Führungskräfte ohne Digitalstrategie (4) – Das Silodenken hört endlich auf, hoffen Führungskräfte. Von Ulrich Goldschmidt vom DFK-Verband für Führungskräfte

Führungskräfte ohne Digitalstrategie: Gastbeitrag von Ulrich Goldschmidt. Manager reden zwar von Digitalisierung – lassen ihren Worten aber keine Taten folgen. Dennoch erwarten sie, dass dank Digitalisierung die Zusammenarbeit besser wird laut der Studie „Führung und Digitalisierung“ des DFK-Verbands für Fach- und Führungskräfte. (4)

 

Ulrich Goldschmidt (Foto: C.Tödtmann)

 

Zwei Drittel der Fach- und Führungskräfte in Deutschland fühlen sich durch den Einsatz digitaler Instrumente in ihrem Arbeitsumfeld im Unternehmen besser informiert als früher. Laut der Studie „Führung und Digitalisierung“ des Berufsverbandes DFK – Verband für Fach- und Führungskräfte, für die er über 1.500 Fach- und Führungskräfte befragt hat, sagen sogar 72 Prozent der Befragten, dass sich interdisziplinäre und bereichsübergreifende Prozesse durch die Digitalisierung verbessern werden.
Digitalisierung verbessert Information in den Betrieben.

 

Informationsflut durch Digitalisierung

Richtig eingesetzt, verbessern digitale Instrumente offenbar den Informationsfluss in den Unternehmen. Rund zwei Drittel der Fach- und Führungskräfte hierzulande bestätigen das. Nur acht Prozent sehen keinerlei positiven Effekt. Zugleich gibt es aber auch die Kehrseite der Medaille: Immerhin 40 Prozent der vom DFK Befragten erleben eine durch die Digitalisierung ausgelöste kontraproduktive Informationsflut. Digitalisierung kann also Lösung und Problem zugleich sein.

 

Macht man es sich zu leicht und nutzt die digitalen Möglichkeiten nur dazu, möglichst viel an Information an möglichst viele Menschen zu streuen, kommt es zu dem bemängelten Information Overload. In solchen Fällen geht es oft auch gar nicht darum, Wissen sinnvoll zu teilen, sondern sich nach allen Seiten abzusichern, indem man alle „informiert“, diese Menschen tatsächlich aber komplett sinnfrei mit Fakten zuschüttet. So ist die Digitalisierung keine Hilfe sondern Belastung.

Bei einem sorgsamen Umgang mit digitalen Informationskanälen, kann man dagegen das oft kritisierte Herrschaftswissen ablösen und an seine Stelle Wissensteilung in Form einer unterstützenden und dienenden Führung setzen. Digitalisierung hilft also massiv dabei, neue Formen von Führung umzusetzen.

 

Die großen Veränderungen kommen erst noch, denken 91 Prozent

Auch wenn schon 65 Prozent der Fach- und Führungskräfte in den vergangenen fünf Jahren starke Veränderungen bei Kommunikation und Information wahrgenommen haben, werden weitere große Veränderungen folgen. 91 Prozent erwarten in den nächsten fünf Jahren noch einmal einen technologischen Schub mit erheblichen Entwicklungen in diesem Bereich. Insgesamt wird die Palette digitaler Kommunikationsmittel breiter werden, aber auch ständigen Veränderungen unterliegen. Bemerkenswert ist, welche Instrumente schon heute genutzt werden:

  • 98 Prozent E-Mail
  • 90 Prozent Intranet
  • 78 Prozent Videokonferenzen
  • 31 Prozent Whatsapp
  • 16 Prozent Youtube
  • 12 Prozent Facebook
  • 3  Prozent Instagram
  • 21 Prozent Sonstige

Medien wie Whatsapp, Facebook oder Instagram werden dabei aber eher selten eingesetzt. Nur 19 Prozent nutzen diese häufig.

Verbesserungsbedarf wird insgesamt noch bei der Effektivität digitaler Kommunikation gesehen. Nur 50 Prozent der in dieser Studie Befragten sehen schon heute ein gutes Niveau erreicht. Das mag auch technologische Gründe haben, hängt aber sicherlich auch damit zusammen, dass der Umgang mit diesen Formaten gelernt werden muss.

Das Silodenken wird enden, glauben 72 Prozent

Große Hoffnung setzen Fach- und Führungskräfte auf die Digitalisierung, wenn es darum geht, das immer noch weit verbreitete Silodenken in den Unternehmen aufzubrechen. Kommunikation und Information machen immer noch zu häufig an der Abteilungs- oder Bereichsgrenze halt. Ingenieure und Kaufleute, Entwickler und Vertriebler sprechen zu wenig miteinander. Auch hier wird oft eifersüchtig Herrschaftswissen bewahrt und nicht für alle gewinnbringend geteilt.

Man sieht aber Licht am Horizont. 72 Prozent der befragten Fach- und Führungskräfte erwarten, dass sich interdisziplinäre und bereichsübergreifende Prozesse durch die Digitalisierung verbessern werden. Nur acht Prozent erwarten eine Verschlechterung dieser Prozesse.

 

 

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