Da gibt es so ein Projekt vom Deutschen Juristinnenbund, das heißt „Aktionärinnen fordern Gleichberechtigung“. Die Frauen, die sich für dieses Projekt engagieren tingeln durch die Lande und statten 75 Haptversammlungen börsennotierter Gesellschaften einen Besuch ab. Und wo sie schon mal da sind, fragen sie auch gleich mal die Herren Vorstände und Aufsichtsräte – denn die sind es ja im Regelfall, Herren -, wie sie´s denn so halten mit der Gleichberechtigung für Frauen in ihrer Firma. Und wie denn so die Erfolgsbilanz dabei aussehe.
Gestern waren zwei der Ladys bei der Hauptversammlung der Deutschen Bank und teilten der geneigten Presse anschließend mit: “ Im Vorstand der Deutschen Bank ist der Frauenanteil Null. Weder die Neubesetzung des Vorstands noch die Aufstockung des Group Executive Committee von zwölf auf 18 Personen hat die deutsche Bank veranlasst, auch nur eine Frau aufzunehmen.“
Das passt, der bisherige Chef Josef Ackermann war es doch, der mit sonnigem Gemüt in die erhitzte Franeunquotediskussion hinein sagte: Frauen in Unternehmensvorständen machten die Gremien “farbiger” und “schöner auch”. https://blog.wiwo.de/management/2011/02/08/ackermanns-sonniges-gemut-2/ Damit ist alles gesagt. Farbe und Schönheit braucht die Deutsche Bank nicht an der Spitze. Farbe ist schon an den Kunstwerken, die sie ihr eigenen nennen können. und Schönheit? Das ist kein gängiges Kriterium mit Priorität im Banker-Alltag. Und auch sein Ex-Chefökonom Norbert walter entdeckte die Tatsache, des es auch Frauen im Job geben könnte und sollte, erst nach seiner aktiven Zeit bei der Deutschen Bank https://blog.wiwo.de/management/2010/01/08/nobert-walters-neues-engagement-fur-frauen-im-job-und-familien/ : Nämlich als seine Töchter selbst in die Situation kamen, auf eigenen Beinen stehen zu müssen. Und man dann ja erst mal merkt, wie schwer es für Frauen wird – und wenn man sich Gedanken über deren Zukunft macht, die spätestens seit dem neuen Scheidungsrecht nicht mehr die des Heimchens am Herd sein kann.
Ramona Pisal, Präsidentin des Deutschen Juristinnenbunds (djb) zürnte jedenfalls gestern: „Das ist ein Affront für uns Frauen. Bei der Altersstruktur des Vorstands und des Group Executive Committee – elf der Mitglieder sind um die 40 Jahre alt – werden Frauen de facto für viele Jahre von diesen Positionen ausgeschlossen. Dies wirkt wie ein Boykott.“ Und wo Ackermann doch sonst gerne das Victory-Zeichen verwende, gebe sie seiner Personalpolitik in der Deutschen Bank ein anderes Zeichen, nämlich „Daumen runter“.