Fragebogen „Nahaufnahme“ mit ADP-Chef Steven van Tuijl, der keine Nach-Plapperer und Ja-Sager mag

Den Fragebogen „Nahaufnahme“ beantwortet Steven van Tuijl, Deutschland-Chef des US-Konzerns ADP, der auf Dienstleistungen für Lohnabrechnungen und Personalmanagement spezialisiert ist.

Steven van Tuijl (Foto: ADP)

Erklären Sie in einem Satz, was Ihr Unternehmen tut.

ADP liefert Cloud-basierte Abrechnungs- und Personalmanagement-Lösungen und stellt Kunden weltweit Technologien und Dienstleistungen für alle Personal-Prozesse bereit.

 

Womit beginnt Ihr Arbeitstag?

Im Winter starte ich den Tag mit meiner Familie in der gemütlichen Wohnküche und sobald es wärmer wird schlendere ich durch meinen Lieblingsort, unseren Garten, und trinke einen Kaffee.

 

Wie würden Sie sich selbst als Chef beschreiben?

Ich versuche immer, Vorbild zu sein, weil ich Vater von vier Rohdiamanten bin. Dazu gehört ein offener Umgang mit meinem Team, das Zeigen von Wertschätzung und auch, dass ich eigene Fehler zugeben kann. Besonders wichtig ist es mir, meine Leute so zu fördern, dass sie eigene Entscheidungen treffen können. So bewerte ich auch meinen Erfolg: Wenn ich für ein Jahr aussteigen würde und alles normal weiter läuft – das ist erfolgreiches Management.

 

… und was würden Ihre Mitarbeiter darauf antworten?

Hoffentlich: „Steven ist nahbar, motiviert uns und hasst starre hierarchische Strukturen“. Aber auch wenn es nicht so ist, würden Sie eine ehrliche Antwort bekommen. Wir gehen offen miteinander um – und das ist gut, denn nichts ist schlimmer als blinder Gehorsam und Leute, die Angst haben, Kritik zu üben. Wo ich mir aber auch ziemlich sicher bin: Dass mein Team versichern kann, dass der der Spaß bei uns nicht zu kurz kommt und dass man neben dem ganzen Management mit mir einfach auch mal einen Scherz machen kann.

 

Tee oder Kaffee?

Kaffee – und zwar ein doppelter Espresso Macchiato. Der Kaffee kommt von daheim in den Niederlanden über einem Freund, der eine wunderbare Rösterei besitzt.

 

Ihr Spitzname ist…?

Mein Nachname führt immer wieder zu Spitznamen wie „Tuschi“ oder „van Tuchl“, weil mein Nachname als „van Töl“ ausgesprochen wird.

 

Verraten Sie eine Marotte.

Ich habe ein Faible dafür, niederländische oder englische Redewendungen eins-zu-eins auf Deutsch zu übersetzen. Beispielsweise „Iemand op de kast jagen“ übersetzt: „Jemanden auf den Schrank jagen“ – das deutsche Pendant wäre wohl „Jemanden auf die Palme bringen“.

 

Was bringt Sie in Harnisch?

Wenn Menschen sich anders verhalten, als sie wirklich sind – weil sie etwas zu verbergen haben oder verunsichert sind. Aber als Chef beobachte ich immer wieder, dass Menschen sich meinem Team gegenüber anders verhalten als mir und sich so mit mir gut stellen wollen – indem sie mir alles nachplappern oder zu allem ja sagen. Furchtbar.

 

…und was bringt andere an Ihnen in Harnisch?

Ich falle wohl Menschen ab und zu ins Wort – meist unbewusst, manchmal ein bisschen bewusst, aber immer gut gemeint.

 

Was möchten Sie gerne in Rente machen?

Ein kleines Boutique-Hotel oben in den Schweizer Bergen eröffnen, mit individuell gestalteten Zimmern und einem Restaurant, wo ich selbst ab und zu in der Küche stehe. Es macht mir große Freude, wenn ich Menschen sich wohlfühlen lassen kann.

 

Was schätzen Sie an anderen Menschen am meisten?

Wenn man sich selbst nicht zu ernst nimmt und über sich selbst lachen kann.

 

Auf welche drei Dinge könnten Sie niemals verzichten?

Ich gehe nicht ohne Haargel aus dem Haus. Und das bei uns in der Firma viel diskutierte, praktischste Kleidungsstück – mein Bodywarmer. Als drittes brauche ich immer den Vorwärtsgang, sowohl im Auto als auch metaphorisch.

 

Wenn Sie für einen Tag den Job von jemand anderem übernehmen könnten – welcher wäre das?

Da ich großer Formel-1-Fan bin, entweder den von Jeremy Clarkson, der als „Top-Gear“-Moderator gearbeitet hat und heute das britische Fernsehmagazin „The Grand Tour“ moderiert. Oder den von meinem niederländischen Landsmann Max Verstappen, dem 21-jährigen Formel-1-Fahrer.

 

Steven van Tuijl ist überzeugter Westenträger, weil er darin immer Handy, Schlüssel und Portemonnai mit sich trägt – insbesondere auf Dienstreisen. Weil er damit schnell durch den  Security Check am Flughafen kommt, sagt er

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