Wertschätzung für jeden Einzelnen – Buchauszug aus „Führen ohne Druck“ von Ernst Kronawitter

Ernst Kronawitter ist Vorstand der Raiffeisenbank Ichenhausen und hat mit seinen Mitarbeitern das Buch „Führen ohne Druck“ geschrieben.

 

Kronawitter stellt in seinem Buch Thesen auf wie:  „Führungskräfte sind Dienstleister für die Mitarbeiter, nicht umgekehrt!“ oder „Führen ohne Druck heißt nicht kuscheln ohne Ende!“ In seinem Buch beschreibt er verschiedene Aspekte zu Mitarbeiterführung und wie er in seiner Bank den Führungsstil maßgeblich verändert hat – mit Erfolg. Kronawitter hat sich einen Namen gemacht, weil er eine Genossenschaftsbank kundenorientiert und ohne konkrete Zielvorgaben für Mitarbeiter und Vertrieb Erfolg hat.

 

Buchauszug:

Wertschätzung des Einzelnen:  Unwichtige Mitarbeiter gibt es nicht 

Die Versuchung für Führungskräfte ist groß, ein Mitarbeiterteam in wichtige, weniger wichtige und unwichtige Mitarbeiter zu segmentieren – oder in unverzichtbare und verzichtbare. Wer genau hinsieht, wird erkennen, dass jeder Mitarbeiter wichtig ist und eine entsprechende Wahrnehmung und Wertschätzung verdient.

Wer sind die wichtigsten Mitarbeiter im Unternehmen? Die Führungskräfte? Die Mitarbeiter im Vertrieb? Die Mitarbeiter der Personalabteilung? Die Mitarbeiter der Telefonzentrale? Der Pförtner oder der Hausmeister? Alle sind wichtig!

 

 

Ernst Kronawitter führt ohne Druck:

 

Eine freundliche, erreichbare Telefonzentrale ist unerlässlich 

Nehmen wir als Beispiel die Telefonzentrale. Wie soll eine Führungskraft oder ein Mitarbeiter mit einem Kunden, der eine Beschwerde vorbringen will und sehr erregt ist, noch ein vernünftiges Telefongespräch führen, wenn dieser Kunde bereits bei der ersten Annahme seines Anliegens, in der Telefonzentrale, unfreundlich behandelt wurde? Wie soll der Vertriebsmitarbeiter zu einem erfolgreichen telefonischen Geschäftsabschluss oder Anbahnung eines Geschäfts kommen, wenn er zum dritten Mal anruft, weil bei zwei vorhergehenden Anrufen die Telefonzentrale gerade nicht besetzt war?

 

Kleinigkeiten wie defekte Glühbirnen prägen den ersten Eindruck

Nehmen wir als Beispiel den Hausmeister. Welche Eindrücke werden Besucher der Firma gewinnen, wenn im Besucherbüro zwei der vier Deckenlampen ausgefallen sind? Wenn Gäste auf dem Weg zum Eingang über einen Teppich aus nassem Laub gehen? Oder wenn die Fensterscheiben dringend einen Besuch der Putzkolonne signalisieren?

Nehmen wir als Beispiel den Pförtner. Welche Auswirkungen auf einen Besucher hat eine freundliche Auskunft? Und was löst wohl eine mürrische aus?

Wie erfolgreich kann ein Vertriebsmitarbeiter arbeiten, der für einen feststehenden Kundentermin Angebote benötigt, die von der Marktassistenz zu erstellen sind, diese aber nicht termingerecht bekommt?

 

Im Unternehmen hängen alle voneinander ab

Wie erfolgreich könnte ein Unternehmen gesteuert werden, wenn die Auswertungen der Controllingabteilung unzureichend wären?

 

Führen ohne Druck

Ernst Kronawitter: „Führen ohne Druck“ 32,99 Euro, Springer Gabler Wiesbaden 2013, 211 Seiten: http://www.ernst-kronawitter.net/ http://www.springer.com/springer+gabler/finanzdienstleistungen/book/978-3-658-01021-8

 

Keiner ist alleine erfolgreich

Einer ist vom anderen abhängig. Keiner kann für sich allein erfolgreich sein. Alle Mitarbeiter sind wichtig und sollten auch, angefangen bei Reinigungspersonal und dem Hausmeister, dementsprechend respektvoll von den Führungskräften und Kollegen behandelt werden. Ein Uhrwerk funktioniert nur, wenn sowohl die großen als auch die kleinen Rädchen ineinander greifen. Nimmt man nur eines heraus, gerät das ganze System aus dem Takt.

 

Das Gefühl von Respekt vermitteln

Insbesondere Führungskräfte, aber nicht nur sie, sollten darauf achten, allen Mitarbeitern durch entsprechendes Verhalten das Gefühl von Respekt, völlig unabhängig von der Tätigkeit der Person im Unternehmen, zu vermitteln.

Ich würde gerne das Gesicht des Pförtners in einem großen Konzern sehen, wenn der Vorstandsvorsitzende dieses Unternehmens morgens an der Schranke aussteigt und ein kurzes Gespräch mit ihm führen würde. Die positive Überraschung wäre wohl gelungen.

 

Kennt der Pförtner Sie? Geben Sie alles

 

Der Berater einer großen Firma erzählte mir unlängst, dass sich die Pförtner beklagt hätten, kaum jemand hätte im Vorbeigehen noch einen Gruß für sie übrig. Diese Tatsache wurde daraufhin in der Firma kommuniziert. Beim nächsten Besuch erfuhr der Berater vom Pförtner, alles sei plötzlich ganz anders. Na also, geht doch!

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