Den Fragebogen „Nahaufnahme“ beantwortet Ergo-Vorständin Ursula Deschka, die ihren Koffer immer erst in letzter Minute packt

Den Fragebogen „Nahaufnahme“ beantwortet Ursula Deschka, Vorständin für Gesundheit beim Versicherer Ergo Deutschland. Obendrein ist die gebürtige Österreicherin Vorstandsvorsitzende der Ergo Krankenversicherung und im Vorstand der DKV Krankenversicherung sowie der Ergo Direkt. 

 

Ursula Deschka (Foto: PR)

 

Erklären Sie in einem Satz, was Ihr Unternehmen tut.

Wir bei Ergo geben Menschen Sicherheit; denn wer gut versichert ist, muss sich weniger Sorgen machen – vor allem, wenn man krank ist.

 

Womit beginnt Ihr Tag?

Der Handywecker läutet gegen 6:30 Uhr. Dann geht es schnurstracks unter die Dusche – als Kaltstart in den Tag. Danach folgen mindestens eine Tasse, tendenziell aber eher zwei Tassen Kaffee und dazu ein Glas Leitungswasser. Kein kulinarisches Highlight, aber: das liefert Energie. Beim Koffeinschub gibt es ein schnelles mobiles News-Update – nicht nur auf den deutschen Websites, sondern auch immer – als Österreicherin obligatorisch! – die des ORF. Und, ich gestehe: Manchmal spiele ich etwas Candy Crash. Kurz vor acht Uhr verlasse ich das Haus.

 

Was unterscheidet Sie im Auftreten und im Behave?

Ich bin sehr transparent und offen, wenn ich Themen anspreche. Andere wissen immer, woran sie bei mir sind. Egal, ob ich auf einer Tagung über mein eigenes Coaching berichte, um Mitarbeitern Ängste zu nehmen. Oder ob ich Ursachen für Erfolge wie Misserfolge, zum Beispiel von Projekten, suche, benenne und daraus für die Zukunft unser Handeln ableite. Oder auch in Feedbackgesprächen mit Mitarbeitern, für deren Vorbereitung ich mir immer mehrere Stunden Zeit nehme, um ihnen eine inhaltlich hochwertige Rückmeldung zu geben.

 

 … und was würden Ihre Mitarbeiter darauf antworten?

Dass ich sehr offen bin, bestätigen meine Kollegen mit Sicherheit. Es liegt auf der Hand, dass das – je nach Rückmeldung – nicht immer zu sofortiger Begeisterung führt. Ich bin aber überzeugt, dass eine gute und wertschätzende Feedback-Kultur im Unternehmen Grundvoraussetzung für nachhaltigen Erfolg ist und dass ich den Menschen nur dann die Chance gebe, sich zu verbessern, wenn ich mit ihnen darüber spreche, was sie gut machen. Aber auch, was sie verbessern können.

 

Tee oder Kaffee?

Eindeutig: Kaffee. So etwa sieben bis acht Tassen am Tag. Viel zu viel. Aber so lange mein Blutdruck weiterhin die 120 zu 80 nicht überschreitet…

 

Ihr Spitzname ist…?

Ich habe zwei süße Neffen, meine Patenkinder, die mir sehr wichtig sind. Die Mutter der beiden kommt aus Taiwan, weshalb mich die Kleinen gugu rufen. Das ist Chinesisch und bedeutet auf Deutsch „die Schwester des Vaters“.

 

Verraten Sie eine Marotte.

Ich packe meinen Koffer immer erst am Abreisetag. Egal, wie lange die Reise ist oder wie früh es morgens losgeht, egal ob beruflich oder privat. Ich kann mich einfach nicht dazu überwinden, schon am Vortag auch nur die kleinste Kleinigkeit zumindest zurechtzulegen. Ist vielleicht eine Art innere Rebellion angesichts eines ansonsten sehr strukturierten Lebens.

Und noch eine: Ich muss mittags immer etwas Warmes essen, um meine Akkus aufzuladen. Bekomme ich nur Brötchen oder gar nichts, werden die nächsten Stunden für mich zu einer großen Herausforderung. So finden Rücksprachen mit meinen Kollegen regelmäßig auch in der Kantine statt.

 

Was bringt Sie in Harnisch?

Ausschweifende Erzählungen machen mich verrückt. Wenn jemand nicht auf den Punkt kommt – egal, ob beruflich oder privat – ertrage ich das nur leidend.

 

…und was bringt andere an Ihnen in Harnisch?

Es gibt da so ein paar blinde Flecken… Der eine ist Fußball – davon habe ich nun so gar keine Ahnung. Das kam in einer Fußballstadt wie München, wo ich 16 Jahre zuhause war, bei eingefleischten Fans nicht so richtig gut an. Zwischenzeitlich wohne ich ja in Nordrhein-Westfalen. Hier habe ich festgestellt, dass ich noch einen anderen blinden Fleck habe: Karneval.

 

Was möchten Sie gerne in Rente machen?

Da fällt mir viel ein. Vier greife ich gerne heraus:

a) Ich will endlich uneingeschränkt Zeit für die Menschen haben, die mir am Herzen liegen: für meine Freunde und Familie.

b) Und ich möchte mich wieder sozial engagieren – vielleicht in einem Kindergarten, einer Suppenküche oder einer Flüchtlingsunterkunft.

c) Ich will quer durch Europa reisen, dabei in kleinen Hotels am Meer, an Seen und in den Bergen übernachten. Und während dieser Reisen ganz viele Fotos machen und schöne Momente sammeln.

d) Und ich möchte wieder regelmäßig auf Konzerte oder in die Oper gehen – ich liebe Live-Musik!

 

Was schätzen Sie an anderen Menschen am meisten?

Ich schätze Menschen ungemein, die mit sich selbst einfach zufrieden und im Reinen sind und nicht ständig die Bestätigung von anderen suchen.

 

Auf welche drei Dinge könnten Sie niemals verzichten?

Meine Haarbürste, eine ordentliche Matratze und mein Smartphone. Ehrlich gesagt ist mir das Handy besonders wichtig: Darauf ist meine Musik, ich kann Videotelefonie nutzen und ich habe Internet und Social Media immer dabei.

 

Wenn Sie für einen Tag den Job von jemand anderem übernehmen könnten – welcher wäre das?

Ich wäre gerne Meeresbiologin. Die Unterwasserwelt fasziniert mich total.

 


Ursula Deschka liebt Blumen – am liebsten die, die auch im Garten wachsen: Hortensien, Pfingstrosen und Rosen. Möglichst natürlich und ohne viel Schnickschnack.

 

 

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