Fragebogen „Nahaufnahme“ mit SunExpress-CEO Jens Bischof, der nicht mit seinem Sohn tauschen möchte

Den Fragebogen „Nahaufnahme“ beantwortet Jens Bischof, Geschäftsführer der Fluggesellschaft SunExpress mit rund 4000 Mitarbeitern, 1,5 Milliarden Euro Umsatz und neun Millionen Passagieren im Jahr. SunExpress ist ein Joint Venture von der Deutschen Lufthansa und der Turkish Airlines.

 

Jens Bischof (Foto: Presse)

 

Erklären Sie in einem Satz, was Ihr Unternehmen tut.

SunExpress ist eine preiswerte Ferienfluggesellschaft, die Urlauber seit fast 30 Jahren zu ihren Lieblingszielen fliegt sowie Familien und Freunde über Ländergrenzen hinweg verbindet.

 

Womit beginnt Ihr Arbeitstag?

Gegen sieben Uhr mit Sport. Je nachdem in welchem meiner Büros ich gerade arbeite: Wenn ich die Woche in Frankfurt bin, dann starte ich mit einer Stunde Workout im Fitnessstudio. Wenn ich von Antalya aus arbeite, dann mit einer Runde Schwimmen im Mittelmeer.

 

Wie würden Sie sich selbst als Chef beschreiben?

Immer positiv denkend und stets mit klarem Blick auf das große Ganze. Und definitiv ein Teamplayer. Auf jedem Flug bin ich als erster an Bord und spreche mit den Crews, weil es mir wichtig, wie es Ihnen geht und was sie bewegt. Das Feedback, das ich hier bekomme, ist sehr wertvoll.

 

… und was würden Ihre Mitarbeiter darauf antworten?

Teamplayer mit klaren Zielen und Erwartungen. Rein optisch würden sie sagen, dass ich nie ohne meinen akkuraten Drei-Tage-Bart ins Büro komme.

 

Tee oder Kaffee?

Tee…mit Honig.

 

Verraten Sie eine Marotte.

Meine Frau beklagt sich regelmäßig, dass ich am Wochenende nach dem Aufstehen immer als erstes im Arbeitszimmer verschwinde, um private Emails/Schriftsachen zu erledigen, die wegen meiner Abwesenheit in Antalya unter der Woche liegen bleiben – noch bevor ich unter die Dusche gehe oder frühstücke.

 

Was bringt Sie in Harnisch?

Wenn sich mehr und mehr bei uns in Deutschland die Meinung festsetzt, dass wir wirtschaftlich ins Hintertreffen geraten beziehungsweise nicht innovativ genug sind. Am Beispiel vieler Start-ups, mittelständischer Unternehmen und auch großer, namhafter Konzerne zeigt sich meines Erachtens, dass wir unsere relative Stärke und unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit nicht zerreden sollten.

 

  …und was bringt andere an Ihnen in Harnisch?

Dass ich erst Ruhe gebe, wenn das optimale Ergebnis in der Sache erreicht ist.

 

Was möchten Sie gerne mal machen, wenn Sie wirtschaftlich unabhängig wären, nicht mehr in Ihrer Firma und ganz viel Zeit hätten?

Mich deutlich intensiver mit neuen Geschäftsmodellen und jungen Leuten befassen, als ich das heute bereits mache. Besonders reizvoll ist dabei gesammeltes Wissen und Erfahrung an smarte und engagierte junge Talente weiter zu geben und ihnen dadurch einen short cut beim Aufbau ihrer Unternehmen zu ermöglichen. Erst letzten Monat habe ich wieder eine Gastvortrag an der McGill Universität in Montreal gehalten, an der ich 2002 meinen Masterabschluss gemacht habe und der ich mich noch sehr verbunden fühle. Diese Möglichkeit des Zurückgebens deutlich öfter wahrnehmen zu können, wäre traumhaft.

 

Was schätzen Sie an anderen Menschen am meisten?

Die Motivation, sich selbst überraschen zu wollen. Daraus kann viel Kreatives entstehen.

 

Auf welche drei Dinge könnten Sie niemals verzichten?

Außer meiner Familie? Skifahren zu gehen. Die Freiheit bei ausgiebigen Touren mit dem Cabrio durch die Natur zu genießen. Am Meer zu sein.

 

Wenn Sie für einen Tag den Job von jemand anderem übernehmen könnten – welcher wäre das?

Aktuell den Job von meinem Sohn in der achten Klasse. Ich würde gerne erfahren, wie man das heutige G8-Lernpensum erfolgreich bewältigt und ob ich mit ihm mithalten könnte – wobei in Latein das definitiv eine Illusion ist 😊

 

Auf Jens Bischofs Schreibtisch liegt dieses Lawinensuchgerät, ein Emergency-Key: „Wegen meiner „Vorfreude auf meinen bevorstehenden Heliskiing-Urlaub in Colona“, sagt er. Seit ein paar Jahren schon fährt er mit einer festen Gruppe nach Westkanada.

 

 

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