Frauenförderung gilt als Wachstumsstrategie – in Japan, hier nicht

Die Japaner, die auch Demografiesorgen plagen, wollen unbedingt via Quote ihre Frauen in die Top-Etagen zu bringen – um nicht auf Ausländer zurückgreifen zu müssen, schrieb mein WiWo-Kollege Martin Fritz, unser Japan-Korrespondent. Die Regierung steht voll dahinter, hilft mit Subventionen und Frauenförderung gehört zur Wachtsumsstrategie. Eine Frauenquote von 30 Prozent ist Vorgabe für die Wirtschaft. Schwierig ist es auch da, aber es gibt interessante Ansätze: Ein Handelshaus schickt beispielsweise die Männer um 20 Uhr nach Hause – spät genug, aber immerhin – zuvor war´s offenbar anders.

http://www.wiwo.de/erfolg/trends/japanische-wachstumsstrategie-frauenquote-soll-die-wirtschaft-ankurbeln/10149500.html

Vor allem aber: „Die konservative Elite in Politik und Wirtschaft lehnt die naheligende Lösung ab, Zuwanderer wie Migranten aus Asien ins Land zu holen“, so Fritz.

Hierzulande herrscht die gegenteilige Auffassung: Deutsche Aufsichtsräte dagegen heuern viel eher ausländische männliche Vorstände als Frauen an.

Die Unternehmensberatung Simon-Kucher & Partners hat die Situation in den Vorständen untersucht: Am stärksten vertreten sind – wie auch in den vergangenen Jahren – die US-Amerikaner. Aktuell stammen 16 Vorstände aus den USA, dies entspricht 8,7 Prozent. Insgesamt sind 18 Nationen vertreten. Vor allem aber: „Interessant ist, dass der Anteil nicht-deutschsprachiger Nationen weiter
ansteigt“, so Co-Studienautor Jan Merkel, Director bei Simon-Kucher. „Dies
geht zu Lasten von österreichischen und schweizerischen Managern. Ihr Anteil
hat sich seit 2008 auf 3,3 Prozent halbiert. Mitte 2014 befanden sich nur noch
fünf Österreicher (2008: sieben) und ein Schweizer (2008: fünf) im DAX.“
Und weiter:
„Trotz der hohen Anzahl unterschiedlicher Nationalitäten stellen drei Länder
bereits die Hälfte der ausländischen Vorstände: die USA (16 Vorstände),
Österreich (fünf) und Großbritannien (sechs). Die großen Wirtschaftsblöcke
Europa und USA stellen zusammen fast 96 Prozent der DAX-Vorstände. Immerhin
ist jeder Kontinent mit mindestens einem Vorstand im DAX vertreten“, sagt
Berater Merkel.

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