Business Behave: Virtuelle Handtücher auf der Business-Club-Badeliege – um andere geladene Gäste wegzuschicken

Business-Behave: Warum couragierte Oberkellner wichtig sind.

Manchmal wünschte man  sich, dass es wenigstens dieses Handtuch auf der Badeliege gäbe. Dann würde man die Reservierung wenigstens erkennnen.  So ungezogen sie auch sei – aber wenigstens das. Die Rede ist von einem lokales Business-Club-Treffen mit durchaus semi- oder gar richtig prominenten Mitgliedern und Gästen, jedenfalls geladenen und zahlenden. Um ein Stadt- oder sonst ein -Bashing zu ersparen, verrate ich hier weder Tatort noch Rahmen. Ausnahmsweise. Weil´s andere mitträfe, die wirklich unschuldig sind.

Konkret: Der Vortrag des Ehrengasts lief bereits, fast alle Tische waren ziemlich besetzt und nur wenige Plätze frei. Die waren dann auch schwer erreichbar und nicht gerade am Rand. Bis auf den einen Platz, den die Kellnerin mir denn auch zuwies – oder zuweisen wollte. Denn dann kams. Quer über den Tisch mopperte ein Mittfünfziger „der Platz ist reserviert“ – ohne ein Wort der Entschuldigung. Ein Badehandtuch wäre da sicher hilfreich gewesen – der Signalwirkung halber.

Die Kellnerin blieb bei ihrer Zuweisung und als Platzsuchender – während die Rede des Ehrengasts weiter geht – möchte man sich ja auch nicht wohin setzen, wo man explizit nicht gewollt ist. Auch die umsitzenden Gäste schauten leicht verdattert drein, handeln tat keiner und dann trollt man sich lieber rasch in die nächste Ecke – auch ohne Tisch oder gar Gedeck, um nicht noch durch Stören dumm aufzufallen.

Unnötig zu sagen, dass der Erwartete ein Harvey war und ausblieb – der Stuhl war bis zum Ende der Veranstaltung frei.

Das ist die Situation, die nach einem couragierten Oberkellner schreit, der das Placement irgendwie ohne weitere Peinlichkeit regelt.

Auch die Kellnerin hätte die Situation retten und eilends einen Ersatzplatz suchen müssen.

Und die Behave-Frage ist: Darf man jemanden, der nach Veranstaltungsbeginn einen Sitzplatz suchen muss, in solch einem Rahmen vom Tisch wegschicken? Andere geladene Gäste ausgrenzen? Wohl kaum. Den Gedanken solcher zwangslosen Business-Lunches jedenfalls haben soche Rüpel jedenfalls nicht verstanden: Begegnungen, auch mit noch Unbekannten. Sonst hiesse es Stammtisch und wäre ein klarer Fall.

Wäre es ein langer Ballabend, wo sich Freunde zusammentun und einen Tisch sichern, wäre es etwas anderes. Aber ein gemeinsames Zuhören beim Vortrag einer Wirtschaftsgröße, da muss man nicht durchsetzen, neben Freund und Freundin zu sitzen.

 

 

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