Was machen Sie so alles, wenn Sie zur Arbeit fahren?

Und was machen Sie so, wenn Sie zur Arbeit fahren? 63 Prozent der Pendler hören Musik mit ihren Smartphones und ähnlichen Geräten. 59 Prozent telefonieren, 54 Prozent pflegen Kontakt zu Familie und Freunden und 52 Prozent lesen die Nachrichten vom Tage. Immerhin 35 Prozent nutzen die Zeit schon mal, um ihre dienstlichen E-Mails zu lesen oder 20 Prozent fürs Lesen wichtiger Dokumente. Zum Shoppen nutzen nur fünf Prozent der Pendler den Arbeitsweg.

By the way: die Fahrt zur Arbeit eignet sich hervorragend für Hörbücher, mein letztes war der Tipp von Frank Behrendt, Geschäftsführer der Kommunikationsagentur FischerAppelt: Katja Kesslers „Silicon Wahnsinn – Wie ich mal mit Schatzi auswanderte“, der Ehefrau von Bild-Chefredakteur Kai Diekmann. Sehr kurzweilig. Doch zurück zum Thema.

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Arbeitnehmer brauchen auch weltweit länger ins Büro

Dabei haben sie für all diese Beschäftigungen heute mehr Zeit als noch vor wenigen Jahren – zwangsweise: Sie brauchen im Schnitt 27 Minuten auf dem Weg zur Arbeit, vor zwei Jahren waren es noch 26 Minuten und vor vier Jahren 21 Minuten.

 

Das ewige Damoklesschwert des Job-Verlusts hält vom Umziehen ab

Und das gilt nicht nur für Deutsche, die nicht mehr bereit sind für die Jobs unterm ständigem Damoklesschwert umzuziehen mit Sack und Pack – sprich mit schulpflichtigen Kindern, Ehegatten mit eigenem Job und hypothekenbelastetem Eigenheim. Auch weltweit sind Arbeitnehmer durchschnittlich fünf Minuten länger auf dem Weg in ihr Büro als noch vor zwei Jahren.

Herausgefunden hat dies der Dienstleister Regus, der weltweit flexible Arbeitsplätze, sprich Büros auf Zeit, anbietet. Befragt wurden mehr als 22.000 Befragte in 100 Ländern.

 

Werkswohnungen? So viel investieren Firmen nicht mehr in Belegschaften

Vorbei die Zeiten, in denen Familienunternehmen ihren Arbeitnehmern Werkswohnungen neben der Firma schufen. Henkel würde heute sicher keine Henkel-Siedlung mehr bauen. Jeder dritte Deutsche leidet unter langen Anfahrtswegen und braucht zwischen 15 und 30 Minuten. 19 Prozent brauchen bis zu 45 Minuten je Strecke.

Vergleichbar ist´s in Österreich und der Schweiz: 24 Prozent der Schweizer und 22 Prozent der Österreicher brauchen 45 Minuten Wege-Zeit zu ihrem Büro.

 

Belgier haben für ihren Job weltweit die längste Anreise

Weltmeister im Pendeln sind übrigens die Belgier: Jeder dritte – 31 Prozent – fährt mehr als eine Stunde zur Arbeit, macht über zwei Stunden pro Tag, über zehn Stunden die Woche und 460 Stunden im Jahr – macht 3,83 Wochen im Jahr auf Autobahn, Landstrassen, im Zug oder dem Rad.

Die kürzesten Anfahrtswege gibt´s auf Zypern: 67 Prozent der Berufstätigen benötigen maximal 15 Minuten.

„Es ist schade, dass immer mehr Zeit wegen Pendelfahrten verloren geht“, sagt Michael Barth, Geschäftsführer von Regus in Deutschland. „Fast alle Berufstätigen wären lieber in einer professionellen Arbeitsumgebung tätig, die deutlich näher an ihrem Wohnort liegt. Das reduziert Pendelzeiten, steigert die Produktivität und verbessert die Work-Life-Balance erheblich.“ Was sicher stimmt, aber so viel wollen die Unternehmen denn auch wieder nicht ausgeben und Büroräume auf Zeit anmieten, um seinen Mitarbeitern das Leben zu erleichtern. Damit sie Family und Beruf unter einen Hut bringen können.

15.10.2014 | Arbeitswelt

Deutsche pendeln immer länger zur Arbeit

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