Weihnachten naht und man erkennt es – außer am riesigen Weihnachtsbaum vor Karstadt, an dem über drei Tage lang die vielen Birnchen befestigt wurden – an den beigelegten Prospekten in der lokalen Tageszeitung: Wird man das ganze Jahr über angeödet mit Möbelprospekten, so ist das Prospekt-Thema ab November Spielzeug. So weit so gut. Doch heute gab´s einen vorweihnachtlichen Kaufhof-Galeria-Prospekt, der jede Metro-Auswahl überbietet:
Geschlagene zwölf (!) Seiten Adventskalender – und man kann sie auch online bestellen http://http://www.galeria-kaufhof.de/store/view/search?customersearch=true&initialSearch=944976897438971381811072&query=Adventskalender .
Ich überschlag mal gleich alle Schokoladen-Verführungen von Lindt, Hachez, Feodora, Merci oder Milka. Die hatte man erwartet. Auch Haribo mit Bärchen undsoweiter, Kinderfriends mit Kinderschokoladigem, Nimm2 mit Bonbons oder Heilemann mit Pralinen war alles absehbar. Doch insgesamt haben sich die Marketingprofis der einschlägigen Unternehmen echt auf den Hosenboden gesetzt:
– „Pärchen-Pralinenkalender“ gibts von Lindt
– ein Wolfgang-Joop-Kalender extra für Kaufhof mit Alkoholpralinen
– Teekanne wartet mit einem Kalender mit 24 „Tee-Kompositionen“ auf
– ein Schmuck-Adventskalender von Fabiani beeinhaltet Anhänger samt Armband, so wie ein sogenanntes Bettelarmband
– ein Pixi-Adventskalender bietet 24 Pixi-Bücher
– pädagogisch sicher wertvolle Teile „Wieso? Weshalb? Warum?“ sollen Kiddies mit „Sachwissen, vielfältigen Rätseln und Malvorlagen in 24 Minibüchern“ beglücken und dergleichen Schlaues mehr von der WDR-„Maus“ undsoweiter
– und was wir auch schon kannten: Playmobil- oder Lego-Kalender eine Kleine-Mädels-Vriante „Advent Calendar“ mit Filly Elves.
Bei Douglas – die präsentieren nicht mit bei Galeria-Kaufhof, fielen mir aber bei meiner Recherche im Einzelhandel am Wochenende auf – gabs zwei Advents-Kalenderarten:
Einen mit diesen Mini-Produktproben, die man ohnehin beim Einkaufen kostenlos dazu bekommt http://www.produkttester-gratis.de/2012/10/27/douglas-adventskalender-douglas-kosmetik-adventskalender/ – der mir aber für rund 20 Euro doch ziemlich überteuert und vor allen Dingen echt uninspiriert vorkam.
Das andere war ein Kalender von Babor oder Acaya mit Ampullen für eine Gesichtspflege-Kur – was zumindest werthaltig daherkommt – und natürlich auch gleich viel teurer ist.
Bleibt die Frage, was für einen Adventskalender man jungen und nicht mehr ganz so Männern oder gar Teenagern aussucht.
Aber auch das Problem wird die Industrie sicher bald gelöst haben.
In der Radiowerbung wurde übrigens noch ein Adventskalender angeboten, der mir auch nicht selbstverständlich erscheint: Ein Rubbellose-Kalender.