Auf Compliance stürzen sich plötzlich Anwälte, die zuvor noch nie damit zu tun hatten – sehr zum Ärger ihrer Kollegen, wenn die sich schon seit Jahren in dem Gebiet tummeln. Denn die empfinden es als Übergriff und wittern nur selbsternannte Experten beziehungsweise Konkurrenten. Manchmal sagen sie es sogar ausdrücklich, oder knurren es eher.
Warum sich die Kollegen so drauf stürzen? Weil´s in dem Bereich ziemlich gute Stundenhonorare gibt und er auch noch die höchste Steigerungsquote aller Fachbereiche hat mit 15,2 Prozent in 2013.
Die Fachredaktion „Juve“ hat nämlich die Stundensätze der Wirtschaftsanwälte abgefragt: http://www.juve.de/rechtsmarkt/stundensaetze
Das Ergebnis: Im Schnitt haben sie um 1,3 Prozent zugelegt, bei Banking/Finance – an zweiter Stelle nach Compliance – um 9,8 Prozent. Die Kanzleien, die auf den Mittelstand spezialisiert sind, lag die durchschnittliche Steigerungsquote mit 3,6 Prozent deutlich höher.
Ob die geforderten Summen tatsächlich in voller Höhe bei den Anwälten ankommen, steht auf einem anderen Blatt: Unternehmen handeln mit den Kanzleien zunehmend Pauschalen aus, ziehen Obergrenzen ein oder verlangen die verschiedensten Rabatte.
Transaktionsnahe Beratung (Banking/Finance, Kartellrecht, M&A, Private Equity):
Krisennahe Beratung (Compliance, Kapitalanlegerschutz, Litigation, Restrukturierung, Wirtschaftsstrafrecht)
Ständige Beratung (Arbeitsrecht, Gesellschaftsrecht, Gewerblicher Rechtsschutz, Nachfolge/Vermögen, Privates Baurecht, Steuerrecht, Vertrieb/Außenhandel)
Branchenbezogene Beratung (Energierecht, Informationstechnologie, Medien, Gesundheitswesen, Versicherungsrecht)
Hier sind die Honorare leicht gesunken – wenn, dann haben sie laut „Juve“ nur ein unterdurchschnittliches Plus. Ausnahme: Die Beratung der Medien.
Beratung im öffentlichen Raum (Öffentliches Recht, Regulierung Wasser/Verkehr, Vergaberecht)