Fragebogen „Nahaufnahme“ mit Samsung-Marketingchef Georg Rötzer, der morgens um sechs erst mal Pepper und Petty füttert

Den Fragebogen „Nahaufnahme“ beantwortet Georg Rötzer, bisher Marketing-Chef von Samsung Electronics, der ab Mai 2020 einen ökologischen Hof für Menschen mit und ohne Down-Syndrom betreiben wird.

 

Georg Rötzer, CEO von Samsung Deutschland und künftiger Betreiber eines ökologischen Hofs (Foto: PR)

 

Erklären Sie in einem Satz, was Ihr Unternehmen tut.

Mein bisheriger Arbeitgeber, Samsung Electronics, entwickelt und vermarktet Smartphones, Fernseher, Waschmaschinen und Co. Mein künftiges Projekt „Hof 1“ verändert das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Down-Syndrom.

 

Womit beginnt Ihr Tag?

Meine beiden Esel „Pepper“ und „Petty“ zu füttern, ist Teil meiner täglichen Morgenroutine. Üblicherweise mache ich das früh um sechs Uhr. Macht mich stark für die Eseleien des restlichen Tages.

 

 

 

Wie würden Sie sich selbst als Chef beschreiben?

Ostwestfälisch. Lernfähig. Vegan. Stärke und Stärken sind wichtig – für mich als Führungsfigur, für das Team und für jeden einzelnen Kollegen. Ich sehe meine Rolle als Chef darin, das Selbstverständnis von Mitarbeitern für die eigenen Stärken, die eigenen Aufgaben und das eigene Handeln zu fördern.

 

… und was würden Ihre Mitarbeiter darauf antworten?

„Achtung, Georg hat wieder Visionen“. Die meisten schätzen es, dass sie mutig sein dürfen und – wie ich auch – etablierte Herangehensweisen in Frage stellen. Das kann auch mal anstrengend sein. Wer Sicherheit und Routinen sucht, wird bei mir selten fündig.

 

Tee oder Kaffee?

Tee, noch lieber Kakao. Aber vegan.

 

Ihr Spitzname ist…?

Ganz früher Schorsch, mein alter Herr hatte bayrische Wurzeln.

 

Verraten Sie eine Marotte.

Ich fliege in kurzen Hosen.

 

Was bringt Sie in Harnisch?

Ich schätze Charaktere. Solche mit Überzeugungen, selbst wenn ich sie nicht teile. Aber wenn Haltung aus mehr Eitelkeit als Inhalt besteht, dann reizt mich das.

 

…und was bringt andere an Ihnen in Harnisch?

Mein Sarkasmus, gepaart mit freigeistigem Größenwahnsinn und positivem Zerstörungswillen.

 

Was möchten Sie gerne in Rente machen?

Ruhestand kommt für mich nicht in Frage. Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit Permakulturen. Mich fasziniert, dass Ökosysteme dann gesund bleiben, wenn sie vielfältig und sich selbst überlassen sind. Mit „Hof 1“, dem Projekt nach Samsung, verfolge ich zusammen mit meiner Lebensgefährtin Bonnie das langfristige Ziel, eine Lebensgemeinschaft für Menschen mit und ohne Down-Syndrom zu schaffen. Mit dem Anspruch an nahezu autarke Selbstversorgung, das ist eine Lebensaufgabe.

 

Was schätzen Sie an anderen Menschen am meisten?

Offen gesagt: ich schätze Leute mit Standpunkt, Vision und Kanten.

 

Auf welche drei Dinge könnten Sie niemals verzichten?

Mein E-Bike, mein verwaschenes Lieblings-Shirt und die eigene Haltung.

 

Wenn Sie für einen Tag den Job von jemand anderem übernehmen könnten – welcher wäre das?

Könige müssten Philosophen sein und Philosophen Könige. Ich wäre gerne Philosoph. Nicht, weil ich König sein möchte, sondern weil ich mir bewusst sein will, was ich nicht weiß. Nur so sind Führungskräfte in der Lage, im Interesse des Unternehmens zu handeln und vielfältige Teams zu gestalten, die in der jeweiligen Nische unter Idealbedingungen interagieren oder in perfekter Symbiose voneinander profitieren.

 

(Foto: Samsung)

Diesen Marketing-Award bekam Georg Rötzer von der Non-Profit-Organisation POPAI.

 

 

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