Fragebogen „Nahaufnahme“ mit Eismann-Chef Frank Höfer, der nichts Kompliziertes mag

Den Fragebogen „Nahaufnahme“ beantwortet Frank Höfer, Geschäftsführer des Tiefkühlkostlieferanten Eismann. Er ist promovierter Historiker – sein Thema war die Geheimpolizei des Fürst von Metternich.

 

Frank Höfer (Foto: Eismann)

 

Erklären Sie in einem Satz, was Ihr Unternehmen tut.

Unsere Eismänner liefern Premiumeis und Tiefkühlprodukte direkt in die deutschen Haushalte

 

Womit beginnt Ihr Arbeitstag?

Direkt nach dem Aufstehen mit der Lektüre der Ergebnisübersicht des Vortags: Tagesumsatz, Anzahl gefahrene Touren, Anzahl Verkäufe, Aktionsergebnisse. Die Zahlen sagen mir viel über die Motivation der Eismänner in den Regionen. Warum? Ich versuche, ein Gefühl für die Stimmung im Vertrieb zu bekommen. Wie ist der letzte Tag gelaufen? Wo gab es Erfolge? Das ist für mich wichtig, um zu wissen, wie die Leute drauf sind und damit ich sie richtig anspreche.

 

Wie würden Sie sich selbst als Chef beschreiben?

Kompliziertes mag ich nicht. In keinem Bereich des Unternehmens. Gute Lösungen sind wie eine Dorfkirche mit einem Schiff. Stattdessen wird zu oft eine Kathedrale gebaut mit acht oder neun Seitenschiffen. Dadurch wird das Unternehmen komplex und schwer steuerbar.

 

… und was würden Ihre Mitarbeiter darauf antworten?

Ohne Doc geht nichts.

 

Tee oder Kaffee?

Darjeeling Second Flush, nur von der Firma Teekampagne. Das ist übrigens auch eine Dorfkirche. Nur ein Produkt, nur ein Vertriebsweg. Das ist mir sympathisch.

 

Ihr Spitzname ist…?

Der Doc. Da ein Doktortitel extrem atypisch für unser Hands-on-Geschäft ist, ist er ein echter Exot bei uns und es erscheint fast unglaublich, dass ein Doktor in so einem Geschäft tätig ist. Ich unterschreibe meist ohne „Dr.“, aber den Titel haben mir die  Mitarbeiter angehängt.

 

 

Verraten Sie eine Marotte.

Vor dem Schlafengehen rauche ich immer eine kubanische Zigarre.

 

Was bringt Sie in Harnisch?

Schwätzerei, Verrat, Nestbeschmutzerei, unehrliche Berichte.

 

…und was bringt andere an Ihnen in Harnisch?

Meine Hartnäckigkeit und frontale Art, zu fragen oder den Finger in die Wunde zu legen.

 

Was möchten Sie gerne mal machen, wenn Sie in Rente sind?

Viele Stierkämpfe besuchen. Diese Tragödien unter der spanischen Sonne faszinieren mich wegen ihrer vielseitigen Aspekte: den Arenen, der Zeremonie, der künstlerischen Darbietung, der phantastischen Kampfstiere und der Figur des Toreros, der bewusst sein Leben riskiert. Wissend, dass er möglicherweise nicht mehr aufsteht, wenn die Vorstellung endet – das ist schon anders als im Theater!

 

Was schätzen Sie an anderen Menschen am meisten?

Mut, Hartnäckigkeit und Phantasie

 

Auf welche Dinge könnten Sie niemals verzichten?

Liebe, Fußball und gutes Essen: geröstete Maultaschen mit knackigem Salat  – ich bin ja als Schwabe – und ein Txogitxu Steak von der alten baskischen Kuh, englisch gebraten bitte.

 

 

Wenn Sie für einen Tag den Job von jemand anderem übernehmen könnten – welcher wäre das?

Chef von der Google-Entwicklungsabteilung, weil es zur Zeit nichts Spannenderes gibt als disruptive Innovationen.

 

Frank Höfer ist VfB Stuttgart-Fan und bekam deshalb von seinen Mitarbeitern diese Ente geschenkt. Wegen der Distanz zwischen Mettmann und Stuttgart schafft er es viel zu selten, persönlich Spiele anzusehen, findet er. Dafür fiebert Höfer dann an Radio und Fernseher mit.

.

 

Blogger-Relevanz-Index 2018

 

  

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*