TV-Tipp: CNN-Wirtschaftsmoderator Richard Quest im „Business Traveller“ über den längsten Flug der Welt

„Der längste Flug der Welt…“ von Richard Quest‚ CNN-Moderator und CNN-Money -Redakteur über den Flugmarathon Doha-Auckland

CNN-Wirtschaftsmoderator Richard Quest berichtet in der monatlichen Sendung ‚Business Traveller‘ aus Hotels, von Flughäfen und aus Städten auf der ganzen Welt und beschreibt, wie man das Leben aus dem Koffer am besten meistert.

Diesmal im April 2017: Der Ultra-Langstreckenflug mit Qatar-Airways.

 

Richard Quest, Wirtschaftsmoderator und Anchorman bei CNN

 

Wie lange würden Sie reisen, um Umsteigen zu vermeiden? 14 oder 15 oder 16 Stunden? Was würde Sie an Ihre Grenzen bringen? Es gibt Extremsituationen, die auch den erfahrensten Reisenden aus der Bahn werfen würden – und eine davon ist der Qatar Airways-Flug QR21 von Auckland nach Doha. Mit 17 Stunden reiner Flugzeit ohne Pause ist das aktuell der längste Flug der Welt.

 

Ein 17,5 Stunden-Flug über 14.550 Kilometer: Doha-Auckland

Letzten Monat habe ich mich dazu entschieden, für „Business Traveller“ das Luftfahr-Äquivalent zu einer Ausgabe von „Krieg und Frieden“ zu wagen – ich reise von Doha nach Auckland und wieder zurück. Die Statistiken für die einfache Strecke sind unfassbar: Der Flug dauert 17 Stunden und 30 Minuten, die Boeing 777-200LR legt eine Strecke von 14.550 Kilometer zurück, rund 4 Tonnen Catering Equipment sind an Bord geladen und die Crew serviert zusätzlich zu 2.000 Kaltgetränken und 1.100 Tassen Kaffee oder Tee alleine in der Economy 868 Mahlzeiten. Um alles sauber zu hinterlassen, werden 1.500 Servietten gebraucht.

 

Im Cockpit (Foto: CNN International)

 

Marathon in der Luft

Dabei ist die Existenz dieses Flugs dem glücklichen Zufall zu verdanken. Vor etwa einem Jahrzehnt, als die ersten Maschinen für Ultra-Langstreckenflüge fertiggestellt wurden, öffnete man Streckenverbindungen wie Bangkok-Los Angeles. Doch steigende Ölpreise schoben dem Ganzen schnell einen Riegel vor. Nun, da sich die Ölpreise auf einem historischen Tief einpendeln und neue, leichte und sparsame Flugzeuge auf dem Markt sind, sind die Kosten für solch einen Marathon in der Luft wieder machbar.

 

Der CEO des Flughafens in Auckland Adrian Littlewood kann verstehen, warum Ultra-Langstreckenflüge plötzlich angesagt sind: „Die dafür in Frage kommenden Flugzeuge, aktuell 777, 787 und A350, machen Direktverbindungen nach Neuseeland erstmals wirklich möglich. Kombiniert man das mit den historisch niedrigen Ölpreisen, steigt die Attraktivität von Ultra-Langstreckenflügen.“ Diese Verbindungen sind ebenso eine Wohltat für das Land: „Jedes dieser Großraumflugzeuge mit täglicher Verbindung bringt unserer Wirtschaft rund 200 Millionen Dollar ein.“

Richard Quest (l.) mit CEO Akbar Al-Baker (Foto: CNN International)

 

Ab 20 Stunden wird es zu viel

Aus geografischer Perspektive sind die Betreiber aus den Golfstaaten in einer günstigen Position. Aus der Region kann man so ziemlich überall hinfliegen. Betrachtet man Qatar Airways, muss man auch die Kunst, anderen eine Nasenlänge voraus zu sein, berücksichtigen. Qatar-Airways-CEO Akbar Al Baker, der mich auf der Reise begleitete, gab zu, dass es eine nette Sache ist, den längsten Flug weltweit im Angebot zu haben. Dennoch hatte er das Gefühl, dass jede Stunde mehr die Ausdauer der Passagiere überstrapaziert hätte: „Ich denke, dass 17 oder 18 Stunden wirklich das Maximum sind, um in einem Flugzeug zu sitzen. Ab 20 oder 22 Stunden wird es einfach zu viel.“

 

Kompressionsstrümpfe, Schlafarmband und Stretching

Man braucht mehr als ein paar gute Filme und eine vernünftig dosierte Schlaftablette, um solche Langstrecken zu bewältigen. Während des Flugs habe ich ein paar Accessoires getestet. Als erstes auf der Liste – Kompressionsstrümpfe: Diese sorgen dafür, dass das sich in den Beinen anstauende Blut wieder ins Herz befördert wird. Dadurch wird das Risiko für Blutgerinnsel verringert – auf solch einem Trip sicherlich sinnvoll.

Außerdem probierte ich das Schlafarmband von Philip Stein aus, das verspricht den 24-Stunden-Rhythmus durch die ‚firmeneigene Schlaftechnologie‘ auszubalancieren. Zudem stellte ich sicher, dass ich etwas Zeit für Stretching und Übungen in meinem Flugzeugsitz habe.

CNN-Moderator Richard Quest (Foto: CNN International)

 

Die Crew kann auf Kommando schlafen

Die Belastung für Piloten und Flugbegleiter ist zwar ziemlich hoch, aber im Flugzeug gibt es einen Zufluchtsort vor dem gefühlt endlosen Service. Über den Köpfen der Passagiere ist eine dunkle und ruhige Erholungszone für die Mitarbeiter, die sich sehr von den Passagierräumen unterscheidet: Matratzen, Bettwäsche, Make-Up-Spiegel – hier geht es um Komfort. Natürlich gibt es hier kein Entertainment-Programm, das von deren Aufgabe, so viel Schlaf wie möglich aufzuholen, ablenken würde. Jedes Crew-Mitglied ist bestens vertraut damit, auf Kommando zu schlafen, erzählt mir jemand, der versucht, ordentliche fünf Stunden Schlaf auf solchen Trips zu bekommen.

 

Auch diejenigen Passagiere, mit denen ich gesprochen habe – darunter sogar ein Paar mit einem Elternteil und ihren zwei Kindern, wobei eines erst sechs Monate alt ist –, schienen locker mit der Flugdauer umzugehen. Die Aussicht auf das Ziel und der Sinn für Humor der Crew an Bord schienen alle bei Laune zu halten.

 

Eventuell, und ich meine wirklich eventuell, erreichen wir auch Land. Mit dem Hin- und Rückflug habe ich 33 Stunden innerhalb von drei Tagen in der Luft verbracht. Es mag zermürbend gewesen sein, aber es war offensichtlich, dass sowohl Passagiere als auch Fluggesellschaft mit dem Arrangement zufrieden waren. Für den Moment sieht es so aus, als ob der Trend Ultra-Langstreckenflug anhalten würde.

 

 

CNN International zeigt die März-Episode von ‚Business Traveller‘ am 

Samstag, den 8. April um 14.30 Uhr und

Sonntag, den 9. April um 17 Uhr

 

Videos: 

Teil 1: An Bord des längsten Flugs der Welt  http://cnn.it/2nknWiC

Teil 2: Ein Blick hinter die Kulissen http://cnn.it/2mhptVN

Teil 3: Der Gesundheitsfaktor eines Ultra-Langstreckenflugs http://cnn.it/2mhgumI

 

 

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