Fragebogen „Nahaufnahme“ mit Stefan Jesse von Auvesy-MDT, dessen Tomatenzucht bald sein zweites finanzielles Standbein werden könnte

Den Fragebogen „Nahaufnahme“ beantwortet Stefan Jesse, CEO des Softwareunternehmens Auvesy-MDT Group mit Referenzkunden wie Thyssenkrupp, Siemens Energy oder der Warsteiner Brauerei.

 

Stefan Jesse (Foto: PR/Auvesy-MDT Group)

 

Erklären Sie in einem Satz, was Ihr Unternehmen tut.

Wir bieten Datenmanagement-Software für Produktionsanlagen – im Prinzip ist das die Hochskalierung eines ganz einfachen Handybackups für Fabriken wie zum Beispiel  große Automobil-, Pharma- oder Lebensmittelhersteller.

 

Womit beginnt Ihr Tag?

Das Frühstück mit meiner Frau steht für mich über allem. Dafür stehe ich auch vor sechs Uhr auf.  Am liebsten mit Zutaten aus unserem Garten. Unsere kleine Tomatenzucht vor dem Küchenfenster könnte bald unser zweites finanziellen Standbein werden.

 

Was unterscheidet Sie als Chef von anderen Chefs im Auftreten und im Behave?

Zu den fixen Aufgaben meiner Assistentin gehört der Überblick über die Menge an Bananen in meinem Büro. Zumindest eine muss immer da sein zur Stärkung.

 

… und was würden Ihre Mitarbeiter darauf antworten?

Das weiß ich genau, weil mich neue Mitarbeiter immer wieder darauf ansprechen: mein Büro-Outfit aus Chino und dunkelblauem Poloshirt. Das letzte Mal, als ich in unserem Office in den USA war, haben mich die Kollegen dort gefragt, ob ich eigentlich auch andere Shirts besitze – oder ob ich einfach jeden Tag dasselbe trage.

 

Tee oder Kaffee?

Schwip Schwap Zero Lemon Taste.

 

Ihr Spitzname ist…?

Jessy. Den hat mir mein Englischlehrer in der achten Klasse gegeben und seitdem bin ich den Namen bei alten Freunden nicht mehr losgeworden.

 

Verraten Sie eine Marotte.

Ich komme immer auf den letzten Drücker zu Terminen und Verabredungen. Nicht früher und nur manchmal ein bisschen später. Meine Frau, die gerne ein bisschen Zeitpuffer einplant, macht das auch nach 14 Jahren wilder Ehe noch immer verrückt.

 

Was bringt Sie in Harnisch?

Flugzeugsitze auf langen Geschäftsreisen – im besten Fall sind sie nur unbequem, meistens habe ich dann auch noch Pech und an meinem ist etwas kaputt.

Und: Mein Ladesäulen-Karma. Es macht mich wahnsinnig, wenn ich unterwegs lange nach einer Ladesäule für mein E-Auto suchen muss.

 

…und was bringt andere an Ihnen in Harnisch?

Ich tue mich schwer damit, ein „das geht nicht“ zu akzeptieren. Schon gar nicht, wenn ich hungrig bin. Da habe ich schon so manchen Kellner ins Schwitzen gebracht, der mich mit einem „alles belegt“ abspeisen wollte. Mit etwas Charme bekomme ich am Ende oft doch noch, was ich will.

 

Was möchten Sie gerne in Rente machen?

Vergangenes Jahr wollte ich am liebsten in einem Steinhaus in einem italienischen Weinberg mit einem Glas Primitivo in der Hand alt werden. Dieses Jahr war ich in den USA im Capitol Reef National Park in Utah und konnte mir vorstellen, den Ruhestand dort zu genießen. Wichtig ist eigentlich nur, dass meine Kinder ab und an vorbeikommen.

 

Was schätzen Sie an anderen Menschen am meisten?

Alles, was ich als Kind von meinem Vater beim Baumhaus-Bauen oder beim Üben für die Mathe-Schularbeit mitgenommen habe: Genauigkeit, Ruhe, wenn andere Stress haben, Entscheidungsfähigkeit. Mir ist es lieber, wenn jemand den Hammer fallen lässt, statt ihn gar nicht erst in die Hand zu nehmen.

 

Auf welche drei Dinge könnten Sie niemals verzichten?

Das Bild meiner Kinder in meinem Büro, mein Handy in der Hosentasche und unser Grill im Garten.

 

Was war Ihr peinlichster Moment?

Als ich bei einer großen Preisverleihung mit Napoleon-Pose auf der Bühne stehen musste, weil ich einen Fleck verdecken wollte. Ich hatte mich kurz zuvor mit Vitello Tonnato bekleckert und musste mit einem schmutzigen Hemd auf die Bühne gehen.

 

Auf welches Erlebnis hätten Sie lieber verzichtet?

Auf private Sorgen. Mein Vater wäre vor drei Jahren beinahe gestorben – das wünsche ich niemandem.

 

Wenn Sie für einen Tag den Job von jemand anderem übernehmen könnten – welcher wäre das?

Ich wäre gerne Kapitän bei der Ein- und Durchfahrt am Panamakanal. Diese extreme Situation stelle ich mir als überwältigendes Setting vor – kleines Schiff, großer Kanal. Oder Kapitän beim Landeanflug auf den JFK in New York City.

 

(Foto: Privat)

„Mit diesen Gelee-Bananen versorgen mich immer meine Kinder – für den Fall, dass es keine echten Bananen für mich im Büro gibt“, erzählt Stefan Jesse.

 

 

 

 

 

 

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