Fragebogen „Nahaufnahme“ mit Insolvenzanwalt Michael Pluta, der nicht von Computerstimmen begrüßt werden will

Den Fragebogen „Nahaufnahme“ beantwortet Top-Insolvenzanwalt Michael Pluta, der zum Beispiel den Modelleisenbahnhersteller Märklin in Göppingen rettete.

 

Michael Pluta

 

Erklären Sie in einem Satz, was Ihr Unternehmen tut.

Wir helfen Unternehmen Krisen zu überwinden.

 

Womit beginnt Ihr Tag?

Um sechs Uhr, ich lese die „Südwestpresse“ und beginne den Tag langsam mit getoastetem Vollkornbrot mit Olivenöl und Allgäuer Honig, bevor ich um acht ins Büro gehe.

 

Wie würden Sie sich selbst als Chef beschreiben?

Ich hoffe, ich bin höflich, freundlich und korrekt und ausgeglichen. Ich will respektvoll und verständnisvoll sein – und hoffe, es gelingt mir.

 

… und was würden Ihre Mitarbeiter darauf antworten?

Wir haben so gut wie keine Fluktuation: also denke ich, sie sind zufrieden mit mir, weil ich integrativ bin.

 

Tee oder Kaffee?

Meistens Kaffee, öko-phasenweise grünen Tee.

 

Ihr Spitzname ist…?

Ich bin der P., als Jugendlicher oft Micke. Aber ich frage mich gerade, warum meine Mutter keinen Kosenamen für mich hatte..

 

Verraten Sie eine Marotte.

Ich liebe italienische Küche. Fisch und viel Gemüse, wenig Fleisch und Wurst. Klassische Musik im Auto. Und ich liebe Hörbücher im Auto. Ich habe 30 CDs von Thomas Manns „Joseph und seine Brüder“.

 

Was bringt Sie in Harnisch?

Wenn mich Computerstimmen begrüßen – an Autobahnmautstellen oder beim Einsteigen ins Auto. Alle Sprechautomaten. Oder Warteschleifen – Stimmen, die es gar nicht gibt. Ich spreche lieber mit Menschen direkt und hasse Sprachberieselung. Ich mag echte Kommunikation in allen Facetten – so wie auf meinem Lieblingsbild, das gegenüber von meinem Schreibtisch im Büro hängt.

 

(Foto: Pluta)

 

…und was bringt andere an Ihnen in Harnisch?

Wenn ich mich über etwas ärgere und so lange davon rede, bis andere es nicht mehr hören können.

 

Was möchten Sie gerne in Rente machen?

Ich beziehe Rente und arbeite genauso weiter wie vorher: Für mich ist Arbeit Lebensgestaltung. Ich könnte was anderes machen, aber ich habe mir nichts für diesen Moment aufgehoben und arbeite mit Freude. Ich bin ein Menschenfreund. Ich könnte jederzeit auf Reisen gehen, das mache ich auch: Ausgrabungen, alte Paläste, Landschaften und Architektur anschauen.

 

Was schätzen Sie an anderen Menschen am meisten?

Offenheit, Humor

 

Auf welche drei Dinge könnten Sie niemals verzichten?

Ich finde keinen Gegenstand unersetzlich

 

Wenn Sie für einen Tag den Job von jemand anderem übernehmen könnten – welcher wäre das?

Ich wäre gerne Opersänger – Baß, Bariton – geworden, aber dann gleich Opernstar. Am liebsten italienische Opern von Verdi oder Rossini.

 

 

Dieses Modell von Märklin, das Krokodil, steht in Michael Plutas Büro zur Erinnerung auf den Fall, auf den er sehr stolz ist. Auch, „weil mir der Bürgermeister von Göppingen für die Rettung gedankt und der neue Investor schon im ersten Jahr Gewinn eingefahren hat“.

 

 

 

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