Da gibt es einen Newsletter – er kommt von von der Beratung Dr. Haffa & Partner aus München – der fällt vor allem durch eins auf: In jedem Newsletter steht am Ende ein Rezept. Meist mit ein paar begleitenden Worten
wie heute zum Linsen-Rindfleischsalat: „Rindfleisch mit Meerrettichsauce ist ein Gericht, das bei uns immer gut ankommt. Allerdings sind die Kinder keine großen Fleischesser und es bleibt meistens ein Stück Fleisch übrig. In Bayern wird aus diesem Rest traditionell ein „Kartoffel-Gröstel“ gemacht. Eine andere – und mir viel besser schmeckende – Variante der Resteverwertung ist ein Linsen-Rindfleischsalat.“ Zugegeben, dieses Gericht klingt nicht gerade sexy und schon gar nicht für Rheinländer. Aber andere waren durchaus Appetit-machend. Und ob man jetzt wirklich Interesse an den jeweiligen Newsletter-Themen hatte oder nicht, bis zum Rezept am Ende schaut man irgendwann schon aus alter Gewohnheit. Und manches kocht man auch mal nach.
Die Psychologie dahinter: Das Alleinstellungsmerkmal macht`s. Nicht, dass man sich per Chefkoch.de oder von der „Brigitte“ nicht auch mit täglichen Rezepten per Mail versorgen und inspirieren lassen könnte – aber in dem Umfeld trockener Newsletter gibt es sonst eben keine Rezepte. Und damit fällt man eben auf.
Und noch mehr Aufmerksamkeit erregte die Beratung, als sie gegen Weihnachten plötzlich ein kleines Büchlein namens „Buchstabensuppe“ verschickte. Mit all diesen Rezepten drin – und plötzlich wusste ich, was mir immer schon gefehlt hat: Ein Foto von dem jeweiligen Gericht auf dem Teller. Es muss ja nicht so professionell sein wie bei „Essen & Trinken“ oder dem „Feinschmecker“, aber gut wär`s.