Da schreibt man an einen Menschen eine Mail, von dem man glaubt, er arbeitet bei – sagen wir nur – einer sehr großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Doch alles, was man an Reaktion erhält ist ein schnödes „unzustellbar“. Die Mail kommt zurück, so als hätten sie nie eine auf den Weg gebracht. Dabei hatte man eigentlich ein ernsthaftes Anliegen gegenüber dieser Gesellschaft,- und weniger an den Betreffenden persönlich.

Ich frage mich: Warum hält es niemand in einer ordentlichen Firma für nötig,  eine Weiterleitung einzurichten auf den Account des Nachfolgers? Wenn der Betreffende schon keine Abschiedsmal an seinen Verteiler schreibt?

Die andere Variante wäre eine automatische Rückmeldung zu programmieren wie „Ich habe das Unternehmen verlassen, schicken Sie Ihre Mail bitte an Herrn Sonstiwe mit dieser Mail-Adresse…..“

Kann man so was dem Zufall überlassen oder ist nirgends geregelt, wie verwaiste Mailadressen zu händeln sind? Haben solche Unternehmen nur noch mit sich selbst zu tun oder gibt es auch noch Mitarbeiter, die die Kunden und Geschäftspartner im Auge haben. Und solche Dinge wie Erreichbarkeit sicherstellen wollen? Oder ist das der tiefere Grund: Sind alle so arbeitsverdichtet, dass sie froh sind, wenn manche Anliegen gar nicht erst zu ihnen mehr vordringen? Sich quasi von selbst erledigen? 

Von einer Mailadresse in London erhielt ich diese Tage die Rückmeldung, dass die angemailte Dame die Firma verlassen hat – ohne ihre private Adresse, ohne Kollegen, die man nach ihrem Verbleib hätte fragen können oder sonst einen Hinweis, an den man hätte anknüpfen können. So weit ist es mit der vernetzten Welt dann doch wieder nicht her.