Zwei Arbeitstage pro Monat schenken die Fach- und Führungskräfte in Deutschland ihren Unternehmen, rechnet die FOM Hochschule für Oekonomie & Management aus Essen vor. Wenn sie zu 38,5 Arbeitsstunden wöchentlich verpflichtet sind, so arbeiten 80 Prozent von ihnen im Durchschnitt 42,4 Stunden – kostenlos. Das sind immerhin 24 Arbeitstage jährlich. Damit nicht genug: Die Arbeitsverdichtung und der Druck sind so sehr gestiegen, dass sie auch mehrere Tage ihres Urlaubs nicht nehmen. Befragt wurden 1 470 Selbständige, Manager und Fachangestellte. Nur bei 46 Prozent der letzteren stellt Arbeitszufriedenheit ein, also nicht mal jedem zweiten. Eklatant ist der Vergleich:
Im Vorjahr waren es laut FOM noch 77 Prozent. Studienverantwortliche Ulrike Hellert, ihres Zeichens Professorin, drückt es allzu vorsichtig aus: „Es scheint, dass die individuelle Belastung der Mitarbeiter zugenommen hat.“ Und sie schlussfolgert: „Weniger Pausen, erhöhter Zeitdruck und zu wenig Erholung durch Urlaub – das ist eine alarmierende Entwicklung, denn all diese Faktoren bedingen eine steigende psychische Belastung.“ Das ist genau das, was Gesundheitsmanager der Unternehmen bereits beobachten.
Vor allem: Die Belastung wirkt im Privatleben weiter, weil ja die Familie entsprechend zu kurz kommt. 35,4 Prozent der Befragten beurteilen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie als schlecht oder sehr schlecht.