Führungskräfte ohne Digitalstrategie – Gastbeitrag und Serie von Ulrich Goldschmidt (1) vom Führungskräfteverband

Jedes dritte Unternehmen hat keine Strategie für die digitalen Herausforderungen

Die Bestandsaufnahme über die Digitalisierungsstrategien der Unternehmen hierzulande ernüchtert: Nur 27 Prozent der Fach- und Führungskräfte sehen, dass ihre Unternehmen eine klar erkennbare Digitalisierungsstrategie hat. 39  Prozent sehen so eine Strategie zumindest in Ansätzen. 33 Prozent der Unternehmen hat überhaupt keiner Strategie für digitale Herausforderungen.

 

Fach- und Führungskräfte sind saumselig

Dieses düstere Bild zeichnen die Fach- und Führungskräfte in Deutschland in einer Umfrage unter 1500 Befragten über die  Digitalisierungsstrategie und Bewältigung der digitalen Herausforderungen in den Unternehmen. Dabei: Sie sind es, die sich um diese Themen nun unverzüglich und professionell kümmern müssen, mahnt Ulrich Goldschmidt, CEO des Fach- und Führungskräfteverbands DFK.

 

Ernüchternde Erkenntnisse 

Befragt man die Fach- und Führungskräfte, wie sie den Stand der Maßnahmen zur Bewältigung der digitalen Herausforderungen in ihren Unternehmen beurteilen, ist das Ergebnis ähnlich ernüchternd. Nur 30  Prozent sehen ihr Unternehmen auf einem sehr guten oder guten Niveau. Nur: Angesichts der Dringlichkeit und Bedeutung der Thematik muss jede Benotung unterhalb von „gut“ als unangemessen schlecht gelten.

 

Und genau dort ordnen 70 Prozent der Fach- und Führungskräfte in Deutschland ihre Unternehmen ein. 15 Prozent schreiben ihren Unternehmen sogar ein „mangelhaft“ ins Digitalisierungszeugnis.  Noch kritischer als die Gesamtsituation in den Unternehmen ist die Lage der Führungskräfte selbst: Nur 21 Prozent der Befragten sehen ihre Company für die digitalen Herausforderungen wirklich gewappnet.

 

Ernsthaftes Alarmsignal: 80 Prozent der Führungskräfte versagen

Warum das so ist? Das sollten die Arbeitgeber dringend herausfinden, warum der Großteil ihrer Führungsmannschaft zur Bewältigung der digitalen Herausforderungen kaum etwas beitragen kann. Wenn fast 80 Prozent der Befragten die Führungskräfte dazu nicht in der Lage sehen, ist das ein ernsthaftes Alarmsignal. Denn ohne die Führungskräfte wird man weder die Chancen der Digitalisierung nutzen noch ihre Risiken erkennen und beherrschen können.

 

Das Fazit: Der Befund ist niederschmetternd für die deutsche Wirtschaft. Weder ist das Thema Digitalisierung in der öffentlichen Diskussion noch nicht angekommen oder als  Science Fiction abzutun, noch ist es ein völlig überraschendes Naturereignis. Die Digitalisierung ist kein Schwarzer Schwan mit dem niemand ernsthaft rechnen konnte.

 

Grob fahrlässige Aufsichtsräte, Beiräte und Gesellschafterversammlungen

Wer sich als Unternehmensleitung nicht damit beschäftigt, handelt zumindest grob fahrlässig. Aufsichtsräte, Beiräte oder auch Gesellschafterversammlungen sollten dazu einmal kritisch nachfragen. Eine geeignete Frage wäre etwa die nach einem Digitalisierungs-Audit, um zumindest den Einstieg in die Problematik zu finden.

 

 

Ulrich Goldschmidt (Foto: C.Tödtmann)

 

 

 

 

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