Datenakrobaten und Cloud-Architekten – was tun ist, wenn diese seltenen Spezies am Markt fehlen. Gastbeitrag von Frank Schabel

 

Sie sind schwer gesucht:  Datenakrobaten und Cloud-Architekten. Das Dumme daran: Woher diese IT-Profis nehmen, wenn nicht stehlen, fragt Frank Schabel vom Personaldienstleister Hays. Denn auch wenn durch die neuen  Technologientrends neue Berufsbilder entstehen, so fehlen die passenden Menschen. Was Unternehmen machen können, so lange sie auf dem Arbeitsmarkt nicht diejenigen finden, die sie brauchen. (Gastbeitrag)

Frank Schabel, Hays

Frank Schabel, Hays

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Mehr Science Fiction als  Berufsbezeichnung

Glaubt man den Zukunftsexperten, krempelt die vielbeschworene digitale Transformation so einiges radikal um. Vieles ist davon allerdings noch pure Glaskugel-Leserei. Was die Jobs in der IT-Branche angeht, nimmt die Veränderung aber schon klare Konturen an. Durch die neuen Technologietrends wie Smart Data, Cloud Computing und Security, die den Job-Markt kräftig aufmischen, entstehen neue Berufsbilder. Da ist die Rede von Big-Data-Analysten, Data Scientists oder System-Security-Architekten. Begriffe, die man eher mit Science Fiction als mit ernst zu nehmender Berufsbezeichnungen verknüpft.

 

Kein Anforderungsprofil, kein Ausbildungsweg – aber heiß gesucht

Und das Kuriose: diesen neuen Berufsbildern steht eine große Nachfrage gegenüber, obwohl es für die Datenakrobaten weder definierte Ausbildungswege noch klare Anforderungsprofile gibt. Das scheint der Wirtschaft egal zu sein. Alle Unternehmen, die ihr Geschäft auf digitale Beine stellen wollen, brauchen diese Profis und zwar schnell. Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen? Zumal gerade in der IT der Jobmarkt sofort auf technologische Entwicklungen reagiert. Innovationen bestimmten das Tempo und damit auch die Qualifikationen.

Aber bevor die Jobs der Datenakrobaten und Cloud-Architekten vom gesamten Bildungssystem aufgegriffen und mit entsprechenden Curricula und Zertifikaten versehen werden können, vergehen Jahre.

 

Die Lösung….liegt im eigenen Unternehmen

Diese Zeit hat niemand. Also was tun? Ganz lösen lässt sich dieses zeitliche Dilemma wohl kaum. Trotzdem gibt es einige pragmatische Wege, die den Leidensdruck zumindest vorübergehend lindern. Ein erster Ansatz. In den eigenen Reihen nach Mitarbeitern suchen, die zumindest über einen Teil der notwendigen Kompetenzen für die neuen Themen verfügen und Lust auf Veränderung haben. Wer hat am ehesten das Zeug dazu?  Diese gilt es dann inhouse zu fördern und weiterzuentwickeln, damit sie sich – aufbauend auf ihrem bestehenden Wissen – möglichst flott in die neuen Themen einarbeiten.

 

… ständiges Lernen als einzige Wahl

In punkto neue Kompetenzen aufbauen bleibt Unternehmen ohnehin nichts anderes übrig als insgesamt zur lernenden Organisation zu werden. Jeder einzelne vom Chef bis zum Daten-Analysten sollte bereit dazu sein, sich ständig weiterzuentwickeln. Ansonsten laufen Unternehmen Gefahr, den Anschluss an die sich rasant verändernden Marktanforderungen zu verlieren.

 

Überbrückungstaktik: Enge Zusammenarbeit über die Team-Grenzen

Eine zweite Überbrückungstaktik könnte sein, fehlende Kompetenzen über eine engere Zusammenarbeit zwischen Teams zu lösen. Bringen unterschiedliche IT-Experten ihr Wissen zusammen, entsteht mehr als  aus dem einsamen Lösungsansatz im stillen Kämmerlein. Gerade auf dem Weg in die digitale Transformation ist es schlicht ein Muss, dass viele Bereiche eng zusammenarbeiten und ihr Wissen aus unterschiedlichen Fachbereichen sinnvoll miteinander kombinieren.

 

Die Orchestrierung der IT

Zum Beispiel müssen Security-Experten künftig viel intensiver als bisher in der Lage sein, einen gesicherten Umgang mit den erhobenen Daten zu gewährleisten. Experten der IT-Infrastruktur kannten bisher Betriebssysteme, Router oder Ports wie ihre Westentasche. Nun kommt noch das Wissen um Analysen, Methoden und Cloud-Anwendungen hinzu. Die IT spricht hier gerne von Orchestrierung und meint damit: vieles muss zur richtigen Zeit kombinierbar sein. Diverse Kompetenzen zu kombinieren bringt dann genau den viel gesuchten Querschnittsjob beispielsweise in Form eines System Security Architekten hervor.

 

Überbrücken mit Freiberuflern

Und wer weder Mitarbeiter mit guten Voraussetzungen im eigenen Hause noch die Zeit hat, den richtigen am Markt zu finden, dem bleibt eine dritte Option. Freiberufler – eine Berufsgruppe, deren Stunde immer dann schlägt, wenn dauerhafte Engpässe entstehen. Ihr Einsatz könnte sich angesichts der aktuellen Jobsituation in der IT lohnen. Denn sie verfügen meist über gefragte Kompetenzen, da sich schon mehrere Projekteinsätze im Bereich Datenmanagement oder auch Cloud-Architekturen hatten, sind flexibel einsetzbar und können sich schnell und unkompliziert in Teams integrieren.

 

https://www.hays.de/personaldienstleister/spezialisten.cfm?nid=3f4fd0b2-1ef6-48e7-94f5-05230f03058a&e=1&linkid=Spezialisten

 

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