Bad News für die großen AG´s in ganz Europa: Gesetzliche Frauenquote rückt näher

Kann man eine Steigerung von 0,6 auf 3,6 Prozent als eine deutliche Steigerung bezeichnen? Wenn das Ziel bei 30 beziehungsweise bei 40 Prozent liegt?

Oder das Plus von 1,9 Prozent des Frauenanteils in deutschen Aufsichtsräten in DAX, MDAX, SDAX und TecDAX-Unternehmen seit Jahresbeginn? Üppig ist es nicht, eher spärlich. Unterm Strich ist es bei diesen AG´s in den Top-Etagen ein Frauenanteil von 7,7 Prozent. Das, obwohl sich die Firmen schon seit zehn Jahren sich freiwillig verpflichtet hatten – Stichwort: Corporate Governance Codex – Frauen nicht mehr von den Leitungspositionen fernzuhalten.

„Viel zu wenig.“

Das vernichtende Urteil von Monika Schulz-Strelow, Präsidentin bei Fidar (Frauen in die Aufsichtsräte e.V.): „Viel zu wenig“. Der Woman-on-Board-Index, den Fidar als Messlatte aufgestellt hat, bildet diese 160 Unternehmen mit ihrem Frauenanteil ab. Fazit: 61 von ihnen haben keine einzige Frau in der Führung, weder im Vorstand noch im Aufsichtsrat. www.fidar.de/wob-index

Freiwillig Frauen gleichstellen? Aber nicht doch…

Im Klartext: In den vergangenen zehn Jahrev – der Ära der Selbstverpflichtung – ist so gut wie nichts passiert. Ihre Chance, guten Willen zu zeigen, haben die AG´s – leichtfertig – verspielt. Doch nun kreist der Hammer ganz woanders, in Straßburg – fern ab von der deutschen Politik und ohne Angst oder Rücksicht auf die alte Deutschland AG,  ohne Angst vor Partikularinteressen. Zahlen wie diese – so viel besser sind sie auch in den Nachbarländern nicht – ärgern auch das Europaparlament: Die Parlamentarier forderten heute mit großer Mehrheit von der Kommission, Gesetzentwürfe mit festen Quoten für Führungsjobs vorzulegen – freilich nur jeweils für AG´s, nicht für die große Zahl der kleinen und mittleren Betriebe.

Endspurt für die Unternehmen bis März 2012 – der Countdown läuft in den nächsten neun Monaten

EU-Komissarin Viviane Reding, die dieses Projekt engagiert verfolgt, gibt damit den Unternehmen bis März 2012 eine letzte Chance, in einem Endspurt glaubhafte Fortschritte zu beweisen. Aber dann macht sie ernst.

Ob Headhunter dann doppelt so hohe Prämien bekommen, wenn der Fang einer Frau gelingt? Wenn gut ausgebildete Frauen mit Spaß an Konzernhierarchie erst mal richtig knapp werden.

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