Die üppigen Zeiten der Expats sind vorbei

Bei den Expats – den Mitarbeitern, die von ihrem Arbeitgeber ins Ausland geschickt werden –  sparen die Unternehmen immer stärker. Mehr als jedes zweite Unternehmen weltweit  (56 Prozent) sendet verheiratete Mitarbeiter ohne deren Familien in die Ferne – und zwar langfristig. In Europa sind es überdurchschnittlich viele: Nämlich 66 Prozent. Herausgefunden hat das die US-Unternehmensberatung Mercer bei einer Befragung von 220 multinationalen Unternehmen. Das Fazit: Insgesamt ist in den vergangenen zwei Jahren die Zahl der Entsendungen um vier Prozent gestiegen.
Ein weiterer Trend: Jede zweite Firma stellt zunehmend direkt Expats vor Ort ein, um sie die Umzugskosten aus dem Heimatland zu sparen. Soweit sie es noch nicht zu, planen sie es schon konkret.
Warum die Mitarbeiter ins Ausland geschickt werden? 68 Prozent der Unternehmen reagieren so auf fehlendes Know-how vor Ort. 59 Prozent wollen so ihre operativen Leistungen verbessern und 56 Prozent neue Geschäfte aufbauen.

Schwer haben es die Unternehmen dabei laut Mercer nicht: Zwar sei es immer noch schwierig, die richtigen Kandidaten für einen Auslandseinsatz zu finden. Aber es gebe mehr Interessenten als früher, weil  das wirtschaftliche Umfeld so schwierig ist und die Arbeitslosenzahlen gestiegen sind. Viele Kandidaten wollten deshalb in Länder, die von der Krise weniger betroffen sind als ihre Heimatländer, so Mercer.

Gestiegen sind auch die Pendler-Einsätze, bei denen die Mitarbeiter unter der Woche im Ausland sind und übers Wochenende nach Hause fliegen: In Europ von 28 auf 45 Prozent und in Nordamerika von 30 auf 35 Prozent.

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Alle Kommentare [1]

  1. Was soll ich denn nun von dem Artikel halten? Bisher wurde immer ueber Fachkraeftemangel geschrieben. Da duerfte eigentlich keiner ins Ausland gehen, zumindest nicht um der Arbeitslosigkeit oder mangelnden Moeglichkeiten im inlaendischen Unternehmen zu entfliehen. Die Kosten fuer Expads muessten dann eigentlich steigen, weil man die Mitarbeiter zum Auslandseinsatz animieren muesste. Ist dies wieder eine Kampagne um Gehaelter zu druecken?
    Ich war selber als Expad oft im Ausland, mal mit, mal ohne Familie. Die Belastungen sind immens fuer alle Familienmitglieder. Frueher hat es sich zumindest finanziell gelohnt. Die Bedingungen sind schon zu meiner Zeit immer schlechter geworden. Die Aufstiegsmoeglichkeiten fuer Auslandsrueckkehrer wurden ebenso staendig erschwert.