Nur große Familienunternehmen wollen sich von Fremdmanagern führen lassen

Nur jedes sechste Familienunternehmen traut sich, den Kapitänsposten einem familienfremden Manager anzuvertrauen. Jedes zweite Unternehmen schwört offenbar auf reines Management durch Familienmitglieder und jedes dritte hat in seiner Geschäftsführung beides aufzuweisen: Fremdmanager plus Familienmitglieder. Herausgefunden hat dies eine bundesweite Studie des Wittener Insituts für Familienunternehmen (WIFU) von der Universität Witten-Herdecke.

Untersucht wurden 475 langlebige Familienunternehmen. Der studienverantwortliche Familienunternehmen-Professor Arist von Schlippe urteilt: „Das Thema Fremdmanagement ist für viele Familienunternehmer ein heißes Eisen, wird die Beschäftigung von familienexternen Führungskräften an der Unternehmensspitze doch vielfach als Verlust der unternehmerischen Unabhängigkeit der Familie gesehen.“

Ein Fazit der Studie: Je größer das Unternehmen wird, umso höher wird die Bedeutung familienfremder Manager.

Das Thema ist wissenschaftlich bislang weitgehend unerforscht: „Die vorliegende Studie hat sich auf wissenschaftliches Neuland begeben und bietet erste Einblicke in eine komplexe, aber praktisch ganz offensichtlich hochrelevante Fragestellung der Führung in Familienunternehmen.“

Bei den untersuchten Unternehmen handelt es sich um Firmen, bei denen die Eigentümerfamilie einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfte ausübt und die seit mindestens 100 Jahren als Familienunternehmen bestehen. „Um Vergleichbarkeit zu gewährleisten, beschränkt sich die Studie auf deutsche Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes mit einem jährlichen Mindestumsatz von 25 Millionen Euro“, so Sven Cravotta vom WIFU, den Aufbau der Studie.

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