Der Dezember ist ein besonderer Monat: da bekommt man endlich wieder mal viel richtige Post. Briefumschläge in verschiedenen Formaten, Größen und Farben, viele berühren, andere sind eher Pflichtübungen. Die, wo nur ein Kritzel unter einem vorgedruckten Text stehen, manchmal kaum entzifferbar.
Da schreiben immer mehr sie in ihren Karten etwas von Spenden – freilich immer ohne genaue Angabe der Summe und einem Beleg. Ist ja auch viel praktischer. Für sie selbst.
Eine Behave-Stolperfalle sind Mail-Weihnachtsgrüße ausserhalb der eigenen Company: Mit vielen MB´s und mäßig originellen Bildchen oder Filmchen nerven sie nicht nur gleich das ganze Großraumbüro, sondern rauben dem Empfänger Zeit (beim stundenlangen Öffnen und Abwarten) und Speicherplatz aus seinem PC. Was muss er also ziemlich bald tun? Die Löschtatste drücken und en Absender schnell vergessen. Sind es Absender mit wenig Liquidität, die auf die Billignummer zurückgreifen, wird es noch verziehen. Doch wenn namhafte Unternehmen diese Sparnummer fahren lassen, bringen die Absender genau das nicht zum Ausdruck, wozu Weihnachtskarten da sind: Wertschätzung.
Stillose Weihnachtsgrüße per Mail: https://blog.wiwo.de/management/2007/12/13/weihnachtskarten-i/#more-461050 sowie https://blog.wiwo.de/management/2007/12/20/weihnachtskarten-ii/#more-462399
Doch zurück zur haptischen Weihnachtspost. Folgender Zusatz tauchte in diesem Jahr zum ersten Mal auf: „Der guten Ordnung halber weise ich gerne darauf hin, dass sich das Geschenk wertmäßig im steuerlich erlaubten Rahmen hält“ schreibt eine Personalberatung dieses Jahr unter ihren Weihnachtsgruss. Sicherheitshalber. Denn damit soll unausgesprochen noch etwas gesagtwerden: Dass der Beschenkte es annehmen kann, ohne gegen Compliance-Regeln zu verstossen. Mangels Werthaftigkeit eben. Was das Geschenk war? Eine kleine Karaffe, schlicht und schnörkellos. Aber eben eine nette Geste.
Welche Weihnachtsgrüße bislang hervorstachen? Diese vom Britischen Generalkonsul hat gute Chancen, die Edelste zu werden:
Heute kam übrigens die erste Unicef-Karte, von einer Unternehmensberatung. Und dann folgte nachmittags die zweite, von einer Großkanzlei.
Für Adressaten mit viel Zeit und Muße, aber auch Geschick, ist diese Karte einer Düsseldorfer Werbeagentur etwas: Man soll den Faden durch die Löcher bugsieren, bis man den Umriß des Tannenbaums geschafft hat.
Hevorstechend war auch diese Karte einer Kanzlei, die nicht nur besonders mutig und fröhlich daherkommt, sondern auch die Gelegenheit sehr richtig nutzt, ihre neuen Visitenkarten mit zu überreichen. Vielen Dank! Bin gespannt, ob sich Fotos auf der Visitenkarte auch unter Juristen durchsetzen. Bei Studenten sind sie schon heute an der Tagesordnung.
Die Weihnachtskarte fürs Ge-Fühl kommt von Baker& McKenzie – sie fühlt sich nämlich ganz toll an, weil sie mit Samt bezogen ist: