Start-up Legalbase: Anwaltseinsätze zum Fixpreis

Start-up der Woche: Legalbase

(zuerst erschienen in der Printausgabe der WiWo  am 22.7.2016)

Das Berliner Firma Legalbase bietet Konsumenten und kleinen Unternehmen Anwaltseinsätze zum Festpreis ab 249 Euro

Legalbase-Gründer Daniel Biene (links), Christopher Jenke und Peter Schink (rechts)

Legalbase-Gründer Daniel Biene (links), Christopher Jenke und Peter Schink (rechts)

Die Angst vor hohen Rechnungen ist es, was die meisten Privatleute und kleine Unternehmen davon abhält, einen Anwalt einzuschalten. Denen bieten die drei Legalbase-Gründer Daniel Biene, Christoph Jenke und Peter Schink aus Berlin seit vergangenem Jahr über ihre Onlineplattform Rechtsrat und das zum Festpreis. Denn: „Es bringt mich auf die Palme, wenn schlechte Anwälte viel Einarbeitungszeit abrechnen und je länger die Uhr läuft, es umso teurer für die Mandanten wird“, so Biene.

 

Erfolgsquote: 75 Prozent beim Angreifen von Hotel-Bewertungen im Netz

Dieses Risiko sollen die Festpreise von Legalbase ausschalten. Zum Beispiel: Das Aufsetzen eines Testaments kostet 249 Euro, eine GmbH-Gründung 400 Euro, eine Kündigung vom Arbeitgeber prüfen 150 Euro, das Löschen-lassen einer falschen Hotel- oder anderen Internetbewertung 250 Euro. Im Kampf gegen diese Verfasser falsche Internetbewertungen gibt Legalbase eine Erfolgsquote von 75 Prozent an. Außer dem konkreten Rechtsrat gibts auch ein Anwaltsschreiben an den Gegner und den Rat an den Kunden, ob er klagen soll oder lieber nicht. 35 Fachanwälte quer durch die Republik lösen die Probleme und können – soweit gewollt – auch später einen Gerichtsprozess führen.

 

Anwälte mit Vorgaben

Damit der Qualitätsstandard stimmt ist, bekommen die Anwälte Vorgaben in einem Leistungskatalog mit Format und Umfang der abzuliefernden Ergebnisse. Co-Gründer Biene ist selbst Top-Jurist, hatte seine Karriere bei der internationalen Top-Kanzlei Freshfields aber lieber an den Nagel gehängt, um „den Rest meines Lebens dann doch lieber Managementaufgaben zu übernehmen“.

 

Erstes Stat-up: Smartlaw

Und als Gründer hat Biene dann er zuvor schon ein juristisches Legaltech-Start-up namens Smartlaw aufgebaut und schließlich mit Gewinn an einen Verlag verkauft. Damals ging es um Rechtssoftware für Laien mit 150 verschiedenen Dokumenten für alle Lebenslagen von der Patientenverfügung bis zum Autokaufvertrag – und zu den Hauptkunden wurden ausgerechnet Anwälte. Dabei entstand dann auch die Idee für Legalbase.

 

Investor: Legalzoom aus USA

Finanzielle Unterstützung bekommt Legalbase unter anderem vom Minderheitsgesellschafter Legalzoom aus den Vereinigten Staaten: Das Unternehmen betreibt dort dasselbe Geschäftsmodell wie Legalbase – aber schon länger und im großen Stil. Legalzoom macht 250 Millionen Dollar Umsatz jährlich und beschäftigt 900 Mitarbeiter.

 

Steckbrief:

Gründer: Daniele Biene, Christoph Jenke und Peter Schink

Gründungsjahr: September 2015

Launch der Internetplattform: Februar 2016

Mitarbeiter: 25

Finanzierung: Legalzoom (Los Angeles), Orange Growth Capital (Amsterdam/London) und Norselab (Oslo) haben einen einstelligen Millionenbetrag investiert.

https://legalbase.de

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