Urlaubsrückkehr in den Job: Und schon ist die Erholung dahin
42 Prozent der Urlaubsrückkehrer sind beunruhigt und gestresst, wenn sie zurückkommen in ihren Job. Zu groß ist die Angst, etwas verpasst zu haben oder nach den Ferien viel zu viel Arbeit auf dem Schreibtisch zu haben. 31 Prozent der Angestellten lesen in den Ferien ihre E-Mails, damit sie bei der Rückkehr nicht von einer Arbeitslawine überrollt werden. Ermittelt hat das der Anbieter von Talentlösungen, Robert Walter.

(Foto: C. Tödtmann)
Die Umfrage weiter im Detail:
34 Prozent der Befragten checken ihre E-Mails im Urlaub, um auf dem Laufenden zu bleiben.
Weitere 31 Prozent wollen den Arbeitsrückstand bei ihrer Rückkehr reduzieren.
Viele Mitarbeiter, ebenfalls 31 Prozent, lesen ihre E-Mails in den Ferien, um bei dringenden Angelegenheiten eingreifen zu können.
52 Prozent der Urlauber hätten sogar lieber gleichzeitig mit ihren Teams frei.
Christian Meyer von Robert Walter beschreibt: „Die Rückkehr an den Arbeitsplatz kann bei Führungskräften viele Ängste auslösen: Sie geraten mit wichtigen Projekten in Verzug, verpassen Informationen und Neuerungen oder werden sogar mit einem wesentlich höheren Arbeitspensum konfrontiert.“ Das alles, wo der Jahresurlaub eigentlich den Mitarbeitern eine Atempause und eine Chance zur Erholung bieten solle, statt dazu zu führen, dass sie noch gestresster seien vor ihrer Abreise.
Keine Urlaubsvertretung, weil die Kollegen sowieso schon arbeitsverdichtet sind
Tatsächlich ist an diesem Phänomen weniger das Internet, sondern vielmehr die stetige Arbeitsverdichtung seit Jahrzehnten und die dünne Personaldecke allerorten schuld. Die Belegschaften sind meistens so sehr ausgedünnt worden, dass es schon lange keine Springer für Urlaubsvertretungen mehr gibt. Die verbliebenen Kollegen selbst sind wiederum so sehr arbeitsverdichtet, dass sie sowieso keine freien Kapazitäten mehr haben für eine Urlaubsvertretungen von Kollegen. Im Gegenteil, sie selbst leisten vielleicht oft schon genug unbezahlte, ungenehmigte und unregistrierte Überstunden, um die eigene Arbeit irgendwie zu bewältigen.
Die Angst vor dem nächsten Jahresgespräch
Laut der Studie wächst bei vielen Angestellten die Sorge, dass sie im Job nicht Schritt halten können.
Manche Führungskräfte haben – laut der Studie – Schuldgefühle, so dass sie ihren Jahresurlaub hinauszögern, weil sie ihrem Team keine Mehrarbeit aufbürden wollen. Sie zögern deshalb, ihren Urlaub überhaupt zu buchen.
Es ist auch die Sorge vor liegengebliebener Arbeit und die Angst vor negativem Feedback im Jahresgespräch, die Hindernisse darstellen, so die Studie weiter. Viele Mitarbeiter fürchten, im Vergleich zu ihren Kollegen zurückzufallen, wenn sie sich eine längere Auszeit nehmen.
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