Exklusiv-Studie: Familienunternehmen schaffen Jobs – Dax-Konzerne feuern

Aus dem Hause der Stiftung Familienunternehmen kommt gerade eine interessante Studie zusammen mit der Universität Mannheim, die dem Management-Blog exklusiv vorliegt.

Das Ergebnis:

Die Top-500-Familienunternehmen sind in den vergangenen fünf Jahren stark gewachsen, vor allem international haben sie stark expandiert: aus 4,06 Mio. Arbeitsplätzen in den Familienunternehmen wurden 4,52 Millionen ausserhalb der deutschen Grenzen. Also wurden rund 500 000 neue Stellen weltweit geschaffen – in einer schwierigen Zeit, in der die Konzerne hauptsächlich Personal abbauten.

Auch innerhalb Deutschlands bauten die Familienunternehmen nach Erkenntnissen der Studie auf: Neun Prozent mehr Mitarbeiter holten sie in den vergangenen fünf Jahren hierzulande an Bord: die Zahl der Beschäftigten stieg von 3,3 Millionen auf 3,6 Millionen an.

 Damit nicht genug: „Um unter die Top-500-Familienunternehmen zu kommen, reichte im Jahre vor fünf Jahren eine Beschäftigtenzahl von 1000 bei 108 Millionen Umsatz, heute ist die Eintrittsgrenze für die Top-500 bei 250 Millionen Euro Umsatz und 1400 Mitarbeitern,“ erläutert Brun Hagen Hennerkes, Vorstand der Stiftung für Familienunternehmen.                                          

 

Konzerne feuern leichten Herzens, Familienunternehmen beweisen Treue                                                                

Im selben Zeitraum haben dagegen die Dax-Konzerne Personal abgebaut: Sie verabschiedeten sich von sieben Prozent ihrer Mitarbeiter und senkten die Gesamtzahl damit auf auf 1,4 Millionen Mitarbeiter in Deutschland.  

Die Erklärung von Jurist Brun-Hagen Hennerkes, Experte in Sachen Familienunternehmen hierfür ist: Die Familienunternehmen seien viel stärker regionalisiert. „Da kann man in der Krise nicht einfach Leute abbauen. Die Unternehmer wohnen da, wo ihre Firmen sind und können sich dann nicht mehr in der Kirche blicken lassen.“ Er hat in all den Jahren beobachtet: „Die Menschen leben da und bevor die Unternehmer da Arbeitsplätze abbauen, versuchen sie zuerst alles andere an Maßnahmen.“  Sein Fazit: „Familienunternehmer halten an ihren Mitarbeitern fest – bis zuletzt.“

Eine ähnliche Geschichte berichtete Tunnelprofi Martin Herrenknecht vor zwei Jahren bei der Verleihung der „Hall of Fame der Deutschen Familienunternehmen“ vom Handelsblatt in München: Er hatte einst einen Mitarbeiter entlassen, dessen Mutter wie eine Furie auf ihn Sonntags vor der Kirche losging. „Du hast meinen Sohn entlassen, das geht nicht“, hatte sie ihn lauthals attackiert. „Was sollte ich machen? Da hab´ich ihn am Montag halt wieder eingestellt“, erzählte Herrenknecht. So kann´s gehen.

 

Brun-Hagen Hennerkes: In der Krise haben Familienunternehmen ihre Hausaufgaben gemacht

Doch weiter zu der Mannheimer Studie über die vergangenen fünf Jahre bei den deutschen Familienunternehmen: Die Familienunternehmen haben laut Hennerkes die Krise genutzt und aus der Not eine Tugend gemacht. Restrukturierungen leiteten sie ein, Produktpaletten reduzierten sie, verbesserten die Logistik, optimierten die Produktion, forcierten Forschung und Entwicklung und stärkten vor allem die interne Ausbildung. „Anders als Konzerne, wo heute kaum mehr Azubis sind,“ so Hennerkes.

 http://www.familienunternehmen.de/

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