Der Berliner Imbiss liegt mitten in der City, am Ende der Königsallee und ist immer proppenvoll. Fast immer steht eine längere Schlange an der Kasse und die Jungs hinter der Theke arbeiten zügig. Und trotzdem haben Sie für ihre Kunden, die ab und zu mal vorbeikommen, immer ein persönliches Wort übrig.

Man begrüßte mich heute schon mit der Frage, wo denn meine andere Kollegin sei, mit der ich sonst öfter komme. Man gab mir den sanften Hinweis, wir seien schon länger nicht mehr dagewesen. Der mann dreht sich um und ordert direkt: „Eine mittlere Pommes, extra braun“. Ohne mich gefragt zu haben. Stefan Weber staunte. „Meine übliche Frage nach Fleur de Sel stelle ich jetzt aber nicht“, sage ich zu dem Mann am Thresen. Ist nämlich zwecklos, sie führen sie nicht, auch nicht für 20 Cent extra. Aber wir reissen eben trotzdem immer unsere Witzchen drüber.

Aber sie haben eine Soße, deren Name mir grade nicht einfiel, die ich nun aber gerne hätte. Ich frage ihn: „Sie haben mir doch neulich eine Soße zum probieren gegeben, was war das gleich?“ Auf der Tafel stehen mehrere, „Wars die Yuppie-Soße?“ Die Antwort: „Das war schon so lange her. Aber ich denke, die wars.“ Und sie wars auch. Gelb, mit etwas Curry drin und aus Holland.

Stefan Weber: „Die wissen, was Kundenorientierung ist. Andere legen bei Unternehmensberatern dafür viel Geld hin.“ Womit er recht hat. Der Mikrokosmos dieser Pommes Bude ist besser als jede verben-lose Power-Point-Präsentation: