In München, Berlin und Hamburg verlieren die Autofahrer am meisten Zeit im Stau. 74 Stunden Lebenszeit verlieren die Pendler jährlich durch die Münchner Staus gefolgt von den Berlinern mit 71 verlorenen Stunden und den Hamburgern mit 56 Stunden, zeigt eine Analyse des Marktforschers Statista für 2022.
Ignorante Gastronomen und Städte
Findet das jemand bedauerlich? Und hat zum Ziel, das zu ändern? Denn: Staus und Parkplatznot beeinflussen längst die Standortqualität einer Stadt für Unternehmen wie Berufstätige. Nur: Die Städte lösen die Probleme nicht. Im Gegenteil, sie verschärfen die Auto-Situation stattdessen zusätzlich, indem sie immer mehr Parkplätze abschaffen. Selbst die Restaurants über den ganze Winter gleich mehrere Parkplätze vor ihren Lokalen dauerhaft blockieren – einfach so, ohne Sinn und Verstand. Selbst von Oktober bis Mai, obwohl vor den meisten Restaurants dann niemand sitzt. Gerne mal mit hässlichen großen Beton-Blumenkübeln ohne Blumen.
Gibt´s da keine Parkplätze? Dann lieber woanders treffen
An den Bedürfnissen der Menschen in den Städten oder aus den Vororten, die dort arbeiten, gehen diese Entwicklungen vorbei. Die erste Frage heute beim gemeinsamen Überlegen, wo man sich trifft für ein externes Business-Gespräch, ist ganz oft: „Gibt´s da Parkplätze?“ Oder man hört Einwände wie: „Die Tiefgarage da ist aber sehr teuer…“.
Die Weigerung von vielen Mitarbeitern, aus dem Home-office zurück in Büro zu kommen, hat ganz klar bei etlichen auch den Grund, dass sie in der täglichen Stau-Zeit lieber arbeiten statt – teuer – im Stau herum zu stehen.
Auch der Facharbeitermangel lässt grüßen: Den Angestellten in den vielen kleinen Läden wie Bäckereien, können keine Parkplätze in der Stadt bieten. Und die Mitarbeiter können sich auch keine teuren Wohnungen in den Citys leisten.
Angst abends in der Bahn
Die öffentlichen Verkehrsmittel sind für sie keine Alternative. Ganz abgesehen davon, dass die Mehrheit der Frauen jedenfalls sich abends darin, an den Haltestellen und Bahnhöfen nicht sicher fühlen. Ein Fakt, das für die Deutsche Bahn gar kein Thema ist. Sie bringt stattdessen Pressemitteilungen heraus, dass die Bahn „jetzt noch sicherer“ sei. Ob diese Wortwahl wie Hohn und Spott bei den Frauen ankommt, scheint egal zu sein.
Nicht verwunderlich, wenn sie überlegen, ob sie sich nicht besser eine Job in ihrem Vorort, in der Schlafstadt oder dem Speckgürtel suchen sollten. Erste Einzelhändler müssen ja bereits ihre Ladenöffnungszeiten reduzieren.
Lesetipps:
Studie zum Sicherheitsempfinden: Viele haben dieses mulmige Gefühl | tagesschau.de
BMI – Presse – DB und Bundespolizei entwickeln Innovationen für mehr Sicherheit im Bahnhof
Corinna Budras: Verkehr in Deutschland: Ohne das Auto wird es nicht gehen (msn.com)
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