Wie die Commerzbank Xing als Marketinginstrument zur Bindung ihrer Firmenkunden nutzt

Alumni-Gruppen gibt´s diverse bei dem Berufenetzwerk Xing. Auch für Trainees oder Sportbegeisterte. Die Allianz-Vertreter haben ebenso eine Gruppe wie Daimler Türk Community oder die Frauen bei Henkel. Und wer es in eineinhalb Jahren auf eine ordentliche Zahl von Mitgliedern einer Xing-Gruppe  gebracht hat, ist ausgerechnet eine Bank – und zwar nicht mit eigenen Angestellten, Betriebsrentnern oder weiblichen Mitarbeitern, sondern mit Kunden: Die  Commerzbank-Initiative UnternehmerPerspektiven  hat es auf immerhin 1119 mittelständische Unternehmer (Stand: 13.8.12) gebracht. Was die davon haben? Sie tauschen sich untereinander aus via Xing-Gruppe und sollen Best-Practice-Infos und Hintergrundwissen von Experten bekommen.

Die Gruppe fungiert als Marketinginstrument, um die Themen der Bank-Klienten zu besetzen – und das „als erste Bank im B2B-Bereich mit Xing als Dialogkanal“, wie Ina Vollmann, Kommunikationsexpertin der Commerzbank, betont.

Worüber sich die Mittelständler hier austauschen? Über die Sorgen, die sie plagen wie Führungskräftemangel, Finanzierungsthemen, Rohstoffpreise, Frauen in Führungspositioneneinerseits. Und die Ergebnisse der jährlichen Unternehmerumfragen der Commerzbank-Studien zum deutschen Mittelstand. Stammen die doch ebenfalls aus Befragungen von Ihresgleichen.

 

Keine Zeit fürs Diskutieren

Doch Diskutieren ist nicht das, was die Unternehmer wollen – kein Wunder, die haben ihre Zeit auch nicht gestohlen. Sondern sie wollen Rat und Infos (47 Prozent der Mitglieder). Entweder von den Experten der Co-Bank oder eben anderen Mittelständlern, auf Augenhöhe sozusagen. Am besten solchen, die dieselben Probleme wie sie haben und für jene am besten schon eine Lösung gefunden haben. Gerade mal 22 Prozent dieser Mittelständler aus der Xing-Gruppe wollen mit den anderen Gruppenmigliedern kommunizieren oder mit Experten für bestimmte Themen (15 Prozent). Nur drei Prozent der befragten Mitglieder wollen diskutieren.

Moderiert und kontrolliert wird das Ganze von der Bank. Werbungen für Bankprodukte sei nicht gewollt, heißt es. Und um für die Zielgruppe attraktiv zu bleiben, greift die Bank  dann auch zu ganz traditionellen Marketinginstrumenten: Dann wird ein Buch verlost – wie Ulrich von Weizsäckers „Faktor Fünf: Die Formel für nachhaltiges Wachstum“. Handsigniert. Nach guter alter Sitte.

 

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