Gastbeitrag Richard Quest von CNN in der Serie „Europe 2020“ (4)
Europe 2020: Luxemburg
Die Ressourcen auf der Erde gehen zur Neige. Das ist schon lange keine Neuigkeit mehr, sondern traurige Gewissheit. Doch trotz aller Entwicklungen im Sektor erneuerbarer Energien hängt die Menscheit noch immer an der Nadel von Öl, Kohle und Co. Auch neue Technologien wie Smartphones fressen auf der Erde vorkommende Bodenschätze. Ausgerechnet das kleine Luxemburg mach sich nun auf, um den globalen Ressourcenhunger durch Abbau im All zu stillen.
CNN-Wirtschaftsmoderator Richard Quest besucht das kleine Großherzugtum im Herzen Europas, um sich über dessen große Pläne zu informieren.
Luxemburgs Pläne für die Zukunft
Die erste kommerzielle Mission in den Weltraum könnte bereits innerhalb der nächsten fünf Jahre in Zusammenarbeit mit US-Forschungsunternehmen gestartet werden. Mit Hilfe von Robotern sollen dann Wasser und wertvolle Mineralien aus Asteroiden gewonnen werden.
Die Regierung des Landes fördert das Weltraumprogramm mit rund 200 Millionen US-Dollar. „Für mich ist es wichtig neue Ideen auszuprobieren und die Wirtschaft Luxemburgs neu zu erfinden“, erklärt der stellvertretender Ministerpräsident Etienne Schneider Richard Quest. „Viele halten uns für verrückt, aber ich bin Politiker und wir brauchen Visionen, um unser Land vorwärts zu bringen.“
Aktuell sind aber noch die hohen Transportkosten eine große Hürde: Die Kosten um die Materialien aus dem Weltraum zur Erde zu schaffen übersteigen aktuell noch deren eigentlichen Wert. Doch Schneider setzt auf den technischen Fortschritt: „Denken Sie daran, dass ein Computer in den 1970-er Jahren noch vier Millionen Dollar gekostet hat. Heute hat jeder ein Smartphone in der Tasche, das um ein Vielfaches leistungsstärker ist und nur 400 Dollar kostet.“
Das kleine Luxemburg setzt also auf große Visionen. Aktuell besitzen zwar nur die USA Rechte für Space Mining, aber der europäische Zwerg setzt alles daran, die Nummer zwei zu werden.
Video: http://cnnmon.ie/2f8KjTq