IT-Spezialisten wechseln häufiger den Job
IT-Profis gehören zur Spezies der flüchtigen Rehe: Fast jeder zweite IT-Fachmann – 47 Prozent – wechselte in den vergangenen sechs Monaten seinen Arbeitgeber. So das Ergebnis einer internationalen Untersuchung des Personaldienstleisters Randstad, in Deutschland wurden rund 400 Berufstätige befragt.
IT-Leute sind damit noch wechselfreudiger als Mitarbeiter der traditionell schnelllebigen Hotel- und Gaststättenbranche. Am wenigsten Wechsler gibt es dagegen in der Finanzbranche und dem Öffentlichen Sektor.
Dumm nur, dass viele Unternehmen ohne IT undenkbar sind. „IT-Spezialisten können sich ihre Arbeitgeber heute aussuchen“, so die Studienverantwortliche Petra Timm von Randstad. Sobald ihnen Arbeitsbedingungen nicht gefallen, sind sie bereit zu gehen – und Konfliktpotenzial zwischen IT´lern und ihren Arbeitgebern gebe es reichlich. Obwohl die Unternehmen mit guten Gehältern und Konditionen um die IT-Leute buhlen.
Zeitverträge befeuern es
Was die Lage zusätzlich verschärft: Arbeitgeber geben IT-Spezialisten oft nur befristete Verträge – und beschleunigen so auch selbst das Personalkarussell.
Die Ausbildungs- und Studien-Einrichtungen für angehende Systemadministratoren, Datenbankprogrammierer, Fachinformatiker, Informatiker und viele andere IT-Berufsbilder kämen der hohen Nachfrage am Arbeitsmarkt nicht hinterher, so Randstad.
Laut Bundesagentur für Arbeit im Mai, soll die Zahl der freien Stellen für IT-Spezialisten 2018 mit 54.000 einen neuen Höchststand erreicht haben. Offene Stellen blieben 2018 im Schnitt mehr als 100 Tage lang unbesetzt.
Längere Verweildauer auf dem Land
Ein Trost insbesondere für mittelständische Unternehmen, laut Timm: In ländlichen Regionen gehen die IT´ler nicht so oft stiften wie in den Städten, die Jobzufriedenheit sei bei den Arbeitnehmern insgesamt auch höher.
Vor dem Hintergrund der digitalen Transformation könnten die IT´ler jedoch vielleicht nur die Vorreiter sein: „Die digitale Transformation verändert ganze Geschäftsmodelle. Unternehmen müssen auf allen Ebenen umdenken – und das braucht Zeit. IT-Profis sind es schon heute gewohnt, in ganz anderen Organisationsformen zu arbeiten als ihre neuen Kollegen und Vorgesetzten“, so Timm.

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