Bei Hewlett Packard Enterprise, Accenture, der Hypovereinsbank und den Berliner Wasserbetrieben können Frauen in Deutschland am besten Karriere machen. In Zeiten des Fachkräftemangels bemühen sich etliche Unternehmen um die Förderung von Frauenkarrieren – aber nicht alle haben denselben Erfolg. Hewlett Packard Enterprise behauptet sich nun schon im fünften Jahr beim Frauen-Karriere-Index (FKI) auf Rang eins.
Das ist das Ergebnis des FKI-Index 2018, den das Bundesfamilienministerium initiiert hat. Er rankt seit fünf Jahren Unternehmen, die Frauen wirklich Karrieren ermöglichen – statt sie am gläsernen Deckel abprallen zu lassen -, die sich für dieses FKI-Ranking beworben und dem Vergleich gestellt haben.
Dieses Mal bewarben sich insgesamt 35 Unternehmendem, aber nur 23 trauen sich damit in die Öffentlichkeit – zwölf wollen anonym bleiben.
Der Index untersucht die Aufstiegschancen von Frauen in deutschen Unternehmen – objektiv und unabhängig – und bewertet die teilnehmenden Unternehmen nach Zahlen, Daten und Fakten in den drei Kategorien
- Status/Dynamik,
- Commitment und
- Rahmenbedingungen.
Das Zusammenwirken dieser drei Faktoren ergibt den Indexwert (siehe unten). Das Besondere am FKI-Index: Er liefert zum einen Kennzahlen zur Steuerung und Umsetzung und überprüft zum anderen, wie es die betreffenden Unternehmen schaffen, dauerhaft mehr Frauen zur Karriere zu verhelfen – und auch auf der Karriereleiter zu bleiben.
Accenture-Frauen geben Verhandlungstechniken weiter
Besonders interessant ist das Beispiel des Beratungsunternehmens Accenture, bei dem insgesamt 30 Prozent Frauen in der Region Deutschland, Österreich und Schweiz arbeiten. Das Ziel der Unternehmenslenker ist, bis August 2018 45 Prozent aller Neueinstellungen mit Frauen zu besetzen.
Zu dem Maßnahmenkatalog von Accenture gehören Punkte wie dieser: Es gibt ein firmeninternes Frauennetzwerk mit erfahrenen Frauen, die Kolleginnen coachen. Oder: Accenture-Führungsfrauen weltweit sollen anderen Frauen nicht nur ihre Karriereerfahrungen vermitteln, sondern auch Dinge wie Verhandlungstechniken.
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Das Hauptproblem: Unbewusste Vorurteile

Barbara Lutz (Foto: Presse)
Das Fazit von Barbara Lutz, Gründerin des FKI, lautet: Das größte Problem seien die unbewussten Vorurteile, die vor allem bei Team-Zusammenstellungen oder Beförderungen immer und überall die Menschen beeinflussen, sogenannte Unconscious bios. Solange die nicht bewusst gemacht werden, stehen diese unbewussten stereotypen Denkmuster der Frauenförderung im Weg.
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Welche Unternehmen am besten sind für Frauen, die Karriere machen wollen
FKI-Index 2018
Rang | Firma | Indexwert |
1 | Hewlett Packard Enterprise | 90 |
2 | Accenture | 89 |
3 | Hypovereinsbank | 86 |
3 | Berliner Wasserbetriebe | 86 |
4 | Santander Consumer Bank | 84 |
5 | Investitionsbank Berlin | 82 |
5 | MTU Aero Engines | 82 |
6 | NTT Data Deutschland | 81 |
6 | TUI Deutschland GmbH | 81 |
6 | GFT Technologies SE | 81 |
7 | RWE Group | 80 |
8 | Consorsbank | 79 |
8 | Klöckner & Co. SE | 79 |
8 | Technische Universität München | 79 |
9 | Nestlé Deutschland AG | 78 |
9 | Randstadt Deutschland | 78 |
10 | Dentsu Aegis Network | 76 |
10 | KAO Germany | 76 |
Quelle: FKI 2018 |
Die Top drei Newcomer:
NTT Data Deutschland
RWE Group
Nestle‘ Deutschland
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Die Top drei, die sich am meisten verbessert haben:
Dentsu Aegis Network
Investitionsbank Berlin
Santander Consumer Bank
Welche Unternehmen teilnahmen:
Aareal Bank, Accenture, Berliner Wasserbetriebe, Computacenter Consorsbank, Dentsu Aegis, Network, GFT Technologies, Hewlett Packard Enterprise HypoVereinsbank, Kao Germany, Klöckner & Co., Mindshare MTU, Aero Engines, Nestlé Deutschland, NTT DATA Deutschland, Randstad Deutschland, RWE Group, Santander Consumer Bank, Technische Universität München, Theater und Philharmonie Essen, TUI Deutschland, Quirin Privatbank sowie zwölf anonyme Unternehmen.