Den Fragebogen „Nahaufnahme“ beantwortet E-Commerce-Unternehmer und Handelsexperte Alexander Graf, CEO des Softwareunternehmens Spryker, Gründer des Beratungsunternehmens Etribes und Herausgeber des Podcasts „Kassenzone“

Alexander Graf (Foto: PR)
Erklären Sie in einem Satz, was Ihr Unternehmen tut.
Ob für Onlineshops, digitale Marktplätze, B2B-Bestellportale oder kassenlose Stores in der Innenstadt – Spryker sorgt mit seiner E-Commerce-Software dafür, dass Unternehmen ihre Geschäftsmodelle schneller weiterentwickeln können.
Womit beginnt Ihr Tag?
Einen Wecker brauche ich nicht, dafür haben wir unsere Kinder und unseren Hofhund Bruno. Der Tag startet gegen sieben Uhr. Wir leben auf dem Land, da kann ich beim Gassi-Gehen die Gedanken wunderbar schweifen lassen oder kontrollieren, ob die Zäune von der Schafweide noch heil sind. Wenn die Kinder in die Schule gehen, starte ich mit der Arbeit am Rechner oder fange die Schafe ein, wenn der Zaun doch noch ein Loch hat.
Was unterscheidet Sie von anderen im Auftreten und im Behave im Job?
Ich trage immer dieselben dunklen Shirts, Hemden und Hosen. Ich bin quasi der Anti-Outfittery-Case.Mein Kleiderschrank ist überschaubar, da ich mit meiner Größe – knapp zwei Meter – im klassischen Handel ohnehin fast nie etwas Passendes finde.
… und was würden Ihre Mitarbeiter darauf antworten?
Kollegen würden mich wahrscheinlich als „Spielkind“ bezeichnen. Es gibt kaum eine Innovation im Remote-Control-Markt – Autos, Flugzeuge, Boote, Drohnen undsoweiter – die ich mir entgehen lasse und im Office davon Fotos zeige. Oder: Ein „unangenehmer Dart-Gegner“.

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Tee oder Kaffee?
Viel guter Filterkaffee.
Ihr Spitzname ist…?
Supergraf. Den Namen habe ich bei meiner ersten Twitter-Anmeldung 2008 verwendet, in dem Glauben, dass man das nur für den Login braucht. Was ein „Alias“ ist, war mir damals überhaupt nicht klar.
Verraten Sie eine Marotte.
Netflix-Serien schaue ich in einem Viertel der normalen Laufzeit. Weil ich permanent vorspule, wenn nichts Wichtiges passiert. Und ich sammle Fidget Toys, in allen Formen und Farben. Das sind Anti-Stress-Spielzeuge. Es fing ganz harmlos mit einigen Stücken in der Schreibtischschublade an, inzwischen nimmt es fast Überhand.
Was bringt Sie in Harnisch?
Wenn Menschen nicht ehrlich sind und/oder mein Vertrauen missbrauchen. Und Leute, die von ihrem Ego getrieben sind.
…und was bringt andere an Ihnen in Harnisch?
Meine Frau hasst meine Netflix-Marotte. Ansonsten: Meine Unaufgeregtheit. Ich bin nie aufgeregt, egal ob vor einem Investorenpitch, der Geburt meiner Kinder oder einer wichtigen OP.
Was möchten Sie gerne in Rente machen?
Vielleicht werde ich ja nochmal Besitzer von einem Campingplatz. Da kann ich mich weiterhin meiner Bastel-Leidenschaft widmen. Eine Rinderherde habe ich mit meinem Schwiegervater schon in den vergangenen zehn Jahre lang aufgebaut. Das brauche ich nicht noch mal.
Was schätzen Sie an anderen Menschen am meisten?
Die Unaufgeregtheit der Leute auf dem Land. Und ihre Kreativität, was Freizeitgestaltung angeht: Im Winter etwa, wenn es geschneit hat, findet sich immer jemand in der Nachbarschaft, der die Schlitten der Kinder hinter seinen Traktor oder Rasenmäher spannt und für großen Spaß sorgt.
Auf welche drei Dinge könnten Sie niemals verzichten?
Mein Akkuschrauber, mein Smartphone, mein Kindle und gute Kopfhörer.
Wenn Sie für einen Tag den Job von jemand anderem übernehmen könnten – welcher wäre das?
Ein Regierungsjob, egal ob national oder regional, um zu verstehen, warum so viele sinnvolle Dinge nicht funktionieren beziehungsweise nicht gemacht werden. Vom Breitbandausbau bis zur Verwaltung unserer Krankenkassenabrechnungen. Die Leute, die da arbeiten, sind ja oft superschlau und motiviert. Es muss also ein systemisches Problem geben, das ich gerne besser verstehen möchte.

(Foto: Privat)
„Diese „On-Air“-Lampe stelle ich vor die Tür, wenn ich einen „Kassenzone„-Podcast aufnehme oder mal ein sehr wichtiges Telefonat führe. Sie wird dann zwar respektiert, hat aber nur wenige Fans im Haushalt“, erzählt Alexander Graf.
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