Gastbeitrag: CNN-Wirtschaftsmoderatorin Atika Shubert „Europe 2020“ (2): Roboter in Deutschland – Assistenten oder Konkurrenten?

„Europe 2020“ (II) – Deutschland (Gast-Serie)

In den nächsten Wochen gibt es einmal pro Woche einen Beitrag in „CNN Money with Nina dos Santos“ unter dem Namen „Europe 2020“. Den ersten Teil hat Richard Quest, CNN-Kultmoderator der TV-Serie „Business Traveller“, bestritten. Jetzt folgt Teil II mit CNN-Wirtschaftsmoderatorin Atika Shubert über Roboter in der Produktion beim Maschinenbauer SEW in Deutschland. 

 

 

Wahrscheinlich würde sich niemand wundern, wenn einem die neue Mitarbeiterin mit dem Namen Carmen vorgestellt wird. Doch wer dieselbe Carmen, wie CNN Korrespondentin Atika Shubert, kennenlernt, dürfte verblüfft sein: Carmen ist nicht aus Fleisch und Blut, sondern ein Roboter, der die menschlichen Arbeiter an der Produktionsanlage des deutschen Maschinenbauers SEW unterstützt. Dabei schultert Carmen locker bis zu 500 Kilogramm schwere Bauteile und hilft diese passgenau zu verbauen.

CCNN-Korrerspondentin Atika Shubert bedient Carmen (Foto: CNN International)

CCNN-Korrespondentin Atika Shubert bedient Carmen (Foto: CNN International)

 

Neben Carmen unterstützen noch weitere Roboter wie Tanja und Jessy – alle auschließlich mit weiblichen Vornamen – den Produktionsprozess. SEW konnte mit Hilfe der neuen Mitarbeiter die Produktivität um satte 50 Prozent steigern und gleichzeitig die Produktionsdauer um 40 Prozent verringern. Die neuen Arbeitskräfte bringen sich also gewinnbringend in das Unternehmen ein. „Wir haben eine andere Art der Arbeit geschaffen“, so der SEW-Geschäftsführer Johann Soder. „Nämlich eine Mensch-Technik-Kooperation,  bei der der Mensch im Mittelpunkt steht.“

 

Die beliebtesten Roboter unter den menschlichen Arbeitern sind die smarten Arbeitsstationen. Diese begleiten die Arbeiter durch die Fabrik, liefern Teile und machen ihre menschlichen Kollegen sogar auf Fehler aufmerksam. In Deutschland ist der Einsatz von Robotern mittlerweile ein alltägliches Szenario. So hat beispielsweise Adidas angekündigt, dass der neueste Schuh des Sportartikelherstellers von Robotern gefertigt wird und auch bei VW sind Roboter bei der Produktion nicht mehr wegzudenken.

 

Smarte Arbeitsstationen liefern Bauteile (Foto: CNN International)

Smarte Arbeitsstationen liefern Bauteile (Foto: CNN International)

 

Doch die Revolution in der Fertigung könnte auch negative Folgen haben und diese betreffen vor allem die menschlichen Mitarbeiter. Das Weltwirtschaftsforum ging Anfang des Jahres davon aus, dass weltweit rund fünf Millionen Arbeitsplätze in den nächsten vier Jahren auf Grund des technischen Fortschritts verloren gehen könnten. SEW hält dagegen, dass die mit Hilfe von Robotern gesteigerte Produktivität dem Unternehmen erlaube zu wachsen und neue Arbeitskräfte einzustellen. Es bleibt also abzuwarten, ob Carmen und ihre Kolleginnen den menschlichen Mitarbeitern nur als fleißige Assistenten dienen, oder diese verdrängen.

 

Zusammenarbeit zwischen Robotern und menschlichen Mitarbeitern

Zusammenarbeit zwischen Robotern und menschlichen Mitarbeitern (Foto: CNN International)

 

Video: http://cnnmon.ie/2f6tmtX

 

 

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