Den Fragebogen „Nahaufnahme“ beantwortet Björn Waide, der Managing Director der Business Group Tax & Tax Consultants bei der Haufe Group.

Björn Waide (Foto: PR/Haufe)
Erklären Sie in einem Satz, was Ihr Unternehmen tut.
Wir digitalisieren bei Haufe Tax & Tax Consultants die deutsche Steuerlandschaft, sei es mittels Consumer-App für die Steuererklärung oder digitalen Lösungen für Steuerberaterkanzleien.
Womit beginnt Ihr Tag?
Vor dem Start in den Tag benötige ich ungestörte Zeit für mich. Das geht am besten, bevor die Familie wach ist. Also stehe ich gegen 5:30 Uhr auf und nutze die ruhigen Minuten für Meditation, Lesen, Lernen und ein wenig Sport. Ab sieben Uhr geht es dann ans Frühstück-Machen für die Kinder und um kurz vor acht Uhr gehe ich mit ihnen gemeinsam aus dem Haus.
Was unterscheidet Sie von anderen im Auftreten und im Behave im Job?
Ich gehe alleine zum Mittagessen. Ich bin im Kern ein eher introvertierter Mensch und brauche zwischen Dauermeetings und Gesprächen einmal am Tag eine Stunde, in der ich einfach für mich bin. Auch wenn meine Bürotür sonst permanent offen ist.
… und was würden Ihre Mitarbeiter darauf antworten?
Ich hoffe, diese Anekdote spricht für sich: Bei einem Projekt, das unsere Feel-Good-Managerin und Team-Assistentin verantwortet hat, in das ich auch inhaltlich involviert war, kam in einem Gespräch mit einem externen Partner beiläufig auf, dass ich der Geschäftsführer sei. Zu meiner Kollegin sagte der Partner dann völlig überrascht: „Ach, ich dachte die ganze Zeit, Sie sind hier die Chefin!“
Tee oder Kaffee?
Kaffee. Tee nur wenn ich krank bin.
Ihr Spitzname ist…?
In Familie: Herr Professor – wegen meiner Schusseligkeit. Mitschüler haben mich früher auch Herr Waigel genannt wegen meiner üppigen Augenbrauen. Und weil mein Nachname so ähnlich war.
Verraten Sie eine Marotte.
Mein Drang zum Bücher-Kauf. Mein Interesse für ein neues Thema beginnt meist mit dem Besuch einer Buchhandlung. Dann lese ist drei Bücher dazu sehr intensiv, der Rest verstaubt auf dem Nachttisch.
Was bringt Sie in Harnisch?
Schlechte, analoge Prozesse: Ich empfinde es als persönlichen Affront, wenn man mich zwingt, seitenlange Formulare händisch auszufüllen, in Warteschleifen am Telefon zu hängen oder in Ämtern auf den nächsten freien Mitarbeiter zu warten.
… und was bringt andere an Ihnen in Harnisch?
Wenn ich die Nase in ein Buch stecke, kann man mich da oft nur noch schwer rausholen. Ich versinke dann und reagiere kaum noch auf äußere Reize, auch nicht auf beständige Rufe meiner Family …
Und: Ich neige dazu, eine Projektidee schon als erledigt anzusehen, wenn ich sie konzeptionell durchdrungen habe. Dass dann noch 90 Prozent der Arbeit auf einen warten, überrascht mich oft doch sehr. Mein Team ist dann oft genervt von meiner offensichtlich artikulierten Ungeduld beim Warten auf die Ergebnisse.
Was möchten Sie gerne in Rente machen?
Nach all der Arbeit im Digitalen: Viele analoge Dinge. In Cafés sitzen und lesen, vielleicht noch mal die Schul- bezziehungsweise die Unibank drücken, Fotografiereisen unternehmen und dabei alle schottischen Whisky-Destillerien besuchen. Und Fagott lernen.
Was schätzen Sie an anderen Menschen am meisten?
Wenn sie nicht über die Umstände nörgeln, sondern Dinge in die Hand nehmen. Oder sich zumindest Gedanken machen, was man verbessern könnte. Also Macher und Denker, am besten in Kombination.
Auf welche drei Dinge könnten Sie niemals verzichten?
Meine Kamera, mein Kindle und gute Kopfhörer für klassische Musik.
Wenn Sie für einen Tag den Job von jemand anderem übernehmen könnten – welcher wäre das?
Der Job von Bill Gates – und über seine Stiftung große Investments in Bildung und Weiterbildung tätigen, ganz egal wo. Jedes Kind hat ein Recht darauf, zu lernen, und jeder Erwachsene die Pflicht, neugierig zu bleiben.

(Foto: Privat)
„Während der Pandemie habe ich mir mein Büro, in dem ich oft alleine war, wohnlicher gestaltet und etwas ganz Analoges angeschafft: Einen Plattenspieler.“, erzählt Björn Waide. „Wenn jetzt morgens die ersten Kollegen kommen, muss ich oft erst einmal die Musik wieder leise machen.“
Copyright: @Claudia Tödtmann. Alle Rechte vorbehalten.
Kontakt für Nutzungsrechte: claudia.toedtmann@wiwo.de
Alle inhaltlichen Rechte des Management-Blogs von Claudia Tödtmann liegen bei der Blog-Inhaberin. Jegliche Nutzung der Inhalte bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung.
Um den Lesefluss nicht zu behindern, wird in Management-Blog-Texten nur die männliche Form genannt, aber immer sind die weibliche und andere Formen gleichermaßen mit gemeint.