Eine Eigenkapitalquote von durchschnittlich 53,7 Prozent haben die deutschen Familienunternehmen – und machen damit eine richtig gute Figur. Die 500 umsatzstärksten deutschen Familienunternehmen hat die Wirtschaftsauskunftei Bürgel mit der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft Rödl & Partner untersucht.
Das sind immerhin acht Prozentpunkte mehr als noch vor fünf Jahren – trotz Wirtschaftskrise. „Bei den wichtigsten Erfolgskennzahlen Eigenkapitalquote, Gesamtkapitalrendite und Liquiditätskennzahl stehen Familienunternehmen gegenüber der Gesamtwirtschaft und den Euro-Stoxx50-Unternehmen überdurchschnittlich gut da“, urteilt Norbert Sellin, Geschäftsführer von Bürgel. Und weiter: „Die Familienunternehmen strotzen trotz Finanz- und Wirtschaftskrise vor Kraft. Durch die Stärke des eigenen operativen Geschäfts können sie konjunkturelle Abschwünge sehr gut abfedern“, ergänzt Wolfgang Kraus, Managing Partner bei Rödl & Partner.
Hohe Gesamtkapitalrendite
Im Vergleich mit den Euro-Stoxx50-Unternehmen erwirtschafteten Familienfirmen 2007 bis 2010 eine überdurchschnittlich hohe Gesamtkapitalrendite. Im Geschäftsjahr 2010 lag diese sogar bei rund 8,3 Prozent (Euro Stoxx 50: 5,9 %). Während der Finanzkrise sank der Wert allerdings unter den Durchschnitt der Gesamtwirtschaft von 5,8 Prozent im Jahr 2009 und 6,6 Prozent im Jahr 2008 (Familienunternehmen: 6,2 %).
Liquidität kaum gesunken
Auch die Familienunternehmen trugen ihre Blessuren von der Finanz- und Wirtschaftskrise davon. Die Liquiditätskennzahl der umsatzstärksten Familienunternehmen sank 2010 gegenüber dem Vorjahr jeoch kaum: Von 3,9 auf 3,7. Sellin: „Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft sind Familienunternehmen unabhängiger von externen Geldquellen. Und diese Stärke haben sie sich auch über die Krise hinweg bewahrt.“
Repräsentative Stichprobe
Für die Studie wurden die Bilanzen sowie Gewinn- und Verlustrechnungen der 500 umsatzstärksten Familienunternehmen in Deutschland im Hiblick auf ihre finanziellen Erfolgskennzahlen Eigenkapitalquote, Gesamtkapitalrendite und Liquiditätskennzahl ausgewertet. Die Werte haben Bürgel und Rödl & Partner mit einer repräsentativen Stichprobe von 0,5 Millionen Unternehmen aus der Bürgel-Datenbank sowie Unternehmen des Euro Stoxx 50 verglichen. Gesamt-Ergebnisse der Studie „Finanzkraft von Familienunternehmen“: www.buergel.de zum Download.