arbeitsalltag kommt den Führungskräften bei Deutsche Post DHL eine Schlüsselrolle zu: Daher finden seit Ende 2013 so genannte „Diversity Awareness Trainings“ statt, die Teil der bestehenden Programme zur Führungskräfteentwicklung sind. Ein neu eingerichtetes „Diversity Council“ entwickelt zudem Maßnahmen zur erfolgreichen Umsetzung der Diversity-Strategie.“
Schade, dass die Ergo Versicherung keine Pressemitteilung aus ihrer Aktion gemacht hat.
Und schade ist auch, dass sich Ergo-Vorstandsvorsitzender Torsten Oletzky nicht aus der Deckung wagt, seinem Unternehmen ein Gesicht gibt und die Gelegenheit zur PR-Charme-Offensive nutzt.

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