Muttertag: Was Mütter so geschenkt bekommen – und wie die Strafe dafür im Job aussieht

Muttertag sorgt für Schlangen in den Blumenläden und Zusatzgeschäft für alle möglichen von Drogeriemärkten bis hin zu Bäckern.

 

(Foto: C.Tödtmann)

 

Was bekommen Mütter von ihren Partnern zum Muttertag im Detail geschenkt? An erster Stelle Blumen (41 Prozent), dann Pralinen (18,6 Prozent) und Parfüm (10,7 Prozent), meldet der Marktforscher Statista über eine Umfrage der Internetseite mydealz.  Es folgen Selbstgebasteltes, Mode, Schmuck, Dekoartikel oder Veranstaltungstickets.

Arbeitsmittel, also Haushaltgeräte verschenken 3,4 Prozent der Partner.

 

Quelle/ Foto: Statista

 

So weit so nett. Nur: Ansonsten sind Mütter hierzulande keineswegs so geachtet und respektiert, wie es an diesem einen Sonntag im Mai den Anschein hat. Denn: „Wenn Frauen Kinder bekommen, müssen sie in Deutschland mit erheblichen Lohneinbußen rechnen“,  zeigt eine neue Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.

 

Deutsche diskriminieren ihre Mütter mehr als andere Länder

Und: In puncto Lohnnachteile stehen Mütter in Deutschland im internationalen Vergleich ziemlich schlecht da, laut den Wissenschafterinnen Yvonne Lott vom WSI und Lorena Eulgem. Die Geburt von Kindern müssen sie fortan mit 21 Prozent weniger Gehalt als die Männer büßen. Mehr als in den meisten anderen Ländern.

Nehmen sie gar zwei Schwangerschaften auf sich, müssen sie sogar bis zu 58 Prozent weniger Gehalt hinnehmen, so die Studie. Je länger die Elternzeit umso größer die Benachteiligung beim Lohn.

 

Haltlose Unterstellungen – mit bösen Folgen

Mehr noch: Allein die Tatsache, dass sie Kinder bekommen wird – rätselhafterweise – offenbar gemeinhin als Signal gewertet, dass diese Frauen nicht karriereorientiert sind.

Damit nicht genug, kommt auch gleich noch ein Vorurteil dazu: Kind plus Job bedeuten Stress – und die Folge: die Produktivität der Mütter im Job leide.

Belege für beide Unterstellungen? Fehlanzeige.

Interessant wäre die Bestandsaufnahme, ob es Müttern, die gar nicht nicht aussetzen,  ebenso ergeht. Denn Gründe gäbe es dann ja nicht.

Lesehinweis: Yvonne Lott, Lorena Eulgem: Lohnnachteile durch Mutterschaft – helfen flexible Arbeitszeiten? WSI Report Nr. 49. https://www.boeckler.de/pdf/p_wsi_report_49_2019.pdf

 

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