Bei unserem ersten Treffen vor gut acht Jahren hatte Mark Wilhelm gerade zusammen mit seinem Kollegen Peter Remmen die britische Großkanzlei Clifford Chance verlassen und in einem Hinterhaus im Düsseldorfer Zooviertel ihre eigene Sozietät eröffnet. Nur ein Jahr später zerbrach der Spin-Off wieder.

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Mark Wilhelm, Gründer der Versicherungskanzlei Wilhelm Rechtsanwälte

.Heute residiert Wilhelm mit zwei Partnern und elf angestellten Anwälten in der Düsseldorfer Friedrichstadt auf 1300 Quadratmetern. Und er plant als nächstes ein Berliner Büro, weil „er an den Standort glaubt“. Und weil „ich die Stadt mag und es liebe, mal eine Nacht da durch die schrägsten Schuppen zu ziehen“. Dass andere Kanzleien ihre Standorte in Berlin längst wieder aufgegeben haben oder noch aufgeben, weil es sich finanziell in Berlin eben doch nicht lohnt, ficht ihn da nicht an.

In der Zwischenzeit ist Wilhelm seit 2005 bemerkenswert weit gekommen: Der Düsseldorfer Versicherungsrechtler, der sich so bewusst unauffällig wie locker und dabei doch wieder besonders kontrolliert gibt. Ich frage mich, wie es aussieht, wenn Wilhelm doch mal aus der Ruhe gebracht wird.

Vor gut zwei Jahren kürte die Fachredaktion „Juve“ seine Kanzlei zur Versicherungsrechtssozietät des Jahres 2011. Mal berät er Manager, die von ihrem eigenen Ex-Arbeitgeber auf Schadenersatz in Anspruch genommen werden, mal Versicherungen, die für einen spektakulären Unfall auf einer Großbaustelle Millionenschäden zahlen sollen. Referenzmandanten sind die Steag, der Ex-Flughafenchef von Berlin, Rainer Schwarz oder Ex-Karstadt-Chef Stefan Herzberg.

http://www.assekuranz-info-portal.de/pressebereich-artikel/recht-steuern/article/wilhelm-ist-kanzlei-des-jahres-fuer-versicherungsrecht.html

.Jetzt treffen uns bei einem kleinen, relativ neuen Italiener in der Düsseldorfer Altstadt, im „Beluga“ auf der Hohe Strasse.  http://www.be-luga.de/ , wo Mark Wilhelm zuerst eine Pastinakensuppe und dann Rinderfiletspitzen mit Gnocchi bestellt.Beides schmeckt ihm – und entsprechend schnell hat er es verputzt..

.Wilhelm hat das Unternehmer-Gen von klein auf. Schon mit 16 Jahren verdiente der Arztsohn sein erstes Geld als Konzertveranstalter, erzählt er. Zusammen „mit drei Kumpels“ in Memmingen im Allgäu. „Philip Boa oder Fury in the Slaughterhouse kamen, insgesamt waren es im Laufe der Jahre sicher um die 100 verschiedenen Bands“, erzählt er stolz über seine Schulzeit.

Er studierte Jura in Tübingen und Würzburg und blieb erst mal in Süddeutschland. Als Referendar am Landgericht Krefeld arbeitete Wilhelm nebenbei wieder als Unternehmer. Dieses Mal gründete er eine Beratung: Er erstellte Konzepte und hielt Schulungen für Versicherungen beziehungsweise deren Mitarbeiter ab: „Als Anwälte regeln wir Streitigkeiten nicht nur vor Gericht sondern lieber außergerichtlich und einvernehmlich. Und dabei helfen die modernen Methoden des Verhandelns weiter, über die ich auch meine Doktorarbeit geschrieben hatte.“ Kurz: Er implementierte Verhandlungs-Know-How in die Abläufe der Versicherer. Doch leider blieb die zweite Finanzierungsrunde aus, als sein Investor pleite gegangen war.

Rinderfiletspitzen mit Gnocchi

.Doch das liegt nun zwölf Jahre zurück, inzwischen ist Wilhelm in Düsseldorf heimisch geworden und will nicht mehr zurück nach Süddeutschland.

Wilhelm Rechtsanwälte:  http://www.wilhelm-rae.de/